Wasser, Schaum oder Pulver? Für ein sicheres Zuhause: Welcher Feuerlöscher für welchen Zweck?
Aus Versehen beim Weihnachtsfest eine Kerze umstoßen oder in der Küche Fett zu stark erhitzen: Ein Wohnungsbrand greift schnell um sich. Neben Rauchmeldern sind zu Hause daher auch Feuerlöscher oder Löschsprays sinnvoll. Wir zeigen, welche Löscher sich für welchen Zweck eignen, und geben Tipps zum Kauf.
Gerade zu Weihnachten und Silvester mit Familie, Kindern und Weihnachtsbaum ist schnell eine Kerze umgestoßen oder Fett zu stark im Topf erhitzt. Auch wenn solch ein Brand in den ersten zwei Minuten mit einem geeigneten Feuerlöscher häufig noch von Laien gelöscht werden kann, warnen Experten vor falschem Übereifer beim Brandschutz: Als Erstes sollte die Feuerwehr gerufen werden, anschließend sollten alle Menschen in Sicherheit gebracht werden. Erst dann sind eigene Löschmaßnahmen dran. Bei starkem Rauch ist es wichtig, die Wohnung umgehend zu verlassen, da schon wenige Atemzüge tödlich sein können.
Achtung: Alle zwei Jahre sollten Feuerlöscher einer Wartung unterzogen werden, denn die Mittel verlieren mit der Zeit ihre Wirkung. Eine entsprechende Pflicht zur Prüfung gibt es jedoch für Privathaushalte nicht.
Der Feuerlöscher mit Schaum: ABC GÖ6MF
Der kompakte Schaumlöscher kommt mit Kunststoffstandfuß, Wandhalterung, Messingarmatur, Sicherheitsventil und Manometer gut ausgerüstet daher. Er ist langlebig und kann bis zu 20 Jahre halten: Alle zwei Jahre muss er gewartet und gegebenenfalls neu befüllt werden.
Geeignet ist der Feuerlöscher für die Brandklassen A und B, also für Feststoffe und Flüssigkeiten. Mit sechs Litern Füllmenge ist er gut für den Einsatz zu Hause geeignet. Dafür spricht auch, dass die Verunreinigung, die der Schaumlöscher im Brandumfeld verursacht, gering ist und leicht beseitigt werden kann.
Der Feuerlöscher mit Pulver: Smartwares BB6
Der Pulverlöscher von Smartwares ist für die Brandklassen A, B und C geeignet. So kann er zum Löschen von festen Stoffen, Flüssigstoffen sowie Gasen, also etwa auch bei Fahrzeugbränden eingesetzt werden. Die Sprühdauer beträgt dabei 17 Sekunden. Damit ist das Modell vielseitig effektiv einsetzbar, allerdings verschmutzt das Pulver die Wohnung, was man bedenken sollte, wenn man einen Feuerlöscher für zu Hause kaufen möchte.
Der Pulverlöscher hat ein Manometer und einen Schlauch, was die Bedienung vereinfacht. Er wird außerdem mit der passenden Wandhalterung geliefert. So kann er leicht montiert werden. Auf den Löscher gibt es zwei Jahre Garantie: Danach muss er gewartet werden. Da er wiederbefüllbar ist, ist er besonders lange haltbar.
Der Feuerlöscher mit Wasser: Gloria WH 9 Pro
Dieser Feuerlöscher leistet Brandbekämpfung bei Feststoffbränden der Brandklasse A, und zwar ganz ohne Chemie: Sein Löschmittel ist reines Wasser. Folgeschäden aus der Löschmitteleinwirkung sind im Vergleich zu Löschsprays und Schaumlöschern bei diesem Löscher deshalb sehr viel geringer.
Der Wasserlöscher mit einer Füllmenge von neun Litern und zwölf Löscheinheiten ist universell einsetzbar im Haushalt, in Büros und Verkaufsräumen jeder Art. Mit der praktischen Wandhalterung kann er leicht befestigt werden. Die Bedienung ist dank Schlagknopfauslösung, Löschpistole und dem ergonomisch geformten, extrem stabilen Tragegriff einfach.
Das Feuerlöschspray für Fettbrände: F-Exx 3.0 F
Das Löschspray von F-Exx ist ideal für die Küche, da es Feststoff- und auch Fettbrände der Brandklassen A und F löschen kann. Da er mit nur 300 Millilitern Füllung sehr kompakt ist, findet der Feuerlöscher in jeder Küche oder auch im Camping-Equipment Platz.
Die Handhabung des Löschers made in Germany ist einfach und intuitiv wie bei einer herkömmlichen Spraydose. Der Vorteil gegenüber einer normalen Aerosoldose ist jedoch, dass der Behälter nicht unter einem so hohen Druck steht, also keine Explosionsgefahr bei Hitze oder Beschädigung besteht.
Auch elektrische Geräte können mit diesem Spray gelöscht werden, selbst wenn sie noch in der Steckdose stecken. Allerdings dürfen nicht mehr als 1.000 Volt Spannung anliegen und ein Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter sollte eingehalten werden. Löschmittelreste können einfach mit einem feuchten Tuch weggewischt werden.
Das universelle Löschspray für zu Hause: Abus Feuerstopp
Dieses praktische Feuerlöschspray in der Dose sollte in keinem Haushalt fehlen. Ideal ist das hochwirksame Schaumlöschmittel für kleinere Brandherde, vor allem in der Küche. Dank des geringen Gewichts von nur 900 Gramm können auch ungeübte Personen kleine Brände der Brandklassen A, B und F schnell und sicher löschen. Die Sprühweite reicht bis zu vier Meter und die Sprühzeit beträgt circa 25 Sekunden.
Auch für Fettbrände und Küchengeräte wie Fritteuse oder Mixer, die Feuer gefangen haben, ist das Spray von Abus ein bewährtes Schaumlöschmittel. Wie beim Spray von F-Exx gilt: Die Leistung der Küchengeräte sollte allerdings nicht über 1.000 Volt liegen und ein Sicherheitsabstand vor einem Meter ist einzuhalten. Praktisch: Das Spray kann platzsparend und leicht an Schränken und Wänden angebracht werden.
Unser Fazit: Die besten Feuerlöscher für zu Hause
Die besten Feuerlöscher können zu Hause für Sicherheit sorgen. Allerdings sollte man auf die Brandklassen, die Füllmenge und den korrekten Gebrauch achten. Wir raten zum Schaum-Feuerlöscher GÖ6MF, der gut für Brände von Feststoffen und Flüssigkeiten ausgerüstet und besonders langlebig ist. Das universelle Löschspray Feuerstopp von Abus halten wir insbesondere für den Einsatz in der Küche für empfehlenswert.
Wichtige Fragen zu Feuerlöschern für zu Hause
Wie verhält man sich im Brandfall richtig?
Das oberste Gebot in Sachen Brandschutz und damit auch bei einem Feuer zu Hause lautet "Ruhe bewahren". Als Erstes sollte der Brand der Feuerwehr unter der Nummer 112 gemeldet werden. Anschließend bringt man zunächst sich selbst und dann gegebenenfalls andere in Sicherheit. Dies sollte möglichst ruhig und ohne Panik erfolgen. Erst danach können eigene Löschversuche mit einem Feuerlöscher unternommen werden. Allerdings nur dann, wenn keine Gefahr für Menschenleben besteht und die Lage überschaubar ist.
Worauf sollte man achten, wenn man einen Feuerlöscher für zu Hause kaufen möchte?
Möchten Sie den besten Feuerlöscher für Ihr Zuhause finden, sollten Sie vorher überlegen, was damit notfalls gelöscht werden soll. Je nach Typ sind Feuerlöscher für unterschiedliche Brände geeignet.
Hinweise zur Leistungsfähigkeit sind auf die Löschgeräte gedruckt: Sowohl die Löschleistung als auch die Brandklasse ist angegeben. Ein Vergleich lohnt hier durchaus. Auch weitere Angaben sind Pflicht: Unter anderem sollten Sie auf Prüfsiegel und die Haltbarkeit achten.
Wichtig ist daneben, wie viel Löschmittel ein Feuerlöscher enthält, denn davon hängt ab, wie lange man damit löschen kann. Dafür sollte der richtige Umgang mit dem Löscher bekannt sein. Zugleich gilt, dass Feuerlöscher immer griffbereit und unverstellt sein sollten. Sollten ein Privathaushalt über mehrere Stockwerke verfügen, kann es daher sinnvoll sein, auf jeder Etage einen geeigneten Feuerlöscher parat zu haben.
Achten Sie beim Kauf außerdem auf praktisches Zubehör wie ein Manometer und eine Wandhalterung.
Welche Typen von Feuerlöschern gibt es?
Pulverlöscher gliedern sich in zwei Arten von Feuerlöschern: Flammbrandpulver eignen sich für die Brennklassen B und C, Glutbrandpulver löschen die Klassen A, B, und C. Da das Pulver die Wohnung stark verschmutzt, sind diese Löschmittel für Privathaushalte eher nicht zu empfehlen.
Wasserlöscher können Brände der Klasse A, teilweise auch B löschen. Diese Feuerlöscher wirken vor allem durch den Kühleffekt. Enthält das Wasser auch Schaummittel, ist das Gerät auch zum Löschen von Bränden der Klasse B geeignet.
Schaumlöscher helfen bei Bränden der Klasse A und B. Sie enthalten ein Gemisch aus Wasser und Schaum bzw. Schaumbildner. Bei Metallbränden sind diese Löschmittel jedoch wirkungslos. Wie beim Wasserlöscher darf auch dieser Schaum enthaltende Feuerlöscher nicht zur Bekämpfung von Fettbränden in der Küche eingesetzt werden.
Kohlendioxidlöscher werden zum Löschen von Bränden der Klassen B und C eingesetzt. Das Kohlendioxid erstickt das Feuer. Im Haushalt ist das Löschmittel nicht gut geeignet. Kohlendioxid ist für den Menschen gefährlich.
Fettbrandlöscher eignen sich, wie der Name sagt, für den Fettbrand in der Küche. Problematisch daran: Fettbrandlöscher hinterlassen beim Löschen Rückstände.
Was ist der Unterschied zwischen Aufladelöschern und Dauerdrucklöschern?
Dauerdrucklöscher sind die einfachen Standard-Feuerlöscher. Wie der Name schon sagt, steht der Dauerdrucklöscher stetig unter Druck. Hier kann es passieren, dass bei unsachgemäßer Lagerung Gas entweicht und das Löschgerät im Ernstfall durch den Druckverlust nicht einsatzbereit ist.
Anders ist das bei den sogenannten Aufladelöschern. Diese sind hochwertige Feuerlöscher, in denen das Gas in einer extra dickwandigen Flasche bis zum Gebrauch gespeichert wird. Eine regelmäßige Wartung ist bei diesen Geräten ebenfalls dringend empfohlen.
Was bedeuten die einzelnen Brandklassen?
Feuerlöscher sind in mehrere Brandklassen eingeteilt, die verschiedene Brennstoffe umfassen. Die jeweilige Brandklasse ist auf dem Feuerlöscher angegeben:
- Brandklasse A: Dazu zählen feste Stoffe vor allem organischer Natur wie Holz, Kohle, Papier, Textilien, Heu und Stroh.
- Brandklasse B: Zu dieser Klasse werden flüssige oder flüssig werdende Stoffe gerechnet, also Alkohol, Benzin, Lacke, Wachs, Harz und viele Kunststoffe.
- Brandklasse C: Gase wie Butan, Methan oder Propan, Wasserstoff, Stadtgas und Erdgas.
- Brandklasse D: Brennbare Metalle wie Aluminium, Magnesium, Natrium, Kalium oder Lithium, die ausschließlich bei Temperaturen von weit über 1.000 Grad Celsius brennen.
- Brandklasse F: Hier brennen Speisefette und Speiseöle.
Was gibt die Löschleistung des Feuerlöschers an?
Neben der Brandklasse ist die Löschleistung eines Feuerlöschers entscheidend. Denn die Löschleistung gibt an, wie viel Löschmittelmenge nötig ist, um einen Brandherd zu löschen. Das ist selbstverständlich nur ein theoretischer Wert, der sich an einer genormten Brandmenge orientiert. Die Löschleistung setzt sich aus einer Zahlen-Buchstaben-Kombinationen zusammen.
Beispiel: Ein tragbarer Feuerlöscher mit dem Löschvermögen 13 A muss mindestens zum Löschen eines genormten Holzstapels von 13 Dezimeter Länge geeignet sein. Denn die Zahl steht für die Länge eines genormten Holzstapels in Dezimetern und der Buchstabe A für die Brandklasse. Aufgebracht sind diese Werte am oberen Ende des Feuerlöschers.
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