Kartoffeln im Sack anbauen: So ernten Sie trotz Platzmangel

Ihnen fehlt die Freifläche, um Kartoffeln anzubauen? Wenn Sie sie im Sack heranziehen, können Sie sich auf Ihre eigene Ernte freuen.

Wenn Sie keinen Garten haben oder ohnehin nur wenige Kartoffeln benötigen, können Sie sie auch platzsparend in einem Sack pflanzen. Mit einigen Tipps gelingt der Kartoffelanbau auch ohne Garten.

Welcher Sack geeignet ist

Kartoffeln benötigen sandige, lockere Böden und Nährstoffe. Sie bilden ihre Wurzeln nah an der Erdoberfläche aus, weshalb sie auch im Sack gedeihen. Pro Knolle ernten Sie etwa ein Kilogramm, je nach Sorte und Bodenqualität. Wählen Sie etwa achtzig Zentimeter hohe und luftdurchlässige Säcke aus stabilem PVC-Gewebe.

Sehr gut lassen sich Kartoffeln im Jutesack oder in Filz- oder Reissäcken anbauen. Wählen Sie helle Säcke, die das Sonnenlicht reflektieren und wasser- sowie luftdurchlässig sind. Eine Folie als Unterlage schützt vor dunklen Flecken.

Welche Sorten sich eignen

Pflanzkartoffeln bieten eine krankheitsfreie Keimgarantie. Herkömmliche Speisekartoffeln mit Trieben liefern geringere oder gar keine Erträge, wenn sie mit Keimhemmern behandelt wurden. Im Jutesack gedeihen die Sorten "Rote Emmalie“ und "Blaue Anneliese“ sehr gut. Wählen Sie pro Sack höchstens zwei Knollen ab drei Zentimetern Größe.

Zeitpunkt und Vorkeimen

Für eine frühere Ernte und damit Ihre Kartoffeln gestärkt sind, wenn Kartoffelkäfer kommen, keimen Sie sie in Kisten oder Eierkartons vier Wochen vor der Pflanzung an einem hellen, kühlen Ort vor, bis die Keime drei Zentimeter lang sind. Pflanzen Sie sie je nach Sorte nach den Eisheiligen zwischen Mitte April und Mitte Mai bei Temperaturen ab sieben Grad Celsius. Frühkartoffeln können Sie bereits Ende März pflanzen.

Pflanzanleitung

So pflanzen Sie Ihre Kartoffeln an einem sonnigen Standort:

• Stülpen Sie den Sack für mehr Lichteinfall auf etwa dreißig Zentimeter Höhe um.
• Machen Sie zwei Zentimeter große Schlitze in Boden und Sackwände, damit die Luft zirkuliert und das Wasser abfließt.
• Füllen Sie den Sack etwa zwanzig Zentimeter hoch abwechselnd mit Kompost sowie Garten- oder Pflanzerde.
• Bedecken Sie die Knolle mit dem Keim nach oben fünf Zentimeter dick mit Erde und decken Sie bei Nachtfrost ab.
• Gießen Sie die Kartoffeln wöchentlich, bei hohen Temperaturen alle drei Tage.
• Entfernen Sie regelmäßig Unkraut.
• Zwanzig Zentimeter hohe Triebe bedecken Sie bis zur Hälfte des Blattwerks mit Erde.
• Wiederholen Sie das Anhäufen zweimal vierzehntägig und rollen den Sack weiter auf.

Tipp: Blähton als Untergrundschicht schützt vor Staunässe.

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Die Erntezeit für Ihre Kartoffeln

Ernten Sie Ihre Frühkartoffeln etwa zwei Wochen nach Verwelken des Blattwerks im Juni und Ihre Spätsorten Ende August bis Oktober.