"Im Westen nichts Neues" holt vier Preise So reagiert Edward Berger auf den Oscar-Erfolg
Ein Oscar-Abend für die deutschen Geschichtsbücher: "Im Westen nichts Neues" gewinnt vier Trophäen. Regisseur Edward Berger zeigt sich begeistert.
Vier von neun Preisen konnte "Im Westen nichts Neues" bei den Oscars ergattern. Für den "besten Film" reichte es am Ende nicht, dafür holte sich das Antikriegsdrama den Auslandsoscar. Als dieser Preis verkündet wurde, war es an Regisseur Edward Berger, die vorgesehenen 45 Sekunden für die Dankesrede zu nutzen.
Gemeinsam mit seinen drei Darstellern Felix Kammerer, Albrecht Schuch und Daniel Brühl stand er auf der größten Filmpreisbühne der Welt – und dankte dann vor allem seinem Filmteam für den Erfolg. An Hauptdarsteller Felix Kammerer gerichtet sagte er: "Das war dein erster Film und du trugst uns alle auf deinen Schultern, als wäre es nichts. Ohne dich wäre niemand von uns hier."
"Oh Gott, das bedeutet uns so viel",
Als Schauspieler nominiert war Kammerer selbst allerdings nicht. "Im Westen nichts Neues" holte sich noch den Preis für die Kamera, das Szenenbild und die Filmmusik. In den Kategorien Make-up, adaptiertes Drehbuch, Ton und visuelle Effekte musste er sich hingegen der Konkurrenz geschlagen geben – mehr dazu lesen Sie hier.
Trotz der fünf Niederlagen in den anderen nominierten Kategorien überwiegt bei dem deutschen Vertreter die Freude. Berger dankte daher auch dem restlichen Team und Netflix, das den Antikriegsfilm produziert hat. Außerdem erwähnte er seine Frau und seine Kinder. "Oh Gott, das bedeutet uns so viel", sagte Berger.
Berger reagiert auf Rückfrage zurückhaltend
Selbst im Moment des Triumphs erinnerte Berger noch an einen Deutschen, der nicht zu seinem Team gehörte. In seiner Dankesrede erwähnte er den deutschen Kameramann Florian Hoffmeister, der für seine Arbeit im Drama "Tár" nominiert war, aber nicht gewann. Sie seien beide aus derselben Gegend und hätten in der Vergangenheit schon zusammen gearbeitet, sagte Berger. Er sei einst Hoffmeisters Assistent gewesen.
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Später begab sich Berger hinter die Kulissen des Dolby Theaters in Los Angeles. Dort wurde er unter anderem gefragt, was der Sieg von "Im Westen nichts Neues" für die deutsche Filmindustrie bedeutet. "Eine große Frage", sei das, so Berger. Jeder Erfolg gebe dem deutschen Film einen "Schub", erklärte er und verwies auch auf deutsche Produktionen, die beim Filmfestival von Cannes vertreten sind.
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Anschließend erläuterte der 53-Jährige, deutsche Filmemacher würden an einem "Minderwertigkeitskomplex" leiden. In Deutschland habe man immer das Gefühl, filmtechnisch nicht so bedeutend zu sein wie andere Länder. Konkret erwähnt Berger die USA und Großbritannien als Gegenbeispiele. "Wir fühlen uns wie ein kleineres Land, mit weniger Stars, mit weniger Sichtbarkeit".
Edward Berger beendet seine Antwort mit einem hoffnungsvollen Appell: "Ich hoffe, das gibt mir und ein paar anderen das Selbstbewusstsein, um einfach mal zu sagen: 'Wir packen es an'."
- Eigene Beobachtungen
- ProSieben: Liveübertragung der Oscars in der Nacht vom 12. auf 13. März 2023
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