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Schwerer Schlag für Boris Johnson – Konservative verlieren Hochburgen


Konservative verlieren Hochburgen
Schwerer Schlag für Boris Johnson

Von afp
Aktualisiert am 24.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Boris Johnson: Der britische Premierminister muss sich mit schlechten Wahlergebnissen auseinandersetzen.Vergrößern des Bildes
Boris Johnson: Der britische Premierminister muss sich mit schlechten Wahlergebnissen auseinandersetzen. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)

Über 100 Jahre hielten die Tories die Mehrheit in den Wahlkreisen Tiverton und Honiton bis jetzt. Der erste hochrangige Politiker tritt zurück, Johnson ist angeschlagen.

Die Konservativen des britischen Premierministers Boris Johnson haben bei zwei Nachwahlen schwere Niederlagen erlitten: Die Tories unterlagen am Donnerstag sowohl im Wahlkreis Tiverton and Honiton im Südwesten Englands als auch im Wahlkreis Wakefield in Nordengland bei Nachwahlen für je einen Sitz im britischen Unterhaus.

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Besonders schmerzhaft ist die Niederlage in Tiverton and Honiton: Die Konservativen hatten den Parlamentssitz für den Wahlkreis seit mehr als hundert Jahren inne. Sie verloren ihn nun, laut am frühen Freitagmorgen veröffentlichten offiziellen Ergebnissen, an die Liberaldemokraten, die 6.000 Stimmen Vorsprung hatten. Im nahe Leeds gelegenen Wakefield setzte sich die Labour-Partei durch, die wichtigste Oppositionspartei des Landes. Sie hatte einen Vorsprung von knapp 5.000 Wählerstimmen.

Chef der Konservativen tritt zurück

Nach der Wahlschlappe ist der Chef der Konservativen zurückgetreten. "Jemand muss Verantwortung übernehmen", erklärte Oliver Dowden am Freitag. "Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es unter diesen Umständen für mich nicht richtig wäre, im Amt zu bleiben." Die konservative Partei hatte bei den Nachwahlen sowohl im Wahlkreis Tiverton and Honiton im Südwesten Englands als auch im Wahlkreis Wakefield in Nordengland je einen Sitz im britischen Unterhaus verloren.

Die Wahlen hatten als Stimmungstest für Johnson gegolten, der wegen der Affäre um Partys am Regierungssitz während des Corona-Lockdowns stark unter Druck steht. Der Premierminister hatte bereits am Wahltag erklärt, er werde im Falle von Niederlagen nicht zurücktreten.

Anzeichen für Vertrauensverlust in Tories

Labour-Chef Keir Starmer deutete den Ausgang der Nachwahl in Wakefield nun als Zeichen dafür, dass seine Partei auch die nächsten landesweiten Wahlen 2024 gewinnen könne. "Wakefield hat gezeigt, dass das Land das Vertrauen in die Tories verloren hat", erklärte Starmer. "Das Ergebnis ist ein klares Urteil über eine konservative Partei, der die Energie und die Ideen ausgegangen sind."

Die Nachwahl in Tiverton and Honiton war nötig geworden, weil der Abgeordnete Neil Parish sich im April nach Beschwerden darüber zurückgezogen hatte, dass er im Parlament auf seinem Mobiltelefon Pornos geschaut hatte. Die Nachwahl in Wakefield wurde angesetzt, nachdem sich der Abgeordnete Imran Ahmad Khan nach seiner Verurteilung wegen eines sexuellen Übergriffs auf einen 15-jährigen Jungen zurückgezogen hatte.

Die Tories hatten bereits im Dezember eine Nachwahl in dem als Konservativen-Hochburg geltenden Wahlkreis North Shropshire verloren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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