Stadtreinigung stellt Rechnung So viel bezahlt Berlin für die Entsorgung von illegalem Müll
Illegaler Müll am Straßenrand ist hässlich und teuer. Die Beseitigung vor allem in Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln und Mitte kostet das Land Berlin Millionen Euro.
Die Beseitigung und Entsorgung von illegalem Müll, Sperrmüll, Bauschutt und Autowracks auf öffentlichen Straßen und in Parks kostet das Land Berlin inzwischen weit mehr als zehn Millionen Euro im Jahr. Den größten Teil erledigt inzwischen die Berliner Stadtreinigung (BSR), die dem Land dafür im vergangenen Jahr 9,7 Millionen Euro in Rechnung stellte, wie der Senat auf eine CDU-Anfrage antwortete. In den Vorjahren waren es noch 5,2 und 6,3 Millionen Euro.
Die BSR hat jedoch immer mehr dieser Aufgaben von den Bezirken übernommen und ist nun auch für Sperrmüll und Bauschutt zuständig. Vor dem 1. Mai 2023 waren die Bezirke für die Beseitigung illegaler Müllablagerungen im öffentlichen Straßenland sowie in Grünanlagen und die Berliner Forsten für den landeseigenen Wald zuständig.
Bestimmte Fälle von illegalem Müll, z.B. in Flüssen und Seen oder Autowracks an Straßen, werden von Spezialfirmen im Auftrag des Landes Berlin beseitigt. Die Kosten dafür kommen zu den Ausgaben für die BSR noch dazu.
Darüber hinaus sind die Bezirke immer wieder mit Fällen illegaler Müllentsorgung konfrontiert. Neukölln gab dafür im vergangenen Jahr 178.345 Euro aus, Spandau rund 31.000 Euro, Steglitz-Zehlendorf hatte Kosten von 35.000 Euro allein durch Müll auf öffentlichen Friedhöfen. In Treptow-Köpenick kostete die Reinigung rund 31.000 Euro. Andere Bezirke machten keine Angaben.
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Täter sind fast nie auszumachen
Bereits vor einigen Monaten hatte der Senat festgestellt, dass illegaler Müll in der ganzen Stadt ein großes Problem sei, das immer teurer werde. Sowohl in den Wäldern als auch an den Straßen würden immer mehr normaler Müll, Sperrmüll und auch Elektrogeräte abgeladen. Nicht nur Privatpersonen lagern ihren Müll illegal ab. Auch Firmen entsorgen ihren Müll illegal, um Entsorgungskosten zu sparen. Die Täter werfen den Müll meist abends oder nachts auf die Straße oder in Parks und sind daher kaum zu ermitteln. Die Folge sind hohe Kosten für die Bezirke und das Land Berlin.
Nach früheren Mitteilungen des Senats befinden sich die meisten illegalen Müllablagerungen in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln. Mit großem Abstand folgte 2022 Mitte und erst mit weiteren großen Abständen die übrigen Bezirke. Insgesamt entsorgte die BSR im Jahr 2022 rund 40.000 Kubikmeter Abfall. Fast ein Drittel davon entfiel auf Friedrichshain-Kreuzberg. Am wenigsten Müll lag auf den Straßen in Steglitz-Zehlendorf und Marzahn-Hellersdorf.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa