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Dividenden im Dax: 50 Millionen Euro für Sparer


Dividenden im Dax
Diese 50 Milliarden Euro sollten Anleger mitnehmen

MeinungEine Kolumne von Daniel Saurenz

25.02.2024Lesedauer: 3 Min.
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Geld für Aktionäre: Im Dax gibt es verlässliche Dividendenzahler. (Quelle: AndreyPopov)

Der Dax klettert von Rekord zu Rekord. Doch der große Geldregen steht 2024 noch aus. Anleger haben eine riesige Chance.

Die Ambivalenz unter deutschen Sparern ist riesig. Auf der einen Seite verschenken sie nach Berechnungen großer Banken rund 40 Milliarden Euro pro Jahr durch Geld, das auf Girokonten unverzinst vor sich hin gammelt. Wie unsinnig dies ist, zeigt eine einfache Rechnung: Bei vier Prozent Zinsen auf Tagesgeld, wie sie die Consorsbank beispielsweise gerade bietet, fallen bei 50.000 Euro Anlagesumme pro Jahr 2.000 Euro Ertrag ab. Das gleicht nicht nur die Inflation aus, sondern kann auch eine Woche sehr schönen Urlaub mit der Familie bezahlen.

An Investitionskapital scheint es den Deutschen also nicht zu mangeln. Und laut Berechnungen des Brokers RoboMarkets haben die Deutschen ihr Nettovermögen seit 2005 um 123 Prozent gesteigert, auf einen Haushalt kommen im Durchschnitt 200.000 Euro. Vermehrt wird dieses Nettovermögen auch durch die in Deutschland üppig fließenden Dividenden.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Zur Person

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen Daniel auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Dividenden so hoch wie nie

Mit Blick auf die Dax-Titel sagt Vanyo Walter vom Broker RoboMarkets: "Die Dividendenzahlungen dürften dieses Jahr so hoch ausfallen wie nie zuvor und laut Schätzungen steigen die Ausschüttungen um 2 Prozent auf rund 53 Milliarden Euro." Und wer den Weg auf die Website der Börse München findet, liest dort eine einfache Wahrheit: "Dividende ist der bessere Zins". Das Zitat stammt von Manfred Schmid, Leiter der Marktsteuerung der Börse München, und ist vom Juni 2023.

Rezession – aber wo?

Über die Rezessionssorgen der Bundesregierung können Dividendenjäger nur müde lächeln. In der Tat ist es auf den ersten Blick absurd, dass Robert Habeck den desaströsen Zustand der Wirtschaft beklagt und der Dax oberhalb der 17.000er-Marke einen Freudentanz aufführt. Doch während vor allem Deutschland zum konjunkturellen Sorgenkind Europas geworden ist, verdienten die hiesigen Unternehmen erneut prächtig. Mittlerweile erwirtschaften die Konzerne den Großteil ihrer Gewinne im Ausland und haben ihre Margen durch Kostensenkungsmaßnahmen in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Europaweit zeichnet sich bei Dividenden sogar ein Plus von mehr als sechs Prozent auf gut 430 Milliarden Euro ab. Behalten die Analysten Recht, dürfte die Rekordjagd auch 2025 weitergehen.

Dax mit und ohne Ausschüttung

Die Bedeutung der Dividende sollte nicht unterschätzt werden. Eine einfache Rechnung zeigt den Unterschied. Der viel beachtete Dax Performance Index berücksichtigt bekanntlich auch Zusatzerträge wie Dividenden. "Wer ein glückliches Händchen hatte und Anfang 2009 mit 50.000 Euro eingestiegen ist, hat seitdem rund 8,5 Prozent pro Jahr erzielt, der Depotwert ist auf gut 170.000 Euro geklettert", so Experte Walter. Kaum beachtet, aber international vergleichbar ist der Kursindex Dax, der sich bei Ausschüttungen um den Dividendenabschlag der entsprechenden Aktie vermindert. Ein kleiner, aber feiner Unterschied, der vor allem langfristig ins Gewicht fällt. Denn aus unserem Startbetrag von 50.000 Euro sind seit 2009 nur 110.000 Euro geworden, also gut 5 Prozent pro Jahr. "Über die vergangenen 15 Jahre summiert sich die Outperformance mit Dividenden damit bereits auf stolze 125 Prozent", rechnet Walter vor.

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Dividenden als verlässliche Stütze

Vor allem in konjunkturell schwierigen Zeiten erweisen sich Dividendenzahlungen als Fels in der Brandung und stabilisieren ein Depot. Die Finanzkrise 2008/09 ist ein gutes Beispiel dafür. Während der deutsche Leitindex in der Spitze um rund 55 Prozent einbrach, sanken die Dax-Dividenden nur um gut 30 Prozent. Ein ähnliches Muster zeigt sich auch in anderen Abschwungphasen.

Unter den Dax-Werten ist die Allianz ein Vorbild in Sachen Ausschüttung. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Dividende kontinuierlich von 4,50 Euro auf 11,40 Euro je Aktie. Die Verzinsung liegt bei weit überdurchschnittlichen fünf Prozent. Knapp acht Prozent Rendite sind sogar mit der Aktie von Mercedes-Benz möglich. Die spendablen Schwaben wollen rund 40 Prozent des Nettogewinns an ihre Aktionäre ausschütten.

Wem die Suche nach den Dividendenkönigen zu aufwendig ist, sollte sich den globalen Dividenden-Stars-Index anschauen. Bei der jährlichen Überprüfung der Zusammensetzung kommen nur Aktien in die engere Auswahl, die langfristig das höchste Dividendenwachstum aufweisen und in den vergangenen zehn Jahren ununterbrochen gezahlt haben. Außerdem muss die Dividende in den letzten fünf Jahren mindestens konstant gewesen sein. Um sicherzustellen, dass die Dividende nicht aus der Substanz gezahlt wird, darf die Dividendenausschüttung nicht höher sein als der Nettogewinn. In einem weiteren Schritt werden auf Basis der Performance die Favoriten ermittelt. 20 Aktien schaffen es so in den Index, den Anleger unter der WKN DA0ABY bequem ins Depot holen können.

Übrigens rechnen die Experten von M&G Investments mit einem Desinflationstrend 2024: Wenn er sich fortsetzt, würde die Inflation wahrscheinlich hinter der EZB-Prognose von 2,7 Prozent für Ende 2024 zurückbleiben. Das birgt gute Aussichten: Mit Dividenden im Dax allein ist mehr zu holen, als die Inflation wegfrisst.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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