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Igel füttern: Was fressen die Tiere?


Artgerechte Nahrung
Was fressen Igel? Tiere richtig füttern


Aktualisiert am 17.10.2024Lesedauer: 4 Min.
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Igel: Die Tiere benötigen protein- und fetthaltige Nahrung.Vergrößern des Bildes
Igel: Die Tiere benötigen protein- und fetthaltige Nahrung. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)

Was eignet sich als Nahrung für Igel, wenn sich ein geschwächtes Tier in Ihren Garten verirrt hat? Tipps, wie Sie die Tiere mit einfachen Mitteln füttern.

Generell gilt: Sind Igel im Garten unterwegs, sollten sie am besten in Ruhe gelassen werden – auch wenn ihre Jungen dabei sind. Dies gilt gerade im September, wo viele kleine Igel zur Welt kommen. Dann ist es wichtig, nicht zuzufüttern. Denn gesunde Igel brauchen kein Extrafutter. Wer Futterstellen im Garten anlegt, lockt außerdem Ratten, Füchse und Mäuse an.

Der beste Igelschutz ist ein nicht allzu gut aufgeräumter Garten: Lassen Sie am besten Fallobst liegen, verwenden Sie kein Insektenvernichtungsmittel und belassen Sie natürliche Verstecke, in denen Igel und Insekten Unterschlupf finden.

Wann sollte man Igel füttern?

Eingreifen und Igel füttern sollten Sie nur bei Tieren, die offensichtlich in Not sind: Etwa wenn sie – als nachtaktive Tiere – tagsüber Futter suchen oder herum torkeln. Aber Vorsicht: Igelmütter beispielsweise müssen auch tagsüber nach Futter suchen, damit sie und ihre Babys rechtzeitig vor dem Winter genug gefressen haben.

Achten Sie am besten auf diese Anzeichen: Auf kranken oder verletzten Igeln sitzen oft Schmeißfliegen. Kranke Igel sind apathisch, rollen sich kaum ein und sind oft mager.

Dringende Hilfe benötigen auch Igeljunge, die tagsüber außerhalb ihres Nestes sind, noch geschlossene Augen und Ohren haben und kühl sind. In diesem Fall sollten Sie das Nest beziehungsweise das Tier zunächst für einige Stunden beobachten. Es ist möglich, dass die Mutter in dieser Zeit von der Futtersuche zurückkehrt.

Sind Sie ganz sicher, dass ein Jungtier Hilfe benötigt, können Sie das Tier vorsichtig in ein Handtuch einwickeln und zum Tierarzt bringen. Der Mediziner gibt dann bei Bedarf Tipps, wie der kranke Igel am besten zu Hause aufgezogen werden kann.

Das fressen Igel in der Natur

In der Natur sind Igel nicht sonderlich wählerisch, was ihre Nahrung betrifft. Wenn sie im Frühjahr aus dem Winterschlaf erwachen, fressen sie meist Regenwürmer und Schnecken, die selbst für den nicht allzu flinken Igel eine leichte Beute darstellen.

Ab April sind dann Nachtfalter und deren Larven ein beliebtes Futter. Die nachtaktiven Tiere schrecken auch nicht davor zurück, an einer toten Maus und anderem Aas zu nagen. Vögel erwischt der behäbige Igel nicht, aber Eier von am Boden brütenden Vögeln sind für ihn ein gefundenes Fressen.

Pflanzliche Nahrung können Igel nicht verdauen, weshalb sie diese meist meiden. Wenn Sie einen Igel dabei beobachten, wie er an einem Apfel knabbert, liegt das daran, dass er entweder durch die Flüssigkeit oder die daran krabbelnden Insekten angelockt wurde.

Die richtige Nahrung zum Aufpäppeln von Igeln

Wenn Sie einen geschwächten Igel in Ihrem Garten finden, müssen Sie nicht auf Insektenjagd gehen. Sie sollten lediglich darauf achten, dass die Zusammensetzung der Nahrung in etwa dem entspricht, was er in der Natur fressen würde. Das Sammeln und Verfüttern von Schnecken, Regenwürmern oder Maden kann sogar gefährlich sein, da sie Parasiten übertragen und diese einem geschwächten Igel ernsthaft schaden können.

Die Nahrung sollte allgemein fett- und eiweißreich sein. Sie können einen Igel beispielsweise mit Katzennassfutter aus der Dose, hart gekochten Eiern oder ungewürztem Rührei füttern. Auch kurz angebratenes, ungewürztes Hackfleisch eignet sich gut, um einen Igel zu füttern. Zusätzlich können Sie Weizenkleie oder Haferflocken untermischen.

Achtung: Keinesfalls sollten Sie einem Igel Milch geben. Die Tiere vertragen keinen Milchzucker und bekommen von Milchprodukten Durchfall, an dem sie im schlimmsten Fall sterben können. Wasser reicht völlig aus. Auch Käse, Nüsse, Babybrei, Obst und Gemüse stellen keine artgerechte Nahrung für Igel dar.

Futterrezepte für Igel

Der Igelschutzverein "Pro Igel" hat ein paar Anregungen für Futtermischungen veröffentlicht:

  • 100 g Katzenfutter + 2 EL Igeltrockenfutter
  • 60 g Rinderhackfleisch mit 1 TL Öl angebraten + 1 EL Weizenkleie
  • 60 g Rührei mit 1 TL Öl angebraten + 2 EL Igeltrockenfutter

Die Angaben entsprechen einer Tagesration für einen mittelgroßen Jungigel. Generell ist die erforderliche Nahrungsmenge vom Körpergewicht und Gesundheitszustand abhängig. Als Faustregel gilt als Portionsgröße die Menge, die in einen 150 Gramm Joghurtbecher passt.

Was gibt es beim Füttern zu beachten?

Füttern Sie den Igel nur einmal täglich, am besten abends. Das Futter sollte Zimmertemperatur haben. Im Tierbedarf erhältliches Igeltrockenfutter ist kein geeignetes Alleinfutter und sollte nur als Beimischung verwendet werden. Auch Katzenfutter sollte nicht als Alleinfutter angeboten werden und immer mit Pflanzenöl und anderen Komponenten, wie Hackfleisch und Ei vermischt werden.

Neben dem Futter sollte immer ausreichend Wasser, in einer kippsicheren Schale verfügbar sein. Halten Sie die Futterstelle des Igels immer sauber und spülen Sie den Napf täglich mit heißem Wasser aus.

Welches Gewicht sollte ein Igel haben?

Damit ein Igel den Winterschlaf gut übersteht, muss er über das Jahr Reserven anlegen. Ein erwachsener Igel sollte vor dem Winter 1.000 Gramm wiegen, ein Jungigel mindestens 600 Gramm. Wenn Sie einen Igel im Herbst finden und füttern, empfiehlt es sich daher, ihn anfangs täglich zu wiegen. Das Tier sollte täglich etwa zehn Gramm zunehmen. Kleinere und abgemagerte Igel dürfen auch mehr zulegen.

Wann wird der Igel wieder ausgewildert?

Hat der Igel ein ausreichendes Gewicht zur Überwinterung erreicht, sollte er wieder in die Natur entlassen werden. Am besten dort, wo Sie ihn gefunden haben. Falls der Igel nicht frisst und zunimmt, ist er unter Umständen krank oder zu schwach und muss zum Tierarzt gebracht werden.

Wenn draußen bereits Minusgrade herrschen, ist es für das Auswildern allerdings zu spät. Der Igel hat nun keine Chance mehr, einen geeigneten Unterschlupf zu finden. In diesem Fall sollte der Winterschlaf an einem kühlen Ort bei Ihnen zu Hause erfolgen. Wenn der Igel gesund ist und ein ausreichendes Gewicht erreicht hat, reduzieren Sie die tägliche Futtermenge nach und nach. Der Nahrungsmangel signalisiert dem Igel, dass es Zeit ist, sich für den Winterschlaf zurückzuziehen.

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Das richtige Winterquartier für Igel

Im Garten fühlen sich Igel in luftigen Reisig- und Laubhaufen wohl. Wer möchte, kann aus Holz auch ein Igelhaus bauen. In diesem Unterschlupf kann das Igelweibchen Junge zur Welt bringen und im Winter die kalte Jahreszeit überstehen. Eine Anleitung dafür finden Sie hier.

Das Igelhaus sollte an einem trockenen Platz – nie in einer Senke – aufgestellt und mit Reisig und Laub überdeckt werden. Wenn es richtig gebaut wird, sind Igel dort auch vor Katzen sicher.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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