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Madenwürmer: So kommt es zur Ansteckung


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Ansteckung
Wie Madenwürmer übertragen werden


Aktualisiert am 21.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Ein kleines Mädchen leckt sich die Finger ab.Vergrößern des Bildes
Mangelnde Händehygiene kann zur Ansteckung mit Madenwürmern beitragen. (Quelle: megaflopp/getty-images-bilder)

Madenwürmer sind leicht übertragbar. Ein Befall geht oft mit starkem Juckreiz am After einher. Woher kommen die Würmer und was trägt zur Ansteckung bei?

Ein Befall mit Madenwürmern ist weitverbreitet und tritt vor allem bei Kindern zwischen vier und elf Jahren häufig auf. Aber auch Erwachsene infizieren sich gelegentlich damit. Zu einer Ansteckung kann es leicht kommen, etwa in Kindergarten, Kita oder Schule.

Hat sich ein Kind damit angesteckt, breitet sich der Befall häufig nicht nur in der besuchten Gemeinschaftseinrichtung, sondern auch in der Familie aus. Eine Übertragung der Madenwürmer ist allerdings nur von Mensch zu Mensch möglich, denn die Parasiten befallen keine (Haus-)Tiere.

Die Madenwürmer leben im Darm des befallenen Menschen, wobei sich ihre Zahl unterscheiden kann. In der Regel schwankt die Menge bei einem Befall zwischen einigen wenigen und bis zu mehreren Hundert ausgewachsenen Exemplaren.

Die Würmer selbst sind dabei nicht ansteckend, sondern nur ihre Eier. Diese legen die Madenwürmer jedoch nicht im Darm, denn zur Eiablage benötigen sie Sauerstoff. Deshalb wandern sie nachts zum Darmausgang und legen die Eier in den Hautfalten am After ab.

Das ist auch der Grund dafür, dass sich Madenwurmeier normalerweise nicht im Stuhl finden. Sie können dem Stuhl jedoch aufgelagert sein, wenn beim Stuhlgang Wurmeier aus den Hautfalten am Darmausgang abgestreift werden. Diese sind allerdings so klein, dass sie nur unter dem Mikroskop zu sehen sind. Ausgewachsene Madenwürmer lassen sich jedoch unter Umständen mit bloßem Auge im Stuhl erkennen: Die weiblichen Exemplare werden neun bis zwölf Millimeter lang, die männlichen Würmer vier bis fünf Millimeter.

Gut zu wissen
Die wissenschaftliche Bezeichnung für Madenwürmer lautet Enterobius vermicularis oder Oxyuris vermicularis. Bei einem Befall mit Madenwürmern sprechen Fachleute deshalb von Enterobiasis oder Oxyuriasis.

Madenwürmer: Mangelnde Händehygiene begünstigt Weitergabe

Zu einer Ansteckung kommt es, wenn die Eier der Madenwürmer verschluckt werden: Da die Oberfläche der Eier klebrig ist und gut haftet, können sie leicht über die Hände weitergeben werden, wenn diese den Mund berühren.

Das kann zum Beispiel passieren, wenn die Hände zuvor den Analbereich berührt haben und danach die Hände nicht ausreichend gewaschen wurden – etwa nach dem Stuhlgang oder weil dem Impuls, sich dort zu kratzen, nachgegeben wurde. Wer danach Gegenstände anfasst oder jemandem die Hand gibt, kann die Eier weitergeben. Auch Lebensmittel können so verunreinigt werden.

Vor allem Kleinkinder kratzen sich bei einem Madenwurmbefall im Schlaf rasch einmal am Po, ohne es zu merken. Denn während die Madenwürmer in den Hautfalten am Analbereich Eier ablegen, bewegen sie sich. Diese Bewegung kann nachts einen starken Juckreiz hervorrufen, der jedoch meist erst bei starkem Befall auftritt.

Werden beim Kratzen im Analbereich versehentlich Madenwürmer zerdrückt, kann dadurch zudem mit einem Mal eine große Menge Eier freigesetzt werden und sich in der Kleidung oder im Bett verteilen.

Madenwürmer: Was den Befall aufrechterhalten kann

Da kleine Kinder häufig die Finger oder auch Spielzeuge in den Mund nehmen, stecken sie sich dabei unter Umständen selbst wieder an (sog. Autoinfektion). Das kann dazu führen, dass der Madenwurmbefall längere Zeit aufrechterhalten wird. Zu einer Selbstinfektion kann es außerdem kommen, wenn aus den Eiern in den Falten des Analbereichs Larven schlüpfen und zurück in den Darm wandern.

Eher selten: Madenwurm-Ansteckung über die Luft

Außerhalb des Körpers, wie etwa auf Oberflächen, im Bettzeug oder auf Kleidung, überleben die Wurmeier mehrere Tage und können dann noch ansteckend sein – je nach Quelle fünf bis zwanzig Tage lang. Wird die Luft nun aufgewirbelt (etwa beim Bettenaufschlagen), können sie unter Umständen eingeatmet werden und so zu einer Ansteckung führen. Das passiert normalerweise jedoch nur selten.

Madenwürmer: Was das Ansteckungsrisiko erhöht

Bestimmte Umstände könne die Ansteckung mit Madenwürmern begünstigen, wie etwa fehlendes oder nicht ausreichendes Händewaschen nach dem Stuhlgang oder vor dem Essen.

Andere Faktoren, die eine Übertragung fördern, sind beispielsweise Nägelkauen oder das Lutschen am Daumen. Auch das In-den-Mund-Nehmen von Spielzeug oder anderen Gegenständen kann zu einer Madenwurminfektion beitragen. Vor allem bei Kindern spielen unbemerktes Kratzen im Analbereich und späteres Finger-in-den-Mund-Nehmen eine Rolle.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Madenwürmer bei Kindern. Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.kindergesundheit-info.de (Abrufdatum: 20.6.2022)
  • Oxyurasis (Madenwürmer). Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 16.9.2019)
  • Rawla, P., et al.: Enterobius Vermicularis. Online-Informationen von StatPearls (Stand: 12.12.2021)
  • Würmer bei Kindern (Madenwürmer). Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 3.11.2021)
  • Von Stebut, E.: Reisedermatosen. Springer, Berlin Heidelberg 2015
  • Suttorp, N., et al.: Infektionskrankheiten. Thieme, Stuttgart 2004
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