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Schwangerschaft: Kurz vor der Geburt – ab wann beginnt der 9. Monat?


Kurz vor der Geburt
Ab wann beginnt der 9. Monat einer Schwangerschaft?

t-online, Anika Gütt

13.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Viele Frauen genießen im 9. Monat der Schwangerschaft noch einmal die "Ruhe vor dem Sturm".Vergrößern des Bildes
Viele Frauen genießen im 9. Monat der Schwangerschaft noch einmal die "Ruhe vor dem Sturm". (Quelle: Prostock-Studio/getty-images-bilder)

Viele Menschen glauben, eine Schwangerschaft würde neun Monate andauern. Im Normalfall erstreckt sie sich aber über einen längeren Zeitraum. Alle Fakten.

Es wird immer enger in der Gebärmutter. Die Bewegungsmöglichkeiten des Ungeborenen sind nun sehr eingeschränkt. Und doch geschieht im neunten Monat der Schwangerschaft noch so einiges. Aber wann genau beginnt und endet dieser Schwangerschaftsabschnitt und welche Entwicklungsschritte gehen in dieser Zeit vonstatten?

Beginn und Ende des 9. Schwangerschaftsmonats

Es gibt zwei Wege, die Schwangerschaftsdauer zu berechnen: vom Zeitpunkt des Zyklusbeginns oder vom Zeitpunkt der Empfängnis (Konzeption) an. Meist wird die erste Variante verwendet, da der Zeitpunkt der Befruchtung häufig nicht genau bekannt ist. Dann wird vom ersten Tag der letzten Monatsblutung gerechnet. Nach dieser Zählweise umfasst eine Schwangerschaft 40 Wochen – und somit zehn sogenannte Mondmonate mit jeweils 28 Tagen.

Der neunte Monat einer Schwangerschaft beginnt mit der 33. Schwangerschaftswoche (SSW). Dann sind Sie 32 Wochen plus null bis sechs Tage schwanger. Die Empfängnis liegt rund 210 Tage zurück. Der neunte Monat endet mit der 36. SSW und ist damit nicht gleichzeitig das Ende der Schwangerschaft. Mit der 37. SSW ist das Baby zwar theoretisch bereit für die Geburt und hätte sehr hohe Überlebenschancen, jedoch beträgt die Dauer einer Schwangerschaft allgemein eher 40 Wochen.

Entwicklung des Babys im 9. Monat

In den letzten Wochen vor der Geburt macht insbesondere das Gehirn weitere wichtige Entwicklungsschritte, und die Lungen machen sich bereit für den ersten Atemzug. Auch die Sinne sind nun weitgehend ausgereift, auch wenn scharfes Sehen auch noch einige Monate nach der Geburt noch nicht möglich ist.

Im Laufe des neunten Monats der Schwangerschaft nimmt das Baby zudem für gewöhnlich seine Geburtsposition ein. Es setzt Fettgewebe an und nimmt daher auch an Gewicht zu. Während es in der 33. SSW noch etwa 1.900 Gramm wiegt, bringt es in der 36. SSW schon durchschnittlich 2.700 Gramm auf die Waage. Das ist eine beachtliche Steigerung innerhalb von sehr kurzer Zeit.

Auch aus diesem Grund sollten Sie als Mutter gut auf Ihre Ernährung achten und ausreichend gesunde Fette und Eiweiß zu sich nehmen. Die durchschnittliche Größe eines Babys beläuft sich am Ende des neunten Monats auf 48 Zentimeter, ist aber schon einige Zeit vor dem Geburtstermin erreicht.

Das passiert bei der werdenden Mutter

Auch bei Ihnen als Mutter passiert im neunten Monat recht viel und dazu gehört nicht nur Ihr wachsender Bauchumfang. So nimmt etwa der Progesteronwert im Blut bis zum Ende der Schwangerschaft kontinuierlich zu. Es sorgt unter anderem für eine verbesserte Durchblutung der Gebärmutter. Zudem kommt es zu einer Zunahme des Hormons Prolaktin, das die Brustdrüsen auf die Milchproduktion vorbereitet.

Und auch das Herz-Kreislauf-System verändert sich noch einmal. Da die gesamte Flüssigkeit im Körper einer schwangeren Frau im Laufe der Schwangerschaft um rund acht Liter zunimmt, kann es im späten Schwangerschaftsstadium besonders in der unteren Körperhälfte zu vermehrten Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe kommen. In der Folge können Ödeme entstehen, etwa um die Knöchel herum. Auch Venenerkrankungen wie Krampfadern, Thrombosen oder Hämorrhoiden können bei entsprechender Veranlagung auftreten.

Zudem ist das Baby nun schon so groß, dass es auf den Magen drücken kann, was sich unangenehm anfühlen kann. Und auch zu leichten Vorwehen kann es kommen, etwa zu Senkwehen. Das ist kein Grund zur Sorge. Ihr Baby rutscht dadurch nur tiefer in Ihr Becken. Übungswehen sind ebenfalls üblich. Sie vergehen meist wieder schnell und treten verstärkt bei körperlichem Stress auf.

Um mit diesen Unannehmlichkeiten zurechtzukommen, gibt es ein paar Tipps für diese Zeit:

  • Legen Sie die Beine regelmäßig hoch, wenn Sie unter Wassereinlagerungen leiden.
  • Trinken Sie trotzdem viel Wasser, damit das Fruchtwasser problemlos erneuert werden kann.
  • Drückt das Baby oft auf den Magen, essen Sie lieber kleinere Mengen, aber dafür häufiger.
  • Sie brauchen jetzt viel Eisen aufgrund der hohen Blutmenge. Achten Sie daher auf die Ernährung und ziehen Sie bei Bedarf eine Nahrungsergänzung in Betracht. Auch der Bedarf an Calcium ist nun aufgrund der Festigung des Skeletts beim Baby sehr hoch. Besprechen Sie Ihre Nährstoffzufuhr am besten mit Ihrem Arzt.

Damit Mutter und Kind gut mit Energie und Nährstoffen versorgt sind, ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Kost wichtig. Mehr zum Thema Ernährung in der Schwangerschaft erfahren Sie hier:

Für viele werdende Mütter zieht sich der neunte Monat in die Länge. Sie leiden unter den anhaltenden Schwangerschaftsbeschwerden. Wenn Sie auch dazu gehören, gönnen Sie sich Ruhe, nehmen Sie gegebenenfalls Akupunktur bei Ihrer Hebamme in Anspruch und bitten Sie Ihre Lieben um Unterstützung im Alltag.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • gesundheit.gv.at: "So entwickelt sich ein ungeborenes Kind" (Stand: Mai 2020)
  • gesundheit.gv.at: "Körperliche Veränderungen in der Schwangerschaft" (Stand: Mai 2020)
  • gesundheit.gv.at: "Ernährung in der Schwangerschaft" (Stand: Mai 2020)
  • frauenaerzte-im-netz.de: "Schwangerschaftsdauer und Geburtstermin" (Stand: Dezember 2018)
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