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Olaf Scholz: Was kommt nach der Augenklappe


Kanzler auf Irrwegen
Olaf Scholz: Warum die Augenklappe bleiben muss

MeinungEine Kolumne von Janna Halbroth

10.09.2023Lesedauer: 2 Min.
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Olaf Scholz: Unter den Blinden ist der Einäugige König.Vergrößern des Bildes
Olaf Scholz: Unter den Blinden ist der Einäugige König. (Quelle: Florian Gaertner/Photothek via Getty Images)

Olaf Scholz, der Pirat der SPD, der König unter den Blinden. Des Kanzlers Rollen waren in den vergangenen Tagen vielfältig. Doch was passiert, wenn die Klappe fällt?

Eine Kolumne von Janna Halbroth

Was hatten wir alle für einen Spaß, wie haben wir gelacht: unser Kanzler mit Augenklappe, herrlich. Wir haben Wortwitze gemacht, uns lustige Fotomontagen ausgedacht und für einen Moment lang mal den sonst so bitteren Ernst der Lage vergessen. Was war das schön.

Doch eigentlich ist längst Schluss damit. Auch wenn der September uns vorgaukelt, dass wir noch immer in den Sommerferien sind, geht der Alltag langsam weiter. Merz wütet schließlich auch im September, Cum-Ex ist kein fruchtiger Cocktail und die Aiwanger-Affäre fliegt auch nicht von selbst vom Tisch wie ein schmieriges Flugblatt im Aufwind, an das sich niemand mehr erinnern will.

Was machen wir also, wenn Olaf Scholz die Augenklappe abnimmt und ohne sie nicht mehr als leicht verwegener Pirat im Bundestag 'ne Welle macht, mit lustigen Sprüchen und viel Selbstironie, sondern wenn er plötzlich wieder zum Scholzomat wird?

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Hoffen wir darauf, dass ein Pirat selten allein kommt? Glauben wir wirklich, dass der Fluch des Kabinetts um sich geht und noch andere Politiker, wenn auch nur für einen winzigen Augenblick, befällt? Wir können schlecht Habeck ein Holzbein herbeiwünschen, auf eine Hakenhand bei Baerbock hoffen oder Lindner zum zahnlosen Seeräuber machen.

Die Augenklappe bleibt

Die Lösung ist einfach und simpel. Die Augenklappe bleibt. Zum Wohle des Volkes kann sich Scholz frei von allem Stolz vom rechten Blickwinkel verabschieden. Er darf jetzt das Ziel nicht aus dem Auge verlieren. Er hat bereits ein Auge auf seine neue Identität geworfen. Er kann sich von der Augenweide, die er im Bundestag geworden ist, nicht wieder verabschieden. Er kann nicht beide Augen zudrücken und die Witze, die offenbar ja in ihm schlummern, wieder hüten wie seinen Augapfel und zur augenscheinlichen Normalität zurückrudern.

Der Zug ist abgefahren. Wir brauchen Olaf Scholz, den Piraten, das können wir ihm nur raten, sonst schießen wir mit Tomaten! Na gut, das ist Unsinn. Wir können nur an seinen gesunden Menschenverstand und an sein offenes Auge – pardon – Ohr appellieren: Lassen Sie uns die Augenklappe und der Rest geht auf unsere Kappe. Piratenehrenwort.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • twitter.com: Kanal von @Bundeskanzler
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