Neue Corona-Welle rollt an Jetzt impfen oder nicht? Das empfiehlt Lauterbach
Viele husten und niesen, die Corona-Infektionen nehmen wieder zu. Soll man sich nun impfen lassen? Der Gesundheitsminister hat dazu eine klare Meinung.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach mahnt angesichts vieler Corona-Neuinfektionen erneut zur Vorsicht. "Corona bleibt gefährlich. Es ist keine Erkältung, die man sich bedenkenlos jede Saison einfangen kann", sagt der SPD-Politiker der "Bild am Sonntag". Vielmehr befalle Corona oft auch die Blutgefäße oder schwäche das Immunsystem und lasse sich daher viel zu häufig nicht komplett auskurieren. Lauterbach hatte kürzlich schon deutlich gemacht, dass sich aus Berechnungen unter anderem nach Daten des Abwassermonitorings aktuell eine große Corona-Welle erkennen lässt.
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"Wer Krankheit unterm Weihnachtsbaum so gut es geht vermeiden will, sollte sich möglichst in den nächsten Tagen schnell noch impfen lassen – am besten gegen Grippe und Corona gleichzeitig", sagt Lauterbach. Die Ständige Impfkommission empfiehlt Corona-Impfungen für Menschen ab 60 Jahren und mit Risikofaktoren wie chronischen Erkrankungen. Wer die Impfung zahlt, erfahren Sie hier. Der Minister rät zudem, "lieber noch mal Maske in Bus und Bahn" zu tragen. Wenn es gehe, sollte man "lieber im Homeoffice bleiben, als die Bürogesellschaft zu genießen". Kurz vor Weihnachten sollte man "am besten auf große Feiern in Innenräumen verzichten".
Inzidenz auf hohem Niveau
"Im Moment wird die Gefahr, die von Covid ausgeht, tatsächlich unterschätzt", sagte Lauterbach kürzlich nach einem Fachtreffen zu Long-Covid-Beeinträchtigungen. Nach seinen Angaben dürfte die Inzidenz derzeit bei etwa 1.700 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen liegen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) hat dieses hohe Niveau wegen der größeren Immunität durch Impfungen und Infektionen nun aber eine andere Bedeutung als in der Pandemie. Auf den Intensivstationen spiegele sich dies vorerst auch nicht wider.
Impfangebot wird wenig genutzt
Bei den Impfungen wird seit dem Herbst ein auf die Omikron-Sublinie XBB.1.5 angepasstes Präparat angeboten, das besser gegen kursierende Varianten schützen soll. Lauterbach hatte sich zuletzt enttäuscht gezeigt, dass dies bisher nur drei Millionen Menschen wahrgenommen hätten – mehr als 20 Millionen Menschen in Deutschland sind 60 oder älter.
"Wir haben gerade eine heftige Infektionswelle. Nicht nur Corona, sondern auch andere Viren sind aktuell sehr im Umlauf. Die Leute werden zum Teil richtig krank", sagte auch der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) der dpa. Eine FFP2-Maske etwa in Bahnen oder im Supermarkt zu tragen, sei da ein sehr vernünftiges Verhalten. Lauterbach empfahl, auch bei Besuchen bei Menschen aus Risikogruppen im Zweifel Maske zu tragen oder sich zu testen. "Eine vermiedene Infektion ist wie ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk."
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa