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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Grüne Krankmacher Diese Zimmerpflanzen können Allergien auslösen
Eigentlich sollen sie für gutes Raumklima sorgen. Doch einige Zimmerpflanzen lösen bei manchem eine laufende Nase oder tränende Augen aus. Was sollten Allergiker beachten?
Ein Zuhause mit ein paar schönen Grünpflanzen – entweder auf dem Fensterbrett oder dekorativ auf dem Boden – wirkt oftmals gleich viel gemütlicher. Aber Zimmerpflanzen bieten noch mehr Vorteile: Sie können sogar dabei helfen, das Raumklima zu verbessern. So filtern einige Arten gesundheitsschädliche Schadstoffe, andere erhöhen wiederum die Luftfeuchtigkeit.
Jedoch lösen die grünen Mitbewohner bei manchen Menschen auch allergische Reaktionen aus. Laut dem Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) können bestimmte Zimmerpflanzen sowohl auf der Haut als auch in den Atemwegen Allergien verursachen. Schuld sind allergene Substanzen, die beispielsweise bei direktem Hautkontakt sogenannte Kontaktekzeme hervorrufen können.
Diese Zimmerpflanzen können Allergien auslösen
Zudem geben einige Zimmerpflanzen über ihre Blätter – durch Verdunsten oder Beschneiden – eine Art Pflanzensaft ab, der Allergien auslösen kann. Bei Verdacht auf eine Überempfindlichkeit sollte unbedingt ein Arzt befragt werden. Doch welche Zimmerpflanzen können Allergien auslösen? Das sind die bekanntesten:
Birkenfeige (Ficus benjamina)
Sie ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen, sowohl im Büro als auch in den eigenen vier Wänden. Denn die Birkenfeige entgiftet die Raumluft am effektivsten. Die Pflanze kann jedoch auch Allergien hervorrufen, wenn bestimmte auslösende Stoffe (Allergene) über den milchigen Pflanzensaft auf die Blattoberfläche gelangen. Hier binden sich die Allergene an Staubpartikel und verteilen sich durch diese im Raum. Augenjucken, eine verstopfte Nase oder Hustenattacken können die Folge sein. Auch können Ekzeme auf der Haut auftreten.
Gummibaum (Ficus elastica)
Die anspruchslose Zimmerpflanze soll mit ihren großen, glänzenden und ledrigen Blättern sogar gefährliche Schadstoffe aus Bodenbelägen und Wandfarben filtern können. Gleichzeitig kann aber auch der Pflanzensaft des Gummibaums, ein Verwandter der Birkenfeige, bei Menschen Allergien auslösen. Hier wie dort ähneln die auslösenden Stoffe die des Latexallergens. Wer eine solche Allergie hat, sollte besser auf Gummibaum und Ficus verzichten.
Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima)
Für viele Menschen gehört der Weihnachtsstern im Dezember einfach mit ins Wohnzimmer. Doch die meisten wissen gar nicht, dass all seine Pflanzenteile, vor allem aber der Milchsaft, giftig sind. Er führt zu Reizerscheinungen an Haut und Schleimhäuten und kann allergische Reaktionen hervorrufen. Ähnlich gefährlich ist auch der Christusdorn (Euphorbia splendens), der wie der Weihnachtsstern zu den Wolfsmilchgewächsen zählt.
Oleander (Nerium oleander)
Im Sommer steht er meist draußen und punktet mit seinen Blüten. Wenn der Oleander allerdings die kalte Jahreszeit in Innenräumen verbringt, kann er für Allergiker gefährlich werden. Besonders Menschen mit einer Latexallergie sollten auf die Zimmerpflanze verzichten, weil sich der giftige Pflanzensaft mit Staubpartikeln verbindet und so in die Raumluft gelangt.
Kakteengewächse (Cactaceae)
Sie gehören zu den Pflanzen, die sehr selten Allergien auslösen. Mitunter enthalten aber auch Sukkulenten und Kakteen ähnlich aufgebaute Eiweißstoffe, die Reaktionen bei Überempfindlichkeit hervorrufen können. Dazu zählt zum Beispiel die sukkulente Kaktus-Wolfsmilch (Euphorbia ingens), die zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) zählt, oder die Dreikantige Wolfsmilch (Euphorbia trigona).
Ähnlich den Maulbeergewächsen (Moraceae), zu denen Birkenfeige und Gummibaum gehören, enthalten ebenso die Wolfsmilchgewächse einen milchigen Pflanzensaft, der über die Blattoberfläche abgegeben wird und Allergiker krank machen kann.
Schimmelpilzallergie: Weißer Belag auf Blumenerde
Für Asthma, Atemnot, allergischen Schnupfen, Hautausschlag und Reizhusten kann aber auch eine Schimmelpilzallergie verantwortlich sein. Denn auf der feuchten Blumenerde – aber auch auf Granulat – kann sich schnell weißer Schimmel bilden. Wenn Sie zum Beispiel im Schlafzimmer nachts die unsichtbaren Schimmelpilzsporen über mehrere Stunden einatmen, kann das Ihre Gesundheit stark gefährden.
Unser Tipp
Verzichten Sie deshalb in Wohn- und Schlafräumen besser auf Zimmerpflanzen, wenn Sie an einer Schimmelpilzallergie leiden. Oder kultivieren Sie Grünlilie und Co. mit Hydrokultur – eine gute Lösung für Allergiker und empfindliche Personen.
Welche Zimmerpflanzen sind für Allergiker geeignet?
Betroffene fragen sich, ob und welche Zimmerpflanzen sie sich dennoch in die Wohnung stellen können. Diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten. In jedem Fall sollten Allergiker ihren Arzt fragen, ob bestimmte Pflanzen eine Bedrohung sein können. Dabei helfen medizinische Tests. Sie können zumindest Hinweise darauf geben, welche Zimmerpflanzen für den Betroffenen geeignet sind – und welche nicht.
- Eigene Recherche
- Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V. (DAAB)
- Informationszentrale gegen Vergiftungen Bonn
- Allergieinformationsdienst (Helmholtz Zentrum München)
- Apotheken-Umschau: "Latexallergie: Symptome"