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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ford Mondeo Hybrid Auf Schleichfahrt im neuen Topmodell
Da ist er also, der neue Ford Mondeo. Nicht nur, dass er gleich vom Start weg als Kombi und Fließheck zu haben ist - die Limousine kommt als Hybrid. Zumindest diese Antriebsmöglichkeit hat er dem neuen VW Passat voraus - allerdings kommt er ohne Plug-in-Technik. Wir hatten die Möglichkeit, das Hybrid-Schiff zu fahren.
Groß, lang, gestreckt - mit dem kurzen vorderen Überhang wirkt der neue Mondeo sehr elegant. Und der Unterschied zwischen Fließheck und Limousine ist auf den ersten Blick nur am Fehlen des Heckscheibenwischers zu erkennen. Trotzdem: Warum Ford seinen grünen Vorreiter - immerhin das erste Hybrid-Serienauto von Ford Europa - ausgerechnet als ungeliebte Limousine und nicht als Turnier bringt, erscheint rätselhaft.
Ford Mondeo wirkt edler
Innen bietet das neue Flaggschiff gefühlt noch mehr Platz als der Vorgänger. Das Interieur wirkt edler, das Cockpit aufgeräumter. Auf der frei schwebenden Mittelkonsole finden sich nur noch die nötigsten Knöpfe und Schalter: Mit dem neuen Multimediasystem Sync 2 setzt Ford vor allem auf Sprachsteuerung, die mit einem Knopf auf dem Lenkrad aktiviert werden kann. Auf dem acht Zoll großen Touchscreen wird das Start-Menü in vier übersichtliche Kacheln unterteilt.
Ford Mondeo Hybrid: Leises Schlachtschiff
Dankenswerterweise verzichtet Ford auf futuristische Spielereien im Mondeo - man findet sich auf Anhieb zurecht. Nach dem Anfahren im EV-Modus ist nur noch das Abrollgeräusch der Reifen zu hören. Mit einer Links-Rechts-Kombination bin ich auf Schleichfahrt - mit dem linken Auge habe ich die Hybridanzeige im Blick, während mein rechter Fuß das Gaspedal sanft streichelt. Laut Datenblatt liegt der Verbrauch bei 4,2 Litern auf 100 Kilometern.
Die Ford-Limousine mit den zwei Herzen ist ein sanfter Geselle - sein von Ford entwickelter Antrieb der dritten Generation ist trotz einer Systemleistung von immerhin 187 PS für gelassene Fahrer ausgelegt. Dann verwöhnt der Mondeo mit niedrigen Innenraumgeräuschen und seinem komfortablen Fahrwerk. Beim optionalen, adaptiven Fahrwerk lassen sich zudem die Modi "Komfort", "Normal" und "Sport" wählen. Aber schon im normalen Modus lässt sich die 4,87 Meter lange Mittelklasse-Limousine dank der direkt abgestimmten elektronischen Lenkung präzise um die Ecken zirkeln.
Maximal 300 Newtonmeter Drehmoment
Als ich heftig auf das Gaspedal trete, bekomme ich nach einer Gedenksekunde den 300 Newtonmeter starken Punch des zwei Liter großen Ecoboost-Vierzylinders zu hören - mit unwilligem Knurren schiebt er den gut 1,6 Tonnen schweren Mondeo in 9,2 Sekunden auf Tempo 100, unterstützt vom E-Motor. Das Umschalten zwischen den zwei Modi klappt ohne Ruckeln, macht sich aber akustisch bemerkbar. Bei knapp 190 Sachen ist dann Schluss mit dem Vortrieb - laut Ford soll er mit seiner 1,4 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie im Heck übrigens rein elektrisch bis Tempo 135 kommen. Die Reichweite im Schleichmodus liegt bei fünf Kilometern.
Stufenlose Automatik
Ford hat den Hybrid unter anderem auch mithilfe von Klimaanlage sowie Kühl- und Vakuumsysteme auf elektrischer Basis sowie rollwiderstandsarmen 16-Zöllern auf Spritsparen getrimmt. Auch die stufenlose Automatik (CVT) ist für den Hybrid-Mondeo entwickelt worden. Sie soll je nach Hybrid-Modus immer die passende Übersetzung wählen und wartet mit einem L-Modus für Bergabfahrt und Rekuperation auf. Apropos: Wer bremst, gewinnt - nämlich Energie. Denn mit dem regenerativen Bremssystem sollen laut Ford 95 Prozent der Energie wiederverwendet werden können, die dann wieder zurück in die Batterie fließt.
Ford Mondeo Hybrid ab 35.000 Euro
Der Preis für den Hybrid-Ford startet bei relativ günstigen 34.950 Euro - der 203 PS starke Ecoboost-Benziner ist mit 34.150 Euro nicht viel billiger, der 2,0-Liter-Diesel mit 180 PS und Automatik kostet schon 36.450 Euro. Die Hybridversion läuft ab sofort im gleichen Ford-Werk in Valencia vom Band.