Meist eine Sportverletzung Ermüdungsbruch im Handgelenk – wie er sich anfühlt und was hilft
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ein Ermüdungsbruch im Handgelenk kommt selten vor. Wer anfällig dafür ist und was noch hinter Schmerzen im Handgelenk stecken kann, erfahren Sie hier.
Wenn ein Knochen immer wieder zu stark beansprucht wird, kann ein Ermüdungsbruch die Folge sein. Ein Risiko für diese Art von Verletzung besteht insbesondere in den Beinen und Füßen, da diese im Alltag und bei den gängigsten Sportarten heftigeren Krafteinwirkungen ausgesetzt sind als andere Körperteile.
Prinzipiell kann ein Ermüdungsbruch aber auch andere Knochen betreffen, wenn diese immer wieder überstrapaziert werden – auch die Knochen, aus denen das Handgelenk besteht. Dieses verbindet den Unterarm – genauer: die Speiche – mit den Handwurzelknochen.
So entsteht ein Ermüdungsbruch im Handgelenk
Ein Ermüdungsbruch im Handgelenk ist ein eher seltenes Phänomen. Wenn, ereignet sich diese Verletzung in erster Linie bei Sportarten, die mit heftigen Belastungen für die Hände und Arme verbunden sind – beispielsweise Turnen, Gewichtheben, Baseball oder Softball.
Auf die Knochen wirken dabei immer wieder Kräfte ein, denen sie zwar zunächst standhalten können, die sie aber beschädigen: In ihnen bilden sich mikroskopisch feine Risse. Meist kann der Körper diese problemlos reparieren, was allerdings für gewöhnlich einige Wochen dauert. Überlastet die oder der Sporttreibende die Knochen in dieser Zeit erneut und wiederholt, kann die Regeneration nicht vollendet werden. Stattdessen vergrößern sich die Risse, und es entstehen weitere, sodass die Knochen immer instabiler werden – bis es schließlich zum Bruch kommt.
Wie sich ein Ermüdungsbruch im Handgelenk äußert
Ein Ermüdungsbruch im Handgelenk kann sich durch Schmerzen bemerkbar machen. Diese verstärken sich typischerweise bei Belastung und lassen bei Entlastung nach. Schmerzen im Handgelenk sind allerdings keineswegs ein sicheres Anzeichen für einen Ermüdungsbruch. Auch andere Arten von Verletzungen und Erkrankungen können dahinterstecken, zum Beispiel
- eine Entzündung der Sehnen oder Sehnenscheiden,
- Arthrose,
- rheumatoide Arthritis oder
- das Karpaltunnelsyndrom, bei dem der Mittelhandnerv im Handgelenkstunnel eingeklemmt ist.
Um die Schmerzen wirksam und schnellstmöglich lindern zu können, ist es wichtig, der genauen Ursache auf den Grund zu gehen. Wer Schmerzen im Handgelenk verspürt, die nicht von selbst vollständig wieder abklingen, sollte darum einen Termin in einer Praxis für Orthopädie vereinbaren.
Handelt es sich tatsächlich um einen Ermüdungsbruch, so ist die wichtigste Maßnahme der Behandlung eine Pause für den Knochen. Nur wenn dieser ausreichend Zeit zur Regeneration erhält, kann er wieder zusammenwachsen und seine Stabilität zurückerlangen. Wie lange die oder der Betroffene das Training unterbrechen muss, kann die Ärztin oder der Arzt nach der Untersuchung beurteilen. In der Regel nimmt die Heilung eines Ermüdungsbruches mehrere Wochen bis Monate in Anspruch.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 4.4.2023)
- Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 4.4.2023)
- Online-Informationen von MSD Manuals: msdmanuals.com (Abrufdatum: 4.4.2023)
- Matcuk Jr, G. R., et al.: "Stress fractures: pathophysiology, clinical presentation, imaging features, and treatment options". Emergency Radiology, Vol. 23, Iss. 4, pp. 365-75 (August 2016)
- Saglam, F., et al.: "Chronic wrist pain in a goalkeeper; bilateral scaphoid stress fracture: A case report". International Journal of Surgery Case Reports, Vol. 7, pp. 20-22 (2015)