Präparate zu hoch dosiert So schädlich kann Magnesium auch für Sie sein
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach dem Sport, bei Muskelkater oder körperlicher Erschöpfung: Magnesium ist ein beliebtes Nahrungsergänzungsmittel. Leichtsinnig sollte der Umgang mit diesem Präparat aber nicht werden, denn bei falscher Anwendung kann es zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen.
"Viele Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln vermitteln Verbrauchern, sie würden ihrer Gesundheit etwas Gutes damit tun. Häufig aber sind solche Produkte Geldverschwendung, manchmal sogar gesundheitsgefährdend", sagt Klaus Müller, Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Diese Warnung sollte tatsächlich nicht unterschätzt werden, denn bei der Untersuchung von 42 Magnesiumpräparaten stellten Experten bei 64 Prozent eine Überdosierung fest, also bei insgesamt 27 Produkten.
Gefahr durch Überdosierung
Nehmen Sie eine zu große Menge Magnesium zu sich oder nehmen unwissentlich ein überdosiertes Präparat ein, kann es infolgedessen zu Durchfall und Erbrechen kommen. Die empfohlene Tageshöchstdosis für Magnesium liegt nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bei 250 Milligramm. Die meisten getesteten Produkte enthielten jedoch im Durchschnitt 423 Milligramm Magnesium pro Tagesdosis.
Vorsicht bei Produkten aus dem Internet
Diese zu hoch dosierten Werte werden im Übrigen besonders oft von Produkten erreicht, die im Internet erhältlich sind. Doch damit nicht genug. Ein weiteres Problem stellt die Kombination mit weiteren Zusätzen wie Zink, Vitamin C, Vitamin D oder Vitamin B6 dar. Diese sind bei den Internetprodukten teils so stark dosiert, dass eine langfristige Einnahme ebenfalls zu gesundheitlichen Störungen führen kann.
Verbesserung der Aufklärung
Aufgrund dieser Testergebnisse fordern die Verbraucherzentralen eine Zulassungspflicht und klare Regeln für eine sinnvolle Dosierung. Zur besseren Einordnung und Überprüfung der Produkte durch den Käufer braucht es zudem eine Liste im Internet, auf der die getesteten Präparate aufgeführt werden.
"Der Großteil der Bevölkerung Deutschlands ist heute mit Nährstoffen ausreichend versorgt. Dennoch wird in Deutschland jährlich mehr als eine Milliarde Euro für Nahrungsergänzungsmittel ausgegeben. Jeder dritte Befragte nimmt Nahrungsergänzungsmittel ein. Verbraucherinnen und Verbraucher erfahren zu wenig über diese Produkte und unterschätzen daher die Risiken“, gibt Angela Clausen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zu bedenken.
Besonders im Umgang mit dem Nahrungsergänzungsmittel Magnesium heißt es also genau hinzuschauen und die Risiken einer Überdosierung nicht zu unterschätzen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.