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Verstopfung: Diese Lebensmittel wirken stopfend


Tipps gegen Durchfall
Diese Lebensmittel wirken stopfend

t-online, stw/akl, fsch

Aktualisiert am 22.11.2022Lesedauer: 4 Min.
Es gibt einige Lebensmittel, die nur schwer verdaut werden können und daher als "stopfend" gelten.Vergrößern des BildesEs gibt einige Lebensmittel, die nur schwer verdaut werden können und daher eine stopfende Wirkung haben. (Quelle: Tijana87/getty-images-bilder)

Hat jemand weniger als zweimal pro Woche Stuhlgang, sprechen Ärzte von einer Verstopfung. Schuld daran sind oft bestimmte Lebensmittel.

Wer öfter mit dem Stuhlgang Probleme hat, sollte wissen, welche Ernährung den Darm besonders träge machen. Wir sagen Ihnen, bei welchen Lebensmittel Sie aufpassen sollten und welche Verstopfungsfallen es außerdem gibt.

Wirken Bananen stopfend?

Bananen haben allgemein den Ruf, eine Verstopfung (Obstipation) zu begünstigen. Diese Annahme ist inzwischen widerlegt. Im Gegenteil: Bananen wirken sogar regulierend auf die Verdauung, denn sie enthalten viele verdauungsfördernde Ballaststoffe (Pektine). Aus diesem Grund eignen sich zerdrückte Banenen gut, um nach einer Durchfallerkrankung Magen und Darm wieder an feste Nahrung zu gewöhnen. Das gilt allerdings nur für reife Früchte. Unreife, grüne Bananen können hingegen tatsächlich stopfend wirken, da sie mehr Stärke enthalten, dessen Verstoffwechslung im Darm länger dauert.

Gut zu wissen: Bananen sind reich an Nährstoffen. Sie enthalten vor allem den Mineralstoff Kalium. Unter anderem reguliert er zusammen mit Kochsalz den Wasserhaushalt im Körper: Kochsalz bindet Wasser im Gewebe, Kalium schwemmt es aus. Neben Kalium stecken in Bananen auch Magnesium, B-Vitamine und Ballaststoffe.

Schließt Käse wirklich den Magen?

Käse schließt bekanntlich den Magen und wird deshalb gerne als Abschluss eines üppigen Mahls serviert. Und tatsächlich enthält Käse viele Fettsäuren, die beim Kontakt mit der Darmwand dazu führen, dass hormonähnliche Substanzen (Enterogastron) ausgeschüttet werden. Diese hemmen die Muskelbewegung des Magens und verschließen den Ausgang des Magens, den so genannten Magenpförtner. Der Mageninhalt verbleibt somit länger im Magen und der Verdauungsprozess wird verzögert. An der Redewendung ist also tatsächlich etwas dran, weshalb Käse zu den stopfenden Lebensmitteln zählt, die den Stuhl härten und nur in Maßen verzehrt werden sollte. Das gilt besonders für trockenen Käse (Hartkäse).

Bei Schwarztee kommt es auf die Ziehzeit an

Wer gerne Schwarztee trinkt, sollte besonders auf die Ziehzeit und die Teemenge achten. Denn das heiße Getränk kann die Verdauung aus dem Takt bringen. Schwarzer Tee entfaltet seinen belebenden Charakter am besten, wenn man ihn nicht länger als drei Minuten ziehen lässt. Zudem reichen drei bis vier leicht gehäufte Teelöffel – also vier bis sechs Gramm Tee – für einen Liter Aufguss, rät der Teetester Ernst Janssen aus Westerland auf Sylt in der "Apotheken Umschau". Größere Teemengen und längeres Ziehen machen den Tee nicht nur bitter. "Er wirkt dann verstopfend, das ist also nur bei Durchfall sinnvoll", so Janssen.

Weitere Lebensmittel, die bei übermäßigem Verzehr zu Verstopfung führen können, sind:

  • Schokolade
  • weißer Reis
  • Karotten
  • rotes Fleisch
  • Eier
  • Weißmehlprodukte (Toastbrot, Kekse, Kuchen)
  • Cornflakes
  • Fertiggerichte
  • Chips

Grundsätzlich gilt: Je fettiger und süßer das Essen ist, desto höher ist das Risiko einer Obstipation, da dadurch der Verdauungsprozess verlangsamt wird. Das führt wiederum dazu, dass dem Stuhl mehr Wasser entzogen und er fest wird.

Weitere Ursachen für Verstopfung

Doch nicht nur bestimmte Lebensmittel, auch Bewegungsmangel und Stress bringen den Darm aus dem Takt. Besonders in stressigen Situationen vergessen viele auf ihren Körper zu hören. Dabei reagiert dieser besonders sensibel auf unsere Gemütslage. So kann Stress die Magen-Darm-Aktivität verstärken oder bremsen.

Wird dann noch zu wenig Flüssigkeit getrunken und ballaststoffarm gegessen, ist das Stuhlvolumen meist sehr gering und trocken. Das hat Auswirkungen auf die Bewegungen im Darm. Denn wird die Darmwand zu wenig gedehnt, finden keine Vorwärtsbewegungen des Inhalts statt. Die Folge ist harter Stuhl. Eineinhalb bis zwei Liter Flüssigkeit sollte man am Tag zu sich nehmen, damit die Verdauung gut funktioniert.

Medikamente beeinflussen die Darmaktivität

Auch manche Medikamente können die Darmaktivität bremsen. Dazu gehören laut der Deutschen Gastro-Liga beispielsweise Blutdrucksenker aber auch Parkinson-Medikamente sowie morphiumhaltige Arzneien. Meist sind davon ältere Menschen betroffen, die auf diese Arzneimittel angewiesen sind. In solchen Fällen sollte unbedingt ein Arzt über die Beschwerden informiert werden. Auch Eisenpräparate wirken auf die Verdauung ein.

Verstopfungsfalle Urlaub

Wer kennt das nicht, gerade im Urlaub angekommen, aber der Darm streikt. Die Folgen sind Vollgefühl, Blähungen und Bauchschmerzen. Der Grund dafür: Der Darm braucht einige Tage, um sich umzustellen und an die neue Situation zu gewöhnen. Ein anderer Tagesrhythmus, vielleicht sogar Zeitverschiebung, ungewohnte Kost, aber auch Hitze belastet den Darm und machen ihm zu schaffen.

Wer weiß, dass er zu Verstopfung neigt, kann vorsichtshalber ein Präparat gegen Obstipation mit auf die Reise nehmen. Dennoch sollte man es zuerst mit natürlichen Helfern versuchen. In vielen Fällen bringen bereits eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und einige Trockenpflaumen die Darmaktivität wieder in Schwung.

Abführmittel: Grundsätzlich spricht nichts dagegen, kurzfristig Abführmittel gegen die Verstopfung einzunehmen. Man sollte die Medikamente jedoch immer in Absprache mit einem Arzt nehmen. Auf keinen Fall sollten Abführmittel über einen längeren Zeitraum hinweg geschluckt werden. Auch die Dosierung darf nicht zu hoch zu sein. Der Darm gewöhnt sich sonst an die Stimulation und wird noch träger: Man wird abhängig vom Abführmittel.

Den Gang auf die Toilette nicht verschieben

Viele Betroffene unterdrücken bewusst oder unbewusst immer wieder den Stuhlgang, weil das stille Örtchen nicht schnell genug zu erreichen ist oder weil einfach die nötige Privatsphäre für einen Toilettengang fehlt. Auch dadurch verlangsamt sich die Aktivität des Darms. Wichtig ist daher, dass Betroffene auf ihren Stuhldrang achten. Wenn man das Gefühl hat, auf die Toilette zu müssen, sollte man dem nachgehen.

Was hilft bei Verstopfung?

Um Verstopfung vorzubeugen, ist es wichtig, auf eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit zu achten. 1,5 bis 2 Liter Wasser täglich sollten es sein. Auch regelmäßige Bewegung und eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Vollkorn, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten helfen der Verdauung auf die Sprünge. Sie halten den Stuhl weich. Trockenobst wie Feigen, Datteln, Pflaumen und Rosinen sind ebenfalls zu empfehlen.

Ballaststoffe: Wenn der Darm träge wird, kann in vielen Fällen durch eine ballaststoffreiche Kost, eine ausreichende Trinkmenge und tägliche Bewegung Abhilfe geschaffen werden. Stellen Sie Ihre Ernährung schrittweise auf eine ballaststoffreiche Kost mit mind. 30 g Ballaststoffen pro Tag um.

Wer zu Verstopfung neigt, sollte stopfende Lebensmittel nur selten und in geringen Mengen verzehren. Zudem sollte man darauf achten, beim Essen ausreichend zu kauen. Denn das unterstützt den Verdauungsprozess.

Tipp: Ein altbewährtes Hausmittel verspricht schnelle Besserung bei akuter Darmträgheit: Trinken Sie morgens ein Glas warmes Wasser auf nüchternen Magen. Das regt die Magen-Darm-Aktivität umgehend an.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Apotheken Umschau
  • Deutsche Gastro-Liga
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