Statt "Milano" Alfa benennt sein neues E-SUV um
Kurz nach seiner Präsentation ändert Alfa Romeo den Namen seines ersten E-SUVs kurzerhand von Milano in Junior um. Was dahintersteckt.
"Der Name Milano ist nicht okay? Dann eben Junior!"
Eine ungewöhnliche Pressemitteilung mit diesem Betreff hat Alfa Romeo über seinen Verteiler geschickt. Erst vor Kurzem hatten die Italiener ihr erstes E-SUV vorgestellt (hier lesen Sie mehr darüber) und als Namensgeber für dieses wichtige Modell die Stadt ausgewählt, in der die Marke ihre Geschichte 1910 begann – Mailand, auf Italienisch Milano. Doch das war rechtswidrig, wenn es nach einem italienischen Regierungsbeamten geht.
Adolfo Urso, Politiker der "Fratelli d'Italia", warf Alfa vor, seine Kunden zu täuschen. Denn der Milano ist in seinen Augen kein echter Italiener: Alfa Romeo gehört wie Fiat, Citroën, Peugeot, Opel, Maserati oder Jeep zum Großkonzern Stellantis. Und auch wenn der Milano in Italien entwickelt wurde – gebaut wird er in Polen. Nach Ursos Auffassung ist das ein Widerspruch, der Kunden in die Irre führen könnte, und so etwas ist seit 2003 in Italien gesetzlich verboten.
Alfa reagiert auf die Vorwürfe
Alfa Romeo antwortete auf diese Vorwürfe zunächst nicht, aber reagiert nun mit einem drastischen Schritt: "Obwohl Alfa Romeo der Meinung ist, dass der Name alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt, hat Alfa Romeo beschlossen, ihn im Sinne gegenseitigen Verständnisses von Milano in Junior zu ändern." Wohl auch, um weitere Diskussionen um die Marke im Keim zu ersticken.
Aufmerksamkeit gab es auf jeden Fall ausreichend, lässt sich aus den Äußerungen von Alfa-Chef Jean-Philippe Imparato schließen: "Unser Internetauftritt verzeichnete eine noch nie dagewesene Anzahl von Besuchen, die zeitweise sogar zum Absturz der Seite führte."
Der neue Name ist altbekannt
Wirklich schwer scheint die Umbenennung nicht zu fallen: Wie schon der ursprüngliche Name Milano wurde auch "Junior" im Rahmen eines Namensfindungswettbewerbs häufig genannt, heißt es vom Unternehmen. Sie kam schon 1966 bei einer Variante des Coupés Alfa Romeo Giulia Sprint GT zum Einsatz, die vor allem ein jüngeres Publikum ansprach. Dem Alfa Romeo GT 1300 Junior folgte bald der Alfa Romeo Spider 1300 Junior. Der Vierzylinder-Motor mit einem Hubraum von 1.290 Kubikzentimetern und 89 PS rundete das Angebot nach unten ab.
- Pressemitteilung von Alfa Romeo
- de.motor1.com: "Überraschung: Alfa Romeo ändert den Namen des Milano"