Ermittlungen in Schweden Plante Irans Regime einen Mordkomplott gegen Juden?
Ein Paar soll in Schweden einen Terroranschlag im Auftrag des islamistischen Regimes im Iran geplant haben. Nun zeigt sich: Das Ziel sollen offenbar mehrere Juden gewesen sein.
Die Revolutionsgarde des islamistischen Regimes im Iran (IRGC) soll versucht haben, mithilfe eines iranischen Ehepaars, mehrere Juden in Schweden zu ermorden. Das berichtet der schwedische Rundfunk unter Berufung auf anonyme Quellen, die mit den polizeilichen Ermittlungen vertraut sein sollen. Der stellvertretende Oberstaatsanwalt wollte sich auf Anfrage des Mediums zunächst nicht äußern.
Konkret geht es bei den mutmaßlichen Tätern um ein Ehepaar, das im April 2021 festgenommen worden war. Zuvor hätten der Mann und die Frau unter gefälschten Identitäten für fünf Jahre in Schweden gelebt. Das Paar wird verdächtigt, im Auftrag der IRGC einen Terroranschlag im Schweden geplant zu haben. Die Streitkräfte stehen unter dem Befehl Teherans und werden etwa von den USA als Terrororganisation eingestuft.
Das Ziel der Terrorpläne war bislang nicht bekannt. Wie der schwedische Rundfunk nun jedoch berichtet, sollen drei schwedische Juden im Visier des mutmaßlichen Mordkomplotts gewesen sein.
Teheran hat Israel zum Staatsfeind erklärt
Dem Bericht zufolge handele es sich dabei unter anderem um Aron Verständig, Vorsitzender des offiziellen Rates der schwedischen jüdischen Gemeinden. "Ich denke, dass der Iran Israel schaden will, und ich denke, dass es für ihn sehr schwierig ist, solche Dinge in Israel zu tun", sagt Verständig dem schwedischen Rundfunk. Demnach glaubt er, dass das islamistische Regime stattdessen Jüdinnen und Juden in der jüdischen Diaspora als Ziel auswähle.
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Das islamistische Regime im Iran hat Israel bei seiner Gründung im Jahr 1979 zum Feind erklärt und will den jüdischen Staat vernichten. Dazu hat Teheran in den vergangenen Jahren seine vom Regime so bezeichnete "Achse des Widerstands" gegen Israel und die USA ausgebaut – darunter fallen zahlreiche Terrororganisationen und Milizen in den umliegenden Ländern. So finanziert das Regime etwa die Terrororganisation Hamas, die am 7. Oktober den Angriff auf Israel startete; die libanesische Hisbollah, die seit dem immer wieder Raketen aus dem Südlibanon auf Israel schießt und die Huthi-Rebellen im Jemen, die im Roten Meer regelmäßig Handelsschiffe attackieren.
Doch nicht nur im Nahen Osten agieren Teherans Verbündete im Interesse des Regimes: Bei einem geplanten Brandanschlag auf eine Synagoge in Bochum etwa, vermutet die deutsche Justiz ebenfalls "staatliche iranische Stellen" als Auftraggeber. Der in Deutschland verurteilte Deutsch-Iraner soll sich mit einem "Hintermann" im Iran abgesprochen haben, bevor er die Tat im November 2022 ausüben wollte. Diese brach er ab und warf den Brandsatz stattdessen auf eine Schule. Er wurde zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
- sverigesradio.se: "Iran suspected of murder plot against Swedish Jews" (Englisch)
- Eigene Recherche