Flick und das DFB-Team Nicht blenden lassen
Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Die Nations League kann die DFB-Elf vorerst abhaken. Erst im September geht es mit dem Wettbewerb weiter – danach ist jedoch nicht mehr viel Zeit bis zur WM in Katar. Die deutsche Mannschaft muss aufpassen.
Mit einem Fußballfest, einem 5:2 gegen Europameister Italien, geht es in die Sommerpause. Nach dem vierten Länderspiel innerhalb von knapp zwei Wochen heißt es für die deutschen Nationalspieler nun: Urlaub.
Italien, England, Ungarn und wieder Italien – und das nach einer kräftezehrenden Saison. Dass da einige Spieler, vor allem in den ersten drei Spielen, nicht mehr ihr volles Potenzial abrufen konnten, ist verständlich – zu erwarten war das so aber nicht.
Das zweite Spiel gegen Italien? Überzeugend. Auf einmal traf sogar Timo Werner, der zuletzt so viel Pech im Abschluss hatte. Und das sogar doppelt. Aber, die Wahrheit ist: Das DFB-Team konnte eben nur in diesem Spiel gegen einen runderneuerten Europameister Begeisterungsstürme bei seinen Fans auslösen.
Bundestrainer Hansi Flick rennt nun die Zeit weg. Nur noch drei Spiele hat der Ex-Bayern-Trainer, um das deutsche Team in absolute WM-Form zu bringen. Eine große Herausforderung.
Wohl dem, der einen Manuel Neuer im Tor hat
Vom anfänglichen Optimismus, den Flick nach der langen Ära Jogi Löw zu verbreiten vermochte, war in den letzten Wochen nur noch wenig zu spüren, da darf man sich von dem Auftritt in Mönchengladbach am Dienstagabend eben nicht blenden lassen. Denn: Dass Deutschland am Ende nur zwei Gegentore kassierte, lag vor allem an einem Weltklasse-Auftritt von Kapitän Manuel Neuer.
Bei Fans und Experten war die Sorge nur wenige Monate vor der WM zuletzt groß: Endet das Turnier in Katar wieder mit einem frühen Vorrunden-K.o. wie vor vier Jahren? Flick selbst antwortete auf Nachfragen und Kritik etwas schmallippig – wohl wissend, dass jeder Satz in einem WM-Jahr auf die Goldwaage gelegt werden würde.
Sicher, gerade nach dem starken Auftritt gegen Italien, muss man jetzt nicht gleich alle Alarmglocken läuten. Aber Vorsicht ist weiter geboten, damit die WM 2022 nicht so endet wie die WM 2018: mit einem sportlichen Desaster.