EU beschließt Ende für Benzin und Diesel Wie lange darf ich noch mein Verbrenner-Auto fahren?
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Das Aus für Verbrenner ist beschlossene Sache. Es soll ab dem Jahr 2035 gelten, entschied jetzt das EU-Parlament. Was das für Autofahrer bedeutet.
Inhaltsverzeichnis
- Dürfen Diesel und Benziner nach 2035 noch fahren?
- Was geschieht mit alten Verbrennerautos?
- Kommt als Nächstes ein Fahrverbot für Verbrenner?
- Wie gut ist die Ladeinfrastruktur für E-Autos ausgebaut?
- Können synthetische Kraftstoffe den Verbrenner retten?
- Was planen die einzelnen Länder?
- Wie planen die Autohersteller?
Null Emissionen auf Europas Straßen: Diesem Ziel ist das EU-Parlament ein großes Stück näher gekommen. Die Abgeordneten stimmten mehrheitlich für das Verbrenner-Aus bei neuen Autos und leichten Nutzfahrzeugen. Es soll ab dem Jahr 2035 gelten. Allerdings werden Benziner und Diesel nicht komplett aus dem Verkehr gezogen. Hier erfahren Sie alle Hintergründe.
Dürfen Diesel und Benziner nach 2035 noch fahren?
Ja. Nur der Verkauf entsprechender Neuwagen soll dann enden.
Was geschieht mit alten Verbrennerautos?
Sie sind vom Gesetz nicht betroffen. Bereits gebaute und verkaufte Verbrennerautos dürfen auch nach 2035 weiter fahren. Man darf sie auch als Gebrauchtwagen weiterverkaufen. Wie sich die Preise entwickeln, ist aber derzeit noch nicht absehbar.
Kommt als Nächstes ein Fahrverbot für Verbrenner?
Wohl kaum. Es gibt keine EU-Pläne, um Verbrennerautos komplett aus dem Verkehr zu ziehen. Durch das Verkaufsverbot werden sie mittelfristig automatisch immer seltener.
Wie gut ist die Ladeinfrastruktur für E-Autos ausgebaut?
Die Bundesnetzagentur nennt rund 64.000 öffentlich zugängliche Normalladepunkte und 13.000 Schnellladepunkte (Stand 1. Dezember 2022). Noch Anfang 2021 waren es knapp 41.000 Ladepunkte. Der Ausbau geht also gut voran. Hinzu kommt: Die Säulen und auch die Akkus der Elektroautos werden immer leistungsfähiger.
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Können synthetische Kraftstoffe den Verbrenner retten?
Die sogenannten E-Fuels (lesen Sie hier mehr dazu) funktionieren problemlos, sie steigern weder den Schadstoffausstoß noch den Verbrauch. Allerdings sind gewaltige Strommengen nötig, um synthetische Kraftstoffe herzustellen – deutlich mehr als zum Betrieb eines E-Autos. Für die meisten Autofahrer wird sich das Fahren mit E-Fuels also kaum rechnen. Außerdem ist es nur ökologisch, wenn der Kraftstoff mit grünem Strom hergestellt wird – das gilt auch für das Thema Wasserstoff, dem Wissenschaftler kürzlich eine Absage als Treibstoff für Autos erteilt haben. Und der ist bereits heute knapp.
Was planen die einzelnen Länder?
Den einen kommt der Ausstieg zu früh, den anderen zu spät: Norwegen beispielsweise will schon ab dem Jahr 2025 den Verkauf von Verbrennern beenden, eine Reihe anderer Länder setzt sich für das Jahr 2030 ein. Die deutsche Bundesregierung ist sich uneins.
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Wie planen die Autohersteller?
Von allen deutschen Herstellern hat Opel den ehrgeizigsten Zeitplan: Schon ab 2028 will die Stellantis-Tochter in Europa nur noch E-Modelle anbieten. Von Ford gibt es ab 2030 nur noch Stromer. Audi will im Jahr 2033 den letzten Verbrennungsmotor fertigen. Die Konzernmutter VW nennt 2033 bis 2035 als Ausstiegsdatum – allerdings nur in Europa. In China, Südamerika und den USA werde man den Verbrenner noch länger bauen. Mercedes-Benz fordert einen Verkaufsstopp in führenden Märkten ab 2035. BMW will 2030 mindestens zur Hälfte elektrisch unterwegs sein.
- bundesnetzagentur.de: Öffentliche Ladeinfrastruktur
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
- Eigene Recherche