Hausmittel im Test Spülmittel gegen Blattläuse: Hilft es wirklich?
Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Egal ob weiß, schwarz oder grün: Blattläuse sind schädlich für Pflanzen und sollten bekämpft werden. Hilft Spülmittel gegen die Schädlinge? Oder ist das Hausmittel schlecht für die Pflanze?
Als ultimativer Tipp gegen Blattläuse wird oft Spülmittel genannt. Durch das Hausmittel werde die Oberfläche der Pflanzen rutschig und glitschig, sodass sich die Schädlinge nicht mehr festhalten können und herunterfallen. Zudem vergifte die Substanz die Blattläuse, heißt es. Wir machen den Test.
Spülmittel gegen Blattläuse: So geht's
Für die Herstellung benötigen Sie
- Eine Sprühflasche
- Etwas Spülmittel
- Wasser – die Menge richtet sich nach der Größe der Sprühflasche
Und so gehen Sie vor:
- Füllen Sie die Sprühflasche bis zu zwei Drittel mit Wasser.
- Je nach Wassermenge geben Sie nun etwas Spülmittel in die Flasche. Pro Liter Wasser können Sie zehn Milliliter unverdünntes Spülmittel beimengen. Das Mischverhältnis sollte unbedingt eingehalten und nicht überschritten werden.
- Verschließen Sie die Sprühflasche und schütteln Sie sie. Das Spülmittel sollte sich gut mit dem Wasser vermengen.
- Spülen Sie Ihre Pflanze ab. Bei Zimmerpflanzen eignet sich die Dusche, bei Gartenpflanzen der Gartenschlauch. Dadurch entfernen Sie bereits ein paar Blattläuse.
- Warten Sie anschließend, bis die Feuchtigkeit getrocknet ist. Würden Sie jetzt die Spüli-Mischung auftragen, würde sich diese verdünnen und unter Umständen in die Erde herunterfließen.
- Bedecken Sie bei Zimmerpflanzen die Erde mit einem Küchenpapier. So verhindern Sie, dass (zu viel) Spülmittel in die Erde gelangt.
- Besprühen Sie jetzt die Stängel und die Blätter mit der Spülmittel-Mischung. Vergessen Sie dabei die Blattunterseiten nicht.
- Warten Sie zwei bis drei Tage und schauen Sie, ob die Blattläuse verschwunden sind.
- Mit einem benetzten Küchenpapier können Sie nun das Spüli-Wasser vorsichtig von den Pflanzenteilen entfernen. Dadurch entfernen Sie den Honigtau der Läuse sowie tote, kleben gebliebene Schädlinge.
- Zuletzt sollten Sie die Pflanze noch einmal abduschen. Das soll verhindern, dass die Pflanze unter der Behandlung leidet.
Tipp: Die Anwendung sollte nicht bei starker Sonneneinstrahlung erfolgen. Denn sie kann zu chemischen Reaktionen der Reinigungssubstanzen auf den Blättern führen. Wenden Sie das Spülmittel daher vorzugsweise abends an.
Ist Spülmittel schädlich für Pflanzen?
Ja, Spülmittel ist schädlich. Selbst dann, wenn es verdünnt wird. In dem Reinigungsmittel befinden sich unter anderem Fettsäuresalze. Sie sind phytotoxisch für Pflanzen, also giftig und somit schädlich.
Sie sollten daher besser auf andere Hausmittel gegen Blattläuse setzen, beispielsweise Brennnesselsud oder Neemöl. Tipps und Anleitungen dazu finden Sie hier. Wenn es um Läuse auf Zimmerpflanzen geht, dann finden Sie Tipps und Anleitungen hier.
Wenn Sie Spülmittel gegen Blattläuse einmal ausprobieren möchten, ist es wichtig,
- die Erde unter der Pflanze abzudecken,
- nicht zu viel Spülmittel zu verwenden,
- überschüssiges Spülmittel anschließend mit dem feuchten Küchenpapier wieder zu entfernen,
- die Spülmittel-Mischung nicht zu häufig anzuwenden und
- das Gemisch nicht bei starker und direkter Sonneneinstrahlung aufzutragen.
Und: Sowohl Geschirrspülmittel als auch Handseife oder Waschmittel enthalten giftige Substanzen. Es macht demnach keinen Unterschied, welche Reiniger Sie verwenden, da sie fast gleichermaßen schädlich für die Pflanze sein können.
Erfahrung der Redaktion
Bei unserem Test zeigte sich, dass Spülmittel nicht das effektivste Mittel gegen Blattläuse ist. Vor allem, wenn der Befall schon sehr stark ist. Auch zeigten sich bei empfindlichen Pflanzen Schäden. Wir würden daher von dem Hausmittel abraten.
- Plantopedia
- Mein Garten
- Gartendialog