Nützling oder Schädling? Schneckenplage? Das Tier hilft
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schnecken sind für viele Hobbygärtner eine Plage: Sie fressen das gepflegte Grün und mühsam vorgezogenes Gemüse. Dabei gibt es einige Schnecken, die auch nützlich sind.
Schnecken haben keinen guten Ruf – zumindest bei Hobbygärtnern nicht. Doch es gibt auch Nützlinge unter den Schneckenarten. Welche das sind und was sie so nützlich macht, steht in diesem Artikel.
Die Tigerschnecke: Darum ist sie nützlich im Garten
Die Tigerschnecke (Limax maximus), auch Großer Schnegel oder Tigerschnegel genannt, ist eine 15 bis 20 Zentimeter lange Nacktschnecke beziehungsweise Wegschnecke. Erkennen können Sie die Schnecke an ihren auffälligen, dunkelgrauen Flecken beziehungsweise dem Leopardenmuster und dem hellgrauen bis bräunlichen Körper. Dieser ist im Übrigen mit einem 13 bis 15 Millimeter langen Mantelschild umzogen. Das ist eine Art langer, kalkhaltiger Mantel oder auch Schutzschild, der noch die Überreste des vormals vorhandenen Schneckenhauses darstellt.
Tigerschnecken können bis zu drei Jahre alt werden, wenn sie vorher nicht von ihren Fressfeinden, wie beispielsweise dem Igel, oder Giften wie dem Schneckenkorn getötet werden.
Die Tigerschnecke ist häufig in Wäldern heimisch, wo sie sich unter anderem von verwelkten Pflanzen, Pilzen, Aas sowie den Eiern von anderen Nacktschnecken ernährt. Vor allem die Jungtiere bevorzugen eine sehr eiweißreiche Nahrung.
Gesunde und lebende Pflanzen frisst die Tigerschnecke hingegen kaum bis gar nicht an. Die Tigerschnecke ist hauptsächlich nachtaktiv und tagsüber kaum zu finden.
Schon gewusst?
Das Paarungsverhalten der Tigerschnecke ist etwas ungewöhnlich. Denn häufig handelt es sich bei den Weichtieren um Zwitter. Das bedeutet, dass jede Schnecke sowohl Männchen als auch Weibchen sein kann. Haben sich zwei gefunden, paaren sie sich eng umschlungen in der Luft an einem etwa 40 Zentimeter langen Schleimfaden hängend.
Die Weinbergschnecke: Darum ist sie nützlich im Garten
Ein weiterer Nützling ist die Weinbergschnecke. Da sie die Baustoffe für ihr Schneckenhaus über die Nahrung aufnimmt, liebt das Weichtier kalkhaltige Böden. Aber auch die Eier von Nacktschnecken gehören zur Nahrung der Weinbergschnecke. Zwar gehören Pflanzen auch zum Speiseplan der Weinbergschnecke, allerdings frisst sie hier meist welke und modernde Pflanzenteile, die weich und für die kleinen Tiere leicht zu verdauen sind.
Die Weinbergschnecke kann bis zu fünf Zentimeter groß werden (Gehäusegröße) und steht unter Naturschutz.
Sie können dem Nützling Gutes tun, indem Sie einige abgeschnittene Pflanzenteile im Garten liegen lassen. An diesen bedienen sich die Weinbergschnecken dankend.
Bevor Sie also die kleinen wirbellosen Tiere in Ihrem Garten bekämpfen, sollten Sie darauf achten, um welche Art es sich handelt. Vielleicht handelt es sich hierbei um einen Nützling, der Ihnen bei Ihrer Gartenarbeit hilft.
Zum Schutze der nützlichen Tigerschnecke und Weinbergschnecke sowie der anderen Tiere in Ihrem Garten sollten Sie in Ihrem Garten kein Schneckenkorn verwenden und stattdessen auf andere Bekämpfungsmethoden der unliebsamen Nacktschnecke setzen.
Problematische Schnecken
Zu den für Hobbygärtnern problematischen Schnecken zählen beispielsweise folgende gefräßige Schneckenarten:
- die Ackerschnecke (Deroceras reticulatum)
- die Gartenwegschnecke (Arion distincuts)
- die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus)
Dabei handelt es sich um gefräßige Nacktschnecken beziehungsweise Wegschnecken, die sich gerne über Pflanzen hermachen.
- eigene Recherche