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"Homejacker" brechen bei Anwesenheit der Opfer ein


Gezielter Beutezug
Homejacker brechen bei Anwesenheit der Opfer ein

Diese Einbruchmethode ist zwar selten, aber für die Opfer auch besonders traumatisch: So genannte Homejacker brechen gerade dann ein, wenn die Bewohner zuhause sind. Denn sie sind auf eine ganz bestimmte Beute aus.

Aktualisiert am 17.11.2017|Lesedauer: 3 Min.
Von t-online
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"Die Täter haben es in der Regel nur auf den Originalschlüssel eines hochwertigen Autos abgesehen", erklärt Sandra Fleschenberg vom "Netzwerk Zuhause sicher" im Gespräch mit t-online.de. Der Wagenschlüssel ist aber eben nur vor Ort, wenn auch die Bewohner zuhause sind.

Das sogenannte Fensterbohren ist eine Einbruch-Methode, die vor allem von "Homejackern" gerne eingesetzt wird.Vergrößern des Bildes
Das sogenannte Fensterbohren ist eine Einbruch-Methode, die vor allem von "Homejackern" gerne eingesetzt wird. (Quelle: Scherrer System GmbH)

Homejacker gehen gezielt auf Beutezug

Homejacker arbeiten meist auf Bestellung. Sie haben ein ganz bestimmtes Modell im Visier – oft sogar mit vorgegebener Ausstattung, Farbe und Motorisierung, wie Fleschenberg erklärt. Hoch im Kurs stünden beispielsweise der Rang Rover, der Toyota Land Cruiser, aber auch einige Modelle von BMW.

Nur die wenigsten Einbrecher arbeiten als Homejacker. Zu riskant ist die Methode. Nicht einmal ein Prozent aller Einbrüche gehen auf ihr Konto. "Die Arbeitsweise ist so selten und so konzentriert auf den Diebstahl hochwertiger Fahrzeuge fixiert, dass man keine Allgemeingefährdung begründen könnte", beruhigt Fleschenberg.

So brechen Homejacker ins Haus ein

Ebenso wie andere Einbrecher wollen auch Homejacker eine Konfrontation mit ihren Opfern am liebsten vermeiden und schlagen deshalb meist nachts zu.

Bei den Tätern beliebt ist eine Einbruch-Methode, die sonst kaum in Erscheinung tritt: das Fensterbohren. Dabei durchbohren sie den Fensterrahmen unterhalb des Griffs mit einem Akku- oder Handbohrer und führen einen gebogenen Metallstab durch das Loch. Damit betätigen sie dann den Fenstergriff.

Richtiges Verhalten bei Einbrechern im Haus

Zwar scheuen auch Homejacker die unmittelbare Konfrontation. "Anders als tagsüber laufen die Täter aber mit viel größerer Wahrscheinlichkeit Gefahr, bei der Tatausführung bemerkt, vom Bewohner überrascht und an der Flucht gehindert zu werden", erklärt Fleschenberg. "Dann kommt es zum Kontakt und je nach Situation auch sehr selten zu Übergriffen."

Um Gefahren für Leib und Leben zu vermeiden, raten alle Experten dringend zu einem defensiven Verhalten, wenn man einen Einbrecher im Haus bemerkt. Wenn man ein Handy griffbereit hat, sollte man über 110 die Polizei verständigen, Lärm und Licht machen und sich selbst in einem Zimmer einschließen. Auf keinen Fall sollte man den Täter in die Enge treiben oder ihm gar den Fluchtweg versperren.

Einbruchhemmende Fenster schützen auch vor Homejackern

Noch besser ist es natürlich, seine Fenster einbruchsicher zu machen, damit die Täter gar nicht erst ins Haus kommen. "Wir empfehlen geprüfte und abschließbare Fenstergriffe nach DIN 18267 mit mindestens 100 Newtonmeter Abreißgewicht und einer definierten Sollbruchstelle", sagt Fleschenberg. Dann haben Fensterbohrer keine Chance.

Ein abschließbarer Griff am Fenster bietet einen zusätzlichen Schutz – allerdings nur, wenn der Griff auch abgeschlossen ist. Abschließbare Griffe schützen darüber hinaus auch vor der viel häufigeren Einbruchmethode des Glasdurchgriffs, bei der ein kleines Loch in die Scheibe geschlagen wird, um an den Griff zu kommen. Immerhin rund zehn Prozent aller Einbrüche wird so verübt.

Außerdem sollten Fenster gegen Aufhebeln gesichert sein – die mit Abstand häufigste Einbruch-Methode. Wirksamen Schutz bieten Aufschraubsicherungen oder Pilzkopfzapfenbeschläge der Norm DIN 18104.

Wer den Einbruchschutz von Haus und Wohnung verbessern will, sollte zunächst die kostenlose Beratung der Polizei in Anspruch nehmen. Die Spezialisten der Kriminalprävention können passend zur individuellen Wohnsituation die beste Sicherheitstechnik empfehlen und kennen auch ortsansässige Firmen, die erfahren darin sind, diese fachgerecht zu installieren.

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