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Was gegen Schmerzen im Daumensattelgelenk hilft


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Arthrose ist oft die Ursache
Was gegen Schmerzen im Daumensattelgelenk hilft


Aktualisiert am 10.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Bei einer Rhizarthrose wird die Knorpelschicht des Daumensattelgelenks dünner und spröder. Dadurch entstehen Schmerzen bei Bewegungen.Vergrößern des Bildes
Bei einer Rhizarthrose wird die Knorpelschicht des Daumensattelgelenks dünner und spröder. Dadurch entstehen Schmerzen bei Bewegungen. (Quelle: PositiveFocus/getty-images-bilder)

Verletzungen, Rheuma, Verschleiß: Verschiedenste Ursachen können das Daumensattelgelenk schmerzen lassen. Dann fallen Tätigkeiten wie etwa Greifen schwer.

Eine häufige Ursache für die Schmerzen im Sattelgelenk ist Arthrose. Sie äußert sich anfangs mit Schmerzen im Griff und tritt überwiegend im Alter auf. Wie Sie mit einer zielgerichteten Therapie den Schmerz im Daumen lindern können.

Wo befindet sich das Daumensattelgelenk?

Das Daumensattelgelenk befindet sich im Bereich der Handwurzel zwischen dem großen Vieleckbein und dem ersten Mittelhandknochen. Es hat die Form eines Sattels – daher der Name. Das Daumensattelgelenk erlaubt dem Daumen die Beugung und Streckung, das An- und Abspreizen sowie die Drehung. Ohne das Daumensattelgelenk wäre zum Beispiel der Pinzettengriff unmöglich.

Ausgekleidet ist das Daumensattelgelenk wie jedes Gelenk im Körper mit Knorpel. Dieser unterstützt die Gleitfähigkeit des Gelenks und schützt es zugleich vor Stößen. Schäden am Knorpel, beispielsweise verursacht durch Sportunfälle, chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankungen oder Arthrose, führen zu Schmerzen im Daumensattelgelenk.

Arthrose ist häufige Ursache für Schmerzen im Daumensattelgelenk

Eine Arthrose ist eine häufige Ursache für ein schmerzendes Daumensattelgelenk. Mediziner sprechen von Rhizarthrose. Die schützende Knorpelschicht wird dünner und spröder. Entzündungen entstehen und Bewegungsschmerzen treten auf. Die Ursachen für die primäre Arthrose, also die Arthrose, die sich ohne Verletzungen oder Grunderkrankung bildet, sind im Wesentlichen unklar. Überbeanspruchung und Überlastungen, oft im beruflichen oder sportlichen Kontext, gehören zu den Risikofaktoren, welche über die Jahre hinweg den Knorpel schädigen können. Die primäre Arthrose zeigt sich meist ab dem 50. Lebensjahr – Frauen sind aufgrund zusätzlicher hormoneller Einflüsse häufiger betroffen als Männer.

"Die sekundäre Arthrose hingegen entsteht infolge von entzündlichen Gelenkerkrankungen, wie zum Beispiel einer rheumatischen Arthritis oder als Folge von Unfällen wie Brüchen des ersten Mittelhandknochens", sagt PD. Dr. med. Bastian Marquaß, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie der Orthopädischen Gelenkklinik Gundelfingen.

Symptome einer Daumengelenksarthrose

Griffschmerzen sind oft das erste Symptom einer Damensattelgelenksarthrose. Im weiteren Verlauf sind Betroffene in ihrem Alltag oft zunehmend eingeschränkt, da Tätigkeiten mit den Händen immer schwerer fallen, etwa das Aufdrehen einer Flasche oder das Umdrehen eines Schlüssels im Schloss. Das Gelenk fühlt sich immer instabiler an und kann knirschen, wenn man es bewegt. Auch können Deformierungen sichtbar sein. Im Endstadium der Daumensattelgelenksarthrose ist die Hand aufgrund von Schmerzen, Einsteifung des Daumengelenks, Fehlstellungen und entzündlichen Veränderungen nicht mehr vollständig belastbar.

(Quelle: Gelenk-Klinik Gundelfingen)

Privatdozent Dr. Bastian Marquaß ist leitender Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin an der Gelenk-Klinik-Gundelfingen. Zu seinen Behandlungsschwerpunkten zählen Schulter-, Hand- und Ellenbogenschmerzen sowie Kniebeschwerden. Zudem ist der Experte Mitglied des Komitees für Knorpeltherapie und Meniskusoperationen der AGA-Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie und seit 2013 Dozent für Unfallchirurgie an der Universität Leipzig.

Schmerzen im Damensattelgelenk behandeln

Die Behandlung der Schmerzen im Daumensattelgelenk orientiert sich an den bereits durchgeführten Therapieversuchen und der Intensität der Schmerzen für den jeweiligen Betroffenen. "Zu Beginn steht die Ruhigstellung mit einer Orthese, entweder nur nachts oder auch tagsüber. Dies führt zu einer Stabilisierung des häufig durch die Arthrose instabilen Gelenks, wodurch die Beschwerden gelindert werden", erklärt Marquaß. "Auch die Einnahme von oralen Schmerzmitteln kann ein probates Mittel in der akuten Schmerzsituation sein. Injektionen von plättchenreichem Plasma (PRP), Hyaluron- oder auch Kortison-Injektionen stellen weitere Therapieoptionen dar, die helfen können, die Beschwerden zu lindern."

Wärme- und Kältetherapie bei Schmerzen im Daumengelenk

Wärme- oder Kälteanwendungen werden ebenfalls oft als lindernd empfunden. Ob sich eher eine Wärme- oder Kälte-Therapie besser für die Behandlung der Schmerzen im Daumensattelgelenk eignet, hängt von der Ursache der Beschwerden ab. "Handelt es sich um einen akuten Rheumaschub, so ist die Kältetherapie für den Patienten häufig angenehmer und schmerzlindernd. Ist eine Arthrose die Ursache der Beschwerden, ist die Anwendung von trockener Wärme in der Regel wohltuender", so der Facharzt für Orthopädie.

Wann Daumensattelgelenk operieren?

Sollten die konservativen Therapiemaßnahmen zu keiner nachhaltigen Besserung führen und der Leidensdruck des Betroffenen entsprechend hoch sein, ist ein operatives Vorgehen in Erwägung zu ziehen. Im Falle einer Operation stehen im Wesentlichen zwei Operationsverfahren zur Verfügung: zum einen die Entfernung des Vieleckbeins mit Sehnenaufhängung (Resektions-Suspensions-Arthroplastik), zum anderen die Implantation einer Daumensattelgelenksprothese. Hierbei werden die knöchernen Gelenkpartner erhalten und die Gelenkflächen durch eine künstliche Pfanne und Kugel, ähnlich wie bei einer Hüftprothese, ersetzt.

"Beide Eingriffsarten werden immer erst bei Versagen der konservativen Maßnahmen durchgeführt. Grundsätzlich stellen sie aber in der Summe häufig durchgeführte und etablierte Eingriffe dar", sagt Marquaß. "Die Erfolgschancen sind bei beiden Methoden als hoch anzusehen, wobei jede Methode Stärken und Schwächen hat. Anhand der vorliegenden Art der Gelenkschädigung und Ansprüche an die spätere Funktion und Belastbarkeit des Daumensattelgelenkes, wird die Art des Vorgehens mit dem Patienten besprochen."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • gesundheitsinformation.de: "Arthrose". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 10. Juni 2021)
  • gesundheitsinformation.de: "Rheumatoide Arthritis". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 6. Mai 2020)
  • gesund.bund.de: "Arthrose". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: Aufgerufen am 21. September 2022)
  • arthrose.de: "Was ist Arthrose?" Online-Information der Deutschen Arthrose-Hilfe e. V. (Stand: Aufgerufen am 21. September 2022)
  • gesundheit.gv.at: "Arthrose". Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs. (Stand: 21. Januar 2021)
  • rheuma-liga.de: "Rheuma. Krankheitsbilder". Online-Information der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband e. V. (Stand: Aufgerufen am 21. September 2022)
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