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ETFs: Wie viel Rendite werfen Indexfonds wirklich ab?


Passives Investieren
Wie viel Rendite werfen ETFs ab?


Aktualisiert am 21.02.2023Lesedauer: 4 Min.
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Ein Paar hat die Rendite im Blick (Symbolbild): Mit ETFs können Sie langfristig ordentliche Erträge einfahren.Vergrößern des Bildes
Ein Paar hat die Rendite im Blick (Symbolbild): Mit ETFs können Sie langfristig ordentliche Erträge einfahren. (Quelle: guvendemir/getty-images-bilder)

Mit ETFs können Sie auf lange Sicht ein Vermögen aufbauen. Doch wie viel Rendite ist realistisch? Wir zeigen Ihnen, was Sie erwarten dürfen.

ETFs gelten als gute Möglichkeit, trotz niedriger Zinsen sein Geld zu vermehren. Aber wie hoch sind die Erträge, auch Renditen genannt, mit denen Sie tatsächlich rechnen können? Wie haben sich diese speziellen Aktienfonds in den vergangenen Jahren entwickelt? Und was müssen Sie bei der Berechnung der ETF-Rendite bedenken? Ein Überblick.

Wie hoch ist die Rendite bei ETFs?

Da es sich bei ETFs um eine spezielle Form von Aktienfonds handelt, ist ihre Rendite – wie bei einzelnen Aktien auch – nicht festgelegt. Sie schwankt vielmehr von Jahr zu Jahr und das durchaus erheblich. Was Rendite genau ist, lesen Sie hier.

Bei ETFs bildet nämlich ein Computeralgorithmus einen bestimmten Aktienindex wie zum Beispiel den Dax nach. Generell kann man daher sagen: ETFs bescheren Ihnen jedes Jahr ungefähr die Rendite, die auch der Index erzielt, den sie abbilden.

Von den prozentualen Erträgen abziehen müssen Sie allerdings die Kosten. Bei ETFs sind das in der Regel laufende Kosten von etwa 0,2 bis 0,5 Prozent pro Jahr sowie einmalige Anschaffungs- und Verkaufskosten von bis zu 0,25 Prozent. Mehr zu den Kosten von ETFs lesen Sie hier.

Sie fahren damit meistens besser als mit klassischen Fonds, die ein Manager aktiv mit Aktien oder anderen Wertpapieren bestückt. Denn die höheren Kosten dieser aktiv gemanagten Fonds führen in der Regel dazu, dass die Rendite aktiv verwalteter Fonds oft geringer ist als die von ETFs.

Renditerechner: Rendite einfach berechnen
Berechnung
Endkapital13.159
Zinsen3.159

Warum sind geringe Kosten wichtig?

Ein Rechenbeispiel des Wirtschaftswissenschaftlers und Vermögensberaters Gerd Kommer zeigt, welchen Unterschied die Höhe der Kosten macht:

Angenommen Sie investieren 100 Euro in einen aktiv gemanagten Fonds zu laufenden Kosten von 2 Prozent pro Jahr und 100 Euro in einen ETF mit laufenden Kosten von jährlich 0,5 Prozent. Wenn sowohl der aktive Fonds als auch der ETF eine durchschnittliche Jahresrendite von 8 Prozent einfahren, bringt Ihnen der ETF nach 30 Jahren den eineinhalbfachen Ertrag, wie folgende tabellarische Aufführungen zeigen:

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Wenn Sie einmalig 100 Euro in beide Fondsarten investieren und die zwischenzeitlichen Erträge stets wieder anlegen, ergeben sich nach fünf, zehn, 20 oder 30 Jahren folgende Werte.

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Die Differenz zwischen aktiv gemanagten Fonds und passiv gesteuerten ETFs wächst dabei stetig. Je länger Sie also in einen ETF investieren, desto größer ist der positive Effekt gegenüber einem aktiven Fonds:

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Welche Rendite erzielt ein ETF auf den MSCI World langfristig?

Der MSCI World ist ein internationaler Aktienindex, der die Entwicklung von mehr als 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern abbildet. Er gilt als einer der wichtigsten Aktienindizes weltweit und wird seit 1970 vom US-amerikanischen Finanzdienstleister Morgan Stanley Capital International (MSCI) berechnet. Warum sich ein ETF auf den MSCI World lohnt, lesen Sie hier.

Alle in Deutschland angebotenen ETFs bilden den sogenannten MSCI World Index Netto auf Eurobasis ab. Dieser hat von 1975 bis Ende 2019 eine durchschnittliche jährliche Rendite von 9 Prozent erzielt.

Einer Untersuchung des Portals "Finanztip" zufolge schafften es die besten ETFs, diese Wertentwicklung abzubilden – mit einem Abstand von rund 0,2 Prozentpunkten nach Abzug der Kosten. Demnach konnten Sie mit einem ETF auf den MSCI World keinen Verlust machen, wenn Sie in den vergangenen Jahrzehnten beliebige 15 Jahre investiert haben.

Bei einem Anlagezeitraum von 15 Jahren unterschied sich die Höhe der Rendite aber – je nachdem, wann Anleger den ETF kauften oder verkauften. Im Schnitt lag die Jahresrendite bei 7,9 Prozent, im besten Fall bei mehr als 14 Prozent, im schlechtesten bei nur 1,3 Prozent.

Hier die Ergebnisse der "Finanztip"-Untersuchung im Überblick:

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Achtung: Historische Renditen haben praktisch keine Aussagekraft für zukünftige Erträge. Wie sich Aktien in den nächsten Jahrzehnten entwickeln werden, kann niemand exakt vorhersehen. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihre Investition breit streuen und langfristig anlegen (mindestens zehn, besser 15 Jahre), um das Verlustrisiko zu verringern. Beides funktioniert bestens mit einem ETF-Sparplan. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier.

Was verringert die ETF-Rendite?

Drei Faktoren drücken bei fast jedem Investment auf die Rendite:

  1. Kosten
  2. Steuern
  3. Inflation

Kosten von ETFs:

Wie bereits oben beschrieben, halten sich die Kosten bei ETFs vergleichsweise in Grenzen. Dennoch sollten Sie bei der Wahl des für Sie passenden ETF darauf achten, dass der ETF nicht zu teuer ist. Denn schon kleine Unterschiede können sich langfristig stark auswirken.

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Wichtigste Kennzahl ist hierbei die sogenannte Gesamtkostenquote, auf Englisch auch Total Expense Ratio (TER) genannt. Sie bildet alle laufenden Kosten pro Jahr in Prozent ab. Es gilt: Ihre jährliche Rendite sinkt um die Prozentpunkte der TER. Bei ETFs liegt die TER meist zwischen 0,2 und 0,5 Prozent.

Weitere Kosten sind eventuell anfallende Transaktionskosten von in der Regel bis zu 0,25 Prozent pro Kauf oder Verkauf sowie womöglich Gebühren für das Depot. So eröffnen Sie Ihr eigenes Wertpapierdepot.

Steuern auf ETFs:

Seit 2018 werden alle Investmentfonds – einschließlich ETFs – nach derselben Logik besteuert. Ihre Depotbank berechnet die jährliche Abgeltungssteuer von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer anhand einer bestimmten Formel automatisch und überweist auch die Steuern direkt an das Finanzamt. Mehr dazu, wie ETFs versteuert werden, lesen Sie hier.

Auf Erträge unterhalb von 1.000 Euro (2.000 Euro bei Verheirateten) fällt gar keine Steuer an. Sie können sich das zu viel gezahlte Geld über die Steuererklärung zurückholen oder Sie richten direkt einen Freistellungsauftrag bei Ihrer Depotbank an.

Inflation:

Nicht nur Gebühren und Steuern knabbern an der Rendite, auch die Inflation lässt sie weiter schrumpfen. Inflation meint, dass Güter und Dienstleistungen mit der Zeit immer ein bisschen teurer werden. Sie können sich mit der gleichen Menge an Geld also weniger kaufen. Dieses Phänomen macht auch vor Ihrer ETF-Rendite nicht halt.

Laut Statistischem Bundesamt lag die durchschnittliche Inflation in Deutschland 2022 bei 7,9 Prozent. Um ungefähr diese Prozentpunkte schmälert die Geldentwertung Ihre Rendite also weiter. Umso wichtiger ist es, dass Sie Ihr Geld nicht auf dem Sparbuch, dem Giro- oder Tagesgeldkonto versauern lassen, sondern einen Teil davon investieren.

Verwendete Quellen
  • destatis.de
  • Gerd Kommer: "Souverän investieren mit Indexfonds & ETFs"
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