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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Johannes Rydzek "Wenn mir das gelingt, kann ich für nichts garantieren"
Die nordischen Kombinierer starten in die neue Saison. Johannes Rydzek spricht über seine Saisonziele und verrät, worauf die Konkurrenz besonders achten sollte.
Mit den Wettbewerben im finnischen Ruka beginnt am Wochenende die neue Saison der Nordischen Kombination. Dabei auch im Fokus: Johannes Rydzek.
Der Sportler des Jahres geht erstmals als Olympiasieger in eine Saison und ist bei der WM im Februar gleich vierfacher Titelverteidiger. t-online.de hat den Oberstdorfer getroffen und über die neue Saison, die Vergangenheit und Zukunftspläne gesprochen.
Herr Rydzek, Sie sind mehrfacher Weltmeister und Olympiasieger. Der Sieg im Gesamtweltcup war Ihnen aber noch nicht vergönnt. Muss der nicht zwangsläufig das Ziel sein?
Johannes Rydzek (26): Der Gesamtweltcup ist kein Muss. Meine Karriere wäre nicht unvollendet, sollte ich ihn nicht gewinnen. Mir geht es prinzipiell darum, dass ich mit meinen Leistungen zufrieden bin. In der Saison 2016/17 beispielsweise bin ich mit über 1600 Punkten Zweiter im Gesamtweltcup geworden. Das war eine fast perfekte Saison, aber Eric Frenzel war noch etwas stärker als ich. Das hat mir gezeigt, dass für den Sieg in der Gesamtwertung wirklich alles zusammenkommen muss.
Wie ist denn dann die Zielsetzung für den kommenden Weltcup-Winter?
Ich will konstant meine Leistungen abrufen. Das hat oberste Priorität. Sollte es dann am Ende zum Sieg im Gesamtweltcup reichen, wäre das natürlich ein toller Erfolg. Aber sich von vorneherein auf dieses Ziel zu versteifen, ist in meinen Augen kontraproduktiv. Man verliert so den Fokus für die einzelnen Wettbewerbe.
Wie wichtig ist die WM im Februar? Immerhin sind Sie vierfacher Titelverteidiger…
Großereignisse haben für mich einen sehr großen Reiz. Ich freue mich sehr auf die WM in Seefeld und empfinde es als große Ehre, dort als Titelverteidiger an den Start zu gehen. Ich arbeite gezielt auf dieses Ereignis hin und will natürlich zu diesem Zeitpunkt in Topform sein. Wenn mir das gelingt, kann ich für nichts garantieren (lacht).
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Wie hat sich Ihr Leben seit Olympia 2018 verändert?
Die Aufmerksamkeit und der Bekanntheitsgrad sind gestiegen. Olympische Spiele generieren einfach mehr Öffentlichkeit als Weltmeisterschaften. Für mich persönlich hat sich, bis auf einige zusätzliche PR- und Sponsorentermine, aber nicht viel verändert. Ich kann mich jedoch in meiner Heimat weiter frei bewegen und übe meinen Sport noch immer mit viel Freude aus. Auch mein Studium habe ich ganz normal fortgesetzt.
Wie haben Sie den Moment ihres ersten Olympiasieges erlebt?
Mit dem Olympiasieg ging ein Kindheitstraum in Erfüllung. Mein Sprung war super und auf der Strecke habe ich mich sehr gut gefühlt. Vor der letzten Runde habe ich mir meine Taktik zurechtgelegt und nie an mir gezweifelt. Als ich über die Ziellinie gefahren bin und realisiert habe, dass ich Olympiasieger bin, war das ein unglaubliches Gefühl.
Und dann kam noch die Gold-Medaille im Teamwettbewerb dazu. Machen solche Erfolge nicht satt?
Natürlich nimmt das Druck raus, aber satt macht es nicht. Meine Motivation für den Sport ist unverändert hoch, ich habe noch viel vor und freue mich sehr auf die Herausforderungen, die da noch kommen.
Was haben Sie da konkret im Visier?
Die WM 2021 in meiner Heimat Oberstdorf ist natürlich ein Highlight. Ich erinnere mich noch genau an die WM 2005, die ebenfalls in Oberstdorf stattfand. Das hat mich als Kind und junger Sportler begeistert und sehr inspiriert. Entsprechend arbeite ich auf dieses Ereignis hin. Auch wenn drei Jahre natürlich ein langer Zeitraum sind, in dem viel passieren kann.
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Und dann ist da noch Olympia 2022…
Die natürlich perspektivisch auch ein Ziel für mich sind. Ich würde mich sehr freuen, in Peking meine vierten Olympischen Spiele zu absolvieren. Aber auch bis dahin ist noch viel Zeit. Ich bin immer gut damit gefahren, kurzfristig zu denken und mich entsprechend zu fokussieren. So handhabe ich das auch mit der WM 2021 und Olympia 2022.