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Muskelkater: Weitertrainieren oder pausieren?


Geheimtipps gegen den Schmerz
Muskelkater: Weiter trainieren oder lieber pausieren?

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 23.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Muskelkater: Was dem strapazierten Muskel jetzt gut tutVergrößern des Bildes
Wer ungewohnt intensive Belastungen durchführt, bekommt das fiese Ziehen zu spüren (Quelle: ChesiireCat/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Muskelkater zeigt, dass man etwas getan hat. Vor allem am zweiten Tag nach dem Training kann der Schmerz jedoch richtig fies werden. "Weitertrainieren", raten die einen. "Pause machen", sagen die anderen. Doch was stimmt? Was tut dem Muskel jetzt gut?

Muskelkater entsteht, wenn die Muskeln beim Training zu sehr strapaziert werden und sich kleine Risse im Gewebe bilden. Die verletzten Muskelfasern schwellen an und eine Entzündung entsteht, die sich durch den typischen ziehenden und stechenden Schmerz zeigt.

Aufwärmübungen können Muskelkater nicht verhindern

Verhindern lässt sich der Schmerz nach dem Training nur durch ein auf die vorhandene Muskelkraft abgestimmtes Training. Wer ungewohnt intensive Belastungen oder für den Muskel ungewohnte Bewegungsabläufe durchführt, bekommt das fiese Ziehen zu spüren.

Selbst Aufwärmübungen und Dehneinheiten vor dem Sport können Muskelkater nicht vorbeugen. Sie reduzieren lediglich das Verletzungsrisiko von Sehnen und Bändern. Auch Schmerzmittel helfen den verletzten Muskelfasern nicht, sondern lindern lediglich das Symptom Schmerz. Und sie haben einen Nachteil: Sportmedizinern zufolge können die in den Schmerzmitteln eingesetzten Wirkstoffe den Muskelaufbau stören.

Sanftes Training verträgt auch ein strapazierter Muskel

So mancher Sportler trainiert selbst den schmerzenden Muskel eisern weiter. Doch ist das gut? Gegen ein sanftes Sportprogramm ist Experten zufolge auch mit Muskelkater nichts einzuwenden – sofern das Training deutlich weniger intensiv ausfällt. Weniger ist hier mehr. Der Muskel braucht Zeit, sich zu regenerieren. Wird er immer wieder überfordert, nimmt nicht nur der Schmerz zu, auch das Wachstum wird gehemmt.
Wer auf Sport nicht verzichten möchte, für den sind Walken, langsames Radfahren und entspanntes Schwimmen gute Trainingsmöglichkeiten. Wer starken Muskelkater hat, sollte sich aber nicht zwingen. Dann ist eine Auszeit die beste Wahl. Oder man legt den Fokus auf das Training anderer Muskelgruppen und schont die beanspruchten Partien.

Wärme nach dem Training entspannt die Muskeln

Viele Sportler schwören auf Wärme nach der Trainingseinheit. Wärme erweitert die Gefäße und fördert die Durchblutung. Der Muskel wird besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Zudem wirkt Wärme muskelentspannend. Von Massagen raten Experten allerdings ab, da der Druck, der dabei auf die Muskelpartien ausgeübt wird, diesen zusätzlich reizt.

Pfefferminzöl: Ein Geheimtipp für nach dem Sport

Als Geheimtipp gilt übrigens Pfefferminzöl. Die ätherischen Öle, darunter Menthol, Menthon und Menthofuran wirken krampflösend, entspannend, kühlend und durchblutungsfördernd. So werden die Muskeln bei der Regeneration unterstützt und das Ziehen im Muskel gelindert. Am besten trägt man das Öl direkt nach der sportlichen Belastung auf die beanspruchten Bereiche auf.

Ein wenig verdünnt ist das Öl für die Haut besser verträglich. Einfach einige Tropfen auf ein angefeuchtetes Tuch oder Wattepad geben und die gewünschte Hautstelle damit einreiben. Wichtig ist zudem, nach der Anwendung immer gründlich die Hände zu waschen und den Kontakt mit den Augen zu vermeiden.

Bis zu sieben Tage kann Muskelkater Sportler plagen

Meist hat Muskelkater am zweiten oder dritten Tag nach dem intensiven Training seinen Höhepunkt erreicht. Bis er wieder komplett abgeklungen ist, kann es bis zu sieben Tage dauern. Das ist oft richtig unangenehm. Das Gute an Muskelkater aber ist, dass der Muskel angeregt wird, sich auf intensivere Trainingseinheiten vorzubereiten, zu wachsen beginnt und an Stärke gewinnt.

Schädlich ist Muskelkater nicht. Sehr ausgeprägter und schmerzhafter Muskelkater ist allerdings ein sicheres Zeichen dafür, dass man es übertrieben hat. Ist der Schmerz kaum auszuhalten oder lässt nach einigen Tagen nicht nach, sollte man einen Arzt aufsuchen. Dann kann es sein, dass eine Sportverletzung vorliegt, die behandelt werden muss.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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