Arteriosklerose vorbeugen Schutz für Herz und Kreislauf: So bleiben die Gefäße elastisch
Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Starre, verengte Blutgefäße begünstigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Was Sie dagegen unternehmen können.
Gesunde Blutgefäße tragen wesentlich zur Herzgesundheit bei. Die Arterien – also die Blutgefäße, in denen sauerstoffreiches Blut vom Herzen weg in die Organe gelangt – sind keine starren Röhren, sondern von Natur aus elastisch. Durch diese Eigenschaft kann das Blut leichter in alle Organe und Gewebe gelangen. Darüber hinaus können die Gefäße durch ihre Elastizität starke Blutdruckschwankungen ausgleichen, indem sie sich an den Druck anpassen.
Sind die Arterien nicht mehr elastisch, sondern verhärtet, verdickt und eingeengt, sprechen Fachleute von einer Arteriosklerose – in der Umgangssprache ist häufig von Arterienverkalkung die Rede. Arteriosklerose entsteht durch Ablagerungen (zum Beispiel von Cholesterin und Calcium) in den Gefäßwänden. Dieser Prozess entwickelt sich im Laufe der Zeit in einem gewissen Ausmaß bei jedem Menschen, er lässt sich jedoch hinauszögern.
Ist Ihr Risiko für einen Herzinfarkt erhöht? Unser Test ermittelt es für Sie.
Starre Gefäße können Krankheiten auslösen
Je nachdem, welche Gefäße besonders betroffen sind, kann eine Arteriosklerose verschiedene gesundheitliche Folgen haben.
Dazu zählt zum Beispiel die koronare Herzkrankheit (KHK), bei welcher die Herzkranzgefäße verengt sind. Eine KHK erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt.
Sind die Arterien der Beine (seltener der Arme) verengt und nicht mehr elastisch genug, kann eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) die Folge sein. Sie macht sich anfangs nicht bemerkbar, führt aber schließlich zu Schmerzen. Diese treten zum Beispiel zunächst beim Gehen und später auch in Ruhe auf. Ist die jeweilige Arterie komplett verschlossen, kann das Gewebe im Bein absterben. Im schlimmsten Fall droht eine Amputation.
Eine Arteriosklerose kann auch die Halsschlagader betreffen. Die gestörte Durchblutung kann einen Schlaganfall oder – wenn sich die Anzeichen eines Schlaganfalls innerhalb von 24 Stunden zurückbilden – eine sogenannte transitorisch-ischämische Attacke (TIA) auslösen.
Risikofaktoren für Arteriosklerose
Arteriosklerose wird durch verschiedene Faktoren begünstigt. Einige lassen sich nicht beeinflussen, andere schon. Als Risikofaktoren gelten vor allem:
- ungünstige Blutfettwerte (wie Hypercholesterinämie)
- Bluthochdruck, der nicht ausreichend behandelt wird
- Rauchen
- starkes Übergewicht, Bewegungsmangel
- Diabetes mellitus
Erbliche Faktoren können ebenfalls eine Rolle spielen.
Aktiv werden: So bleiben Ihre Gefäße elastisch
Eine Arteriosklerose lässt sich zwar nicht heilen. Der Prozess der Arterienverkalkung lässt sich jedoch verringern oder hinauszögern. Jeder kann dazu aktiv beitragen. Entscheidend ist ein gesunder Lebensstil – am besten schon, bevor erste Symptome auftreten.
Wer in hohem Alter elastische Gefäße haben möchte, sollte insbesondere auf drei Dinge achten:
- regelmäßige Bewegung,
- eine gesunde Ernährung und
- Rauchverzicht.
Personen mit Übergewicht sollten versuchen, etwas abzunehmen, da Übergewicht ein Risikofaktor für Arteriosklerose ist.
Wer bereits Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und/oder einen hohen Cholesterinspiegel aufweist, sollte ärztlich verordnete Medikamente regelmäßig einnehmen, um eine Arteriosklerose oder deren Fortschreiten zu verhindern.
In Bewegung bleiben
Für langfristig elastische Gefäße ist körperliche Aktivität wichtig: Eine halbe Stunde Bewegung sollte es wenigstens sein – mindestens dreimal pro Woche, besser jedoch täglich.
Spazieren gehen reicht dabei jedoch nicht, etwas anstrengender sollte es schon sein. Geeignet sind zum Beispiel Joggen, Walken oder zügiges Radfahren. Wichtig ist, ein wenig ins Schwitzen zu kommen. Wer nicht geübt ist, sollte sich zu Beginn jedoch nicht übernehmen, sondern die Trainingszeit langsam aufbauen.
Gesund ernähren
Empfehlenswert ist eine vollwertige Ernährung mit wenig gesättigten Fettsäuren. Diese finden sich vor allem in tierischen Nahrungsmitteln. Daher sollten Fleisch oder fettreiche tierische Produkte wie Butter, Sahne oder gehaltvoller Käse nicht zu häufig auf dem Speiseplan stehen.
Gesättigte Fettsäuren sind schädlicher für Herz und Kreislauf als ungesättigte Fette, da sie den Anteil des sogenannten LDL-Cholesterins im Blut erhöhen. Wer etwas für seine Herzgesundheit tun möchte, sollte daher ungesättigte Fettsäuren bevorzugen. Diese finden sich vor allem in Meeresfisch wie Lachs und Makrele sowie in pflanzlichen Produkten wie Olivenöl oder Nüssen.
Achten Sie auf eine Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse (zwei bis drei Portionen am Tag), Vollkornprodukten, Fisch (zweimal pro Woche) und Nüssen. Fertigprodukte, Salz, Alkohol und zuckerhaltige Getränke sollten nur in Maßen genossen werden.
Produkte mit einem hohen Anteil an Transfettsäuren sind ebenfalls wenig geeignet. Transfettsäuren entstehen durch industrielle Herstellung oder durch Erhitzung. Sie finden sich zum Beispiel in vielen Fertigprodukten, frittierten Lebensmitteln oder Backwaren.
Auf Rauchen verzichten
Rauchen schadet nachweislich den Gefäßen. Daher empfiehlt es sich, der Gesundheit zuliebe möglichst auf Zigaretten zu verzichten – oder zumindest den Konsum zu senken.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- "Was ist Cholesterin und wie entsteht Arteriosklerose?" Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 20.10.2021)
- "Erhöhte Cholesterinwerte". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 22.9.2021)
- "Arteriosklerose". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 29.11.2018)
- "Arteriosklerose". Online-Informationen des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten e. V.: www.internisten-im-netz.de (Stand: 18.8.2017)