Sechs Mini-PCs im Test Kleine Kraftpakete mit Stil: Mini-PCs
Zum digitalen Arbeiten und für Film- oder Musikgenuss ist der PC noch immer die erste Wahl. Doch viele Modelle sehen hässlich aus und brauchen viel Platz. Wer nur über einen kleinen Schreibtisch verfügt, kann sich mit einem Mini-PC behelfen. Verstecken muss man die kleinen Kraftpakete aber nicht: Einige Modelle können nicht nur viel, sondern sehen auch stylisch aus.
Die kleinen Rechner bieten eine Menge Leistung auf kleinstem Raum, sind oft recht günstig und zudem manchmal richtig schick. Doch es ist nicht so ganz leicht, den richtigen Mini zu finden. Die Abmessungen der kleinen Kisten sind sehr unterschiedlich und liegen etwa zwischen minimalen 11 × 5 Zentimetern und Desktop-ähnlichen 29 × 9 Zentimetern. Manche Geräte sind so leicht und klein, dass sie sich bestens auch für unterwegs eignen.
Klar: Je kleiner der Mini-PC, umso weniger Platz für leistungsstarke Komponenten ist vorhanden. Da die besonders kleinen Modelle keinen Lüfter integrieren können, ist deren Leistung begrenzt. Dafür erzeugen sie keinerlei Geräusche. Beim Arbeiten herrscht Stille.
Ein weiterer Aspekt: Viele der kleinen Kraftpakete werden als „Barebone-PC“ ausgeliefert. Das bedeutet: Sie kosten wenig, kommen aber ohne RAM, Festplatte und Betriebssystem. Wer gerne ein wenig den Schraubenzieher benutzt und das Installieren des Betriebssystems beherrscht, der kann einige Euro sparen und sich die Speichergrößen selbst auswählen. Das kostet 50 bis 150 Euro zusätzlich. Wer auspacken und sofort loslegen will: Besser keinen Barebone-Mini kaufen.
Mini-PCs sind bereits ab 150 Euro zu haben, doch deren Leistung ist meist arg begrenzt, weshalb wir sie hier nicht empfehlen. Vernünftige, alltagstauglich ausgestattete Modelle kosten ab etwa 300 bis rund 1000 Euro. Hier kommt es bei der Auswahl auf dieselben Kriterien wie beim Notebook oder Desktop-PC an: Soll das Gerät nur zur Büroarbeit mit Internet, Mail und Office genutzt werden, sind weder viel Leistung noch spezielle Komponenten nötig – das spart viel Geld. Ist WLAN wichtig oder genügt eine LAN-Buchse? Muss Bluetooth dabei sein? Soll die Grafik hochauflösendes HD-Video verarbeiten? Wie viel Festplattenplatz und wie viel Arbeitsspeicher (RAM) sollen es sein?
Es ist sinnvoll, sich eine Wunschliste mit Komponenten, Schnittstellen, Rechenleistungs- und Speichergrößen anzulegen, die maximale Größe des Mini abzumessen und sich erst dann auf die Suche zu machen. Hier haben wir einige gute Mini-PCs für unterschiedliche Zwecke zusammengestellt, die auch in Tests gut abgeschnitten haben.
Acer Revo Cube: Multimedia in Weiß
Nur rund 11 × 5 Zentimeter groß ist das kleine, weiße Powerkästchen, das in jedem Regal und auf jedem Schreibtisch Platz findet – und dazu richtig schick aussieht. Der Mini-PC kommt mit einem durchschnittlich ausgestatteten Intel Celeron 3865U-Prozessor, der über zwei Kerne mit 1,8 Ghz Geschwindigkeit verfügt. Die Grafik, eine Intel HD Graphics 610, ist integriert. An Bord sind vier GB RAM, eine 256 GB große SSD-Speicherkarte und eine zwei TB große Festplatte. Dazu sind vier USB 3.0-Buchsen, ein HDMI-Ausgang und eine Gigabit-LAN-Buchse integriert. WLAN ist nicht an Bord, lässt sich bei Bedarf aber für wenig Geld als USB-Modul anschließen. Windows 10 ist installiert. Die Tester des Computermagazins Chip haben das nur minimal anders ausgestattete Vorgänger-Modell getestet, die Daten aktualisiert und gewertet: „Insgesamt eine gute Multimediamaschine für Ihr Wohnzimmer“.
Mini-Powerpaket : gecCOM NUC Mini-Computer
Der gecCOM NUC ist der Testsieger im Vergleich von bild.de. Ein echtes Mini-Powerpaket – doch die Wahl fällt nicht leicht: Dieses Modell wird in zwölf verschiedenen Ausstattungs- und Leistungsvarianten angeboten. Das getestete Modell mit Intels Vierkern-Prozessor i7-8559U und 16 GB RAM ist richtig schnell und leistungsstark. Die SSD-Festplatte ist durchschnittliche 240 GB groß. WLAN ist ebenso integriert wie USB 3.0, 7.1-Sound, zweimal HDMI 2.0, Gigabit-LAN und Windows 10. Wer weniger Leistung benötigt: Es gibt unterschiedlich gut ausgestattete Modellvarianten.
Lenovo IdeaCentre 310S: Allrounder für Büro und Familie
Der Preis-Leistungssieger im Vergleichstest von bild.de sieht eher unscheinbar aus, bietet aber eine Menge Leistung für relativ wenig Geld: Einen durchschnittlich leistungsstarken Intel Celeron D-Prozessor, vier GB RAM, eine Intel HD Grafik 500-Grafikeinheit, eine Festplatte mit einem TB, einen DVD-Brenner und einen 7-in-1-Speicherkartenleser. WLAN und LAN sind ebenso an Bord wie USB 2.0 und 3.0-Schnittstellen. Für einen Mini-PC ist er mit 34 × 9 Zentimetern Größe allerdings eher kompakt.
Fujitsu Esprimo D958/E94+: Leistung pur
Den mit rund 33 × 9 cm eher kompakten Fujitsu Esprimo für knapp über 1.000 Euro haben die Tester des PC-Magazins mit „sehr gut“ bewertet. Ihr Urteil: „Im Test punktet er mit viel Power bei wenig Stromverbrauch.“ Er ist mit seinem Intel-Prozessor Core i5-8500 sowie der Intel UHD Graphics 630-Grafikeinheit ausgesprochen schnell, läuft extrem leise und bietet mit 8 GB RAM und 256 GB Festplatte eine ordentlich bemessene Speicherkapazität. Dazu bietet er einen DVD-Brenner, und alle Schnittstellen, die im Alltag nötig sind. Mehr Leistung ist für Büro und zuhause kaum nötig.
HP EliteDesk 705 G4: sparsam, elegant und kraftvoll
Elegant gerundete Kanten mit 17 × 17 × 3,5 Zentimetern Größe: Der HP EliteDesk 705 G4 sieht gut aus und benötigt nur sehr wenig Platz. Für Gamer ist er kaum geeignet, für alle anderen Anwendungen im Büro und Wohnzimmer dagegen umso mehr. „Im Test überzeugte er mit hohem Tempo und geringem Stromverbrauch“, lobt ihn die die Tageszeitung „Die Welt“. Im Innern arbeitet ein aktueller und flotter AMD Ryzen-2-Prozessor 2400G, die Grafik erzeugt ein Vega 11-Chip. LAN und WLAN fehlen ebenso wenig wie Bluetooth 5.0, Windows 10 ist installiert.
Zotac ZBOX CI327: günstig streamen und surfen
Der Zotac ZBOX CI327 Nano ist mit knapp 13 × 13 × 6 Zentimetern ein echter Mini-PC im futuristischen Kantendesign. Er ist kein echter Barebone, kommt aber ohne ausgewachsene Festplatte. Integriert ist nur ein 32 GB kleiner SSD-Speicher, auf dem Windows 10 Home installiert ist. An Bord sind vier GB RAM, ein mit 1,1 Ghz eher mäßig schneller Intel Celeron-Prozessor sowie eine integrierte HD-Grafikeinheit. WLAN und LAN sind ebenso dabei wie USB 2.0 und 3.0, HDMI 2.0 sowie Bluetooth 4.2. Windows 10 Home ist installiert. Mit einer ausreichend großen USB 3.0-Festplatte für etwa 50 Euro eignet sich das Gerät für normale Büroarbeit ebenso gut wie als günstiger Streaming-PC für Netflix und Co am TV.
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