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Cupra Tavascan: Neues E-SUV der spanischen Seat-Tochtermarke


Erste Fahrt im SUV Tavascan
Cupras zweites E-Modell hat eine Schwachstelle

Von SP-X
16.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Selbstbewusst: Cupra verlangt schon für die Basisversion seines neuen E-SUVs stolze 56.210 Euro.Vergrößern des BildesSelbstbewusst: Cupra verlangt schon für die Basisversion seines neuen E-SUVs 56.210 Euro. (Quelle: Cupra)

Mit dem Tavascan schickt Cupra sein zweites vollelektrisches Modell an den Start. Beim Interieur allerdings könnten die Spanier einen Schritt zu weit gegangen sein.

Dass die Marke Cupra mit Mainstream und Langeweile nicht viel am Hut hat, zeigt bereits der Formentor. Das Crossover-Modell entwickelte sich schnell zum Bestseller und überzeugte Zigtausende neuer Kunden.

Gleiches haben die Spanier nun mit dem Tavascan vor, nur eben vollelektrisch. Das SUV-Coupé, positioniert in der Mittelklasse, strotzt nur so vor Extravaganz – inklusive beleuchtetem Logo auf Haube und Heckklappe. Den Designern gelang es, sich beim Serienmodell dicht an die bereits 2019 gezeigte Studie zu halten. Entsprechend dynamisch steht der Tavascan auf seinen großen Rädern.

Ein langer Radstand, verbunden mit kurzen Überhängen und einer gedrungenen Coupé-Silhouette sorgen für knackige Proportionen und einen coolen Auftritt. Niemand würde vermuten, dass sich der Tavascan die Elektro-Architektur mit dem VW ID.4/5, dem Skoda Enyaq und dem Audi Q4 e-tron teilt.

Bis zu 340 PS im Topmodell

Doch mit seinen Konzernbrüdern will der stolze Spanier gar nicht verglichen werden. Zu eigenständig ist sein Anspruch, Leistung, Fahrdynamik und Elektroantrieb auf ein neues Niveau zu heben. Dies zeigt besonders die VZ-Version. Für das Topmodell der Baureihe hat man sich die besten Zutaten herausgepickt, die der Volkswagen-MEB-Baukasten derzeit hergibt. Ergebnis: zwei effiziente E-Motoren mit zusammen 250 kW/340 PS, 545 Newtonmeter Drehmoment und Allradantrieb. Hinzu kommt ein Sportfahrwerk, das die Karosserie um 1,5 Zentimeter tieferlegt sowie eine sehr progressiv ausgelegte Lenkung.

So fährt der Cupra Tavascan

Der Tavascan fährt sich ohne Übertreibung sensationell. Jeder Kilometer mit ihm bringt Spaß. Die Ruhe und Geschmeidigkeit, wie ihn eben nur ein Elektroantrieb liefern kann, verbunden mit einer top Präzision in Kurven und einer messerscharfen Handlichkeit zeugen von einer hohen Professionalität der Cupra-Entwickler. Besser hätte man die Abstimmung nicht hinbekommen können.

Enttäuschung beim Cockpit

Anders dagegen sieht es hinter dem Lenkrad aus. Was die Auswahl an Materialien betrifft, schien der Rotstift hier und da zu streng angesetzt worden zu sein. Das gilt im Besonderen für die dominante wie extravagante Mittelkonsole, die wie ein dünnes Rückgrat v-förmig ins Armaturenbrett läuft. Wenn man schon solch ein polarisierendes Designteil derart prominent zwischen Fahrer und Beifahrer platziert, sollte man auch einen haptisch toll anzufassenden Werkstoff wählen und nicht Karbon-Optik durch Hartplastik ersetzen.

Immerhin verlangt Cupra schon für die Basisversion "Endurance" (ein Motor, Heckantrieb und 210 kW/285 PS) stolze 56.210 Euro. Hinzu kommt, der Tavascan wird nicht in Europa, sondern in China gebaut, mit deutlich niedrigeren Lohnkosten. Es bleibt abzuwarten, wie Kunden auf diese Diskrepanz reagieren.

Bis zu 522 km Reichweite und viele Assistenten

Eine überzeugende Performance liefert der Tavascan dagegen in Sachen Batterietechnik ab. Im Boden steckt ein Akku mit einer Kapazität von 77 kWh. Damit soll selbst die zweimotorige VZ-Variante nach WLTP-Norm 522 Kilometer Reichweite schaffen. An Bord ist ebenso die neueste Version eines AC/DC-Ladegerätes. An Schnellladesäulen kann mit bis zu 185 kW Leistung geladen werden.

Cupras Chef-Entwickler Carlos Gonzales Tröger verspricht 100 "frische" Kilometer in nur sieben Minuten. Um die Batterie von zehn auf 80 Prozent ihrer Kapazität zu bringen, dauert es im Bestfall eine halbe Stunde.

Auch beim Thema Assistenzsysteme kann Cupra auf sämtliche Entwicklungen des Wolfsburger Mutterkonzerns zurückgreifen. Dazu zählen unter anderem die vorausschauende automatische Distanzregelung, Verkehrszeichenerkennung, Spurhaltung, Ausstiegswarnung, Erkennung von Passanten und Radfahrern. Beim Reiseassistenten erhält das System zudem Informationen aus der Cloud und sorgt dafür, dass das Auto in der Mitte der Fahrbahn bleibt und das Tempo dem Kurvenverlauf anpasst.

Dann startet Cupras E-SUV

Bestellbar wird der Tavascan im Juni sein. Dann dürfte auch der Preis für die VZ-Variante festliegen, der sicher ein gutes Stück über 60.000 Euro startet. Die ersten Auslieferungen sollen im Herbst beginnen. Um die Logistik in Grenzen zu halten und wegen der Produktion im fernen China, hat Cupra die Konfigurationsmöglichkeiten stark eingedampft. Nur fünf Farben und vier Ausstattungspakete sind für den Tavascan erhältlich.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SP-X
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