Vermisster Sechsjähriger Neue Suche nach Arian – Polizei geht "Klinkenputzen"
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die Polizei nimmt die Suche nach dem verschwundenen autistischen Jungen aus Elm bei Bremervörde wieder auf. Welcher Hinweise dazu führte, bestätigt sie noch nicht.
Drei Wochen nach dem mysteriösen Verschwinden des sechsjährigen Arian aus Niedersachsen bereitet die Polizei neue Suchmaßnahmen vor. Es handelt sich hierbei um eine großangelegte Suche entlang des Flusses Oste. Allerdings sind der genaue Umfang und Termin dieser Maßnahme noch unklar. Dies teilte ein Sprecher der Polizei in Rotenburg am Montag mit.
Die Planungen sehen vor, dass der Fluss gründlich abgesucht wird. Zudem sollen Bewohnerinnen und Bewohner in den anliegenden Ortschaften erneut befragt werden. Der Polizeisprecher betonte, dass es hierbei um eine Art "Klinkenputzen" gehe, dabei soll der Vermisstenfall wieder stärker ins Bewusstsein gerufen werden. Er machte jedoch deutlich, dass diese Suchaktion nicht die Ausmaße früherer Maßnahmen erreichen werde.
Im Verlauf des Mittwochs werden sich Ermittlerteams mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei in den Ortschaften Behrste, Hude, Gräpel, Estorf, Brobergen und Kranenburg mit Anwohnerbefragungen direkt an die Bevölkerung wenden. Ziel dieser Maßnahme ist es, mögliche Hinweise, die bislang noch nicht bei der Polizei eingegangen sind, zu erlangen. So sollen potenzielle Hinweisgeber gefunden werden, die sich etwa durch urlaubsbedingte Abwesenheit noch nicht befragt werden konnten. Außerdem könnte vorhandenes Videomaterial auf Überwachungskameras bislang noch nicht ausgewertet worden sein.
Suche über der Oste schon am Wochenende
Für Donnerstag plant die Ermittlungsgruppe eine erneute Absuche der Oste, etwa im tidengeprägten Mittellauf zwischen den Ortschaften Kranenburg und Nieder Ochtenhausen. Mit Sonarbooten werden Polizeikräfte den Fluss in beide Richtungen absuchen. Außerdem kommen Taucher und spezielle Spürhunde zum Einsatz.
Am Wochenende war die Oste mit einem Polizeihubschrauber abgeflogen worden – bis zur Elbe und dort bis in die Nordsee. Anlass war der Hinweis einer Webcam-Zuschauerin, die im Fluss Oste einen Gegenstand im Wasser treibend gesehen haben will. Weder Arian noch der Gegenstand konnten gefunden werden.
Laut eines Berichtes der "Bild" soll auch ein Hinweisgeber berichtet haben, dass er "über drei Ecken" von einem Jagdunfall gehört habe, in den der Junge involviert gewesen sein könnte. Er sei verletzt worden und werde "in einem unbekannten Haus" behandelt. Die Polizei kommentierte diese Aussage nicht.
Arian verschwand aus seinem Elternhaus im kleinen Ortsteil Elm von Bremervörde bereits am 22. April. In der darauf folgenden Woche suchten bis zu 1.200 Einsatzkräfte nach dem Kleinen – ohne Erfolg. Diese bisher größte Suchaktion umfasste nicht nur den Einsatz von Spürhunden, Hubschraubern und Sonarsuchbooten, sondern ebenso den von Drohnen, Tauchern und einem Aufklärungs-Tornado der Bundeswehr.
- Nachrichtenagentur dpa
- Bild: Wurde Arian (6) Opfer eines Jagdunfalls?