Schlafforscher warnt An Karneval: Darum sollten Sie nicht Tag und Nacht feiern
Altweiberfastnacht, Rosenmontag und Karnevalsumzüge – aktuell treibt die fünfte Jahreszeit Deutschlands Narren von einer Party zur anderen. Doch Experten raten auf genügend Schlaf zu achten.
Der Ruheforscher und Buchautor Hans-Günter Weeß hat davor gewarnt, an Karneval fast eine ganze Woche lang sprichwörtlich die Nacht zum Tag zu machen. "Es liegt in der Natur des menschlichen Organismus, dass man auch einmal mit weniger Schlaf auskommen kann. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass schon eine Nacht mit zu wenig Schlaf bereits mentale und körperliche Auswirkungen hat", sagt der Leiter des Interdisziplinären Schlafzentrums im rheinland-pfälzischen Klingenmünster.
Folgen von zu wenig Ruhe
Infolge erhöhter Schläfrigkeit leide die Aufmerksamkeit. "Das Risiko für Unfälle am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr steigt. Das Immunsystem wird bereits nach einer Nacht ohne Schlaf geschwächt, was man an einer reduzierten T-Zell-Funktion erkennen kann. Im Falle einer Infektion kann die Erkältung eher ausbrechen", sagt der Psychologe. Und ein Gedächtnisbooster sei der Schlaf auch: "Ohne ausreichend Schlaf leidet die Merkfähigkeit."
Etwas weniger ernst ist hingegen eine andere Auswirkung: Studien zeigten, dass übernächtigte Menschen als weniger attraktiv wahrgenommen werden. "Manche können nach einigen Nächten ohne Schlaf sogar auf den Kajal-Stift verzichten, da sich die Augenringe von ganz alleine gebildet haben", sagte Weeß schmunzelnd. All dies seien Gründe, um auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Feierlaune und ausreichendem Schlaf zu achten. "Wer nach Nächten ohne Schlaf sein Leistungsvermögen nicht ganz verlieren möchte, dem können Naps bis 30 Minuten am Tage vom großen Gähnen abhelfen", meint Weeß.
Wichtig für einen erholsamen Schlaf
Alkohol und Nikotin seien für die Entspannung nicht förderlich. "Für einen guten Erholungsschlaf nach der Faschingsparty ist der maßvolle Umgang mit Alkohol von großer Bedeutung", sagt er. In zu hohen Dosen werde der nachfolgende Tiefschlaf unterdrückt. "Das ist bei Männern ein Viertelliter Wein und bei Frauen ein Achtelliter Wein." In der zweiten Hälfte des Schlafes könne es zu Alpträumen, Wachphasen und Schwitzen kommen. "Nikotin kann stimulierend wirken und das Einschlafen nach der Feier ebenfalls erschweren", sagt Weeß.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa