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Drehmomentschlüssel: So verwenden Sie das Werkzeug richtig


Nach fest kommt locker
Dieses Werkzeug sorgt für präzises Schrauben

Zu locker oder zu fest angezogene Schrauben sind ein Ärgernis. Zum Glück gibt's ein Messwerkzeug, das Ihnen sagt, wann Sie genug gedreht haben. Doch für eine Sache sollten Sie den Helfer nicht verwenden.

Aktualisiert am 20.10.2020|Lesedauer: 2 Min.
dpa, t-online, tl
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Egal ob beim Fahrrad, Motorrad oder Autoreifen: Schrauben müssen richtig angezogen sein, nicht zu fest und nicht zu leicht. Präzise geht das nur mit einem Schlüssel, der das Drehmoment anzeigt – der sogenannte Drehmomentschlüssel. Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das praktische Messwerkzeug.

Reifenwechsel: Damit das Rad sicher hält, sollten die Schrauben mit dem vorgegebenen Drehmoment angezogen werden.Vergrößern des Bildes
Reifenwechsel: Damit das Rad sicher hält, sollten die Schrauben mit dem vorgegebenen Drehmoment angezogen werden. (Quelle: Chromorange/imago-images-bilder)

Was ist ein Drehmomentschlüssel?

Der Drehmomentschlüssel ist ein Werkzeug zum Anziehen von Schrauben. Namensgebend ist das sogenannte Drehmoment – eine physikalische Größe, die in Newtonmetern (Nm) angegeben wird. Sie beschreibt unter anderem, wie kräftig eine Schraube angezogen ist.

Wie funktioniert das Schraubwerkzeug?

Im Gegensatz zum herkömmlichen Schraubenschlüssel müssen Sie beim Drehmomentschlüssel nicht schätzen, ob die Schraube fest genug angezogen ist. Sie können das Drehmoment vorher am Schraubwerkzeug einstellen und erhalten ein Signal, sobald Sie genügend Kraft ausgeübt haben.

Wann wird der Drehmomentschlüssel verwendet?

Für viele Schraubarbeiten ist der Schlüssel aus Sicherheitsgründen unentbehrlich. Denn eine zu lasch angezogene Schraubverbindung kann sich leicht lösen, eine zu fest angezogene Schraube Schäden am Werkstoff, am Gewinde oder an der Schraube selbst verursachen. Deshalb wird der Drehmomentschlüssel im Hausgebrauch vor allem dort angewendet, wo eine intakte Schraubverbindung für mehr Sicherheit sorgt, zum Beispiel beim Reifenwechsel am Pkw.

Auto: Welche Drehmomentschlüssel für Radwechsel?

Mit dem Schlüssel lassen sich die Schrauben von Autoreifen exakt anziehen – sodass sie weder überdrehen noch zu lose sitzen. Wichtig ist, dass das Werkzeug genau dann auslöst, wenn das gewünschte Drehmoment in Newtonmetern erreicht ist. In einer Untersuchung der "Auto Bild" (Ausgabe 39/19) schwächelten drei der zehn geprüften Drehmomentschlüssel aber genau bei dieser Aufgabe.

Welche Drehmomentschlüssel fürs Fahrrad?

Für Radbastler eignen sich sowohl kleine Drehmomentschlüssel (Länge: unter 30 cm, Drehmomente: 2 bis 25 Nm) als auch größere Modelle (Länge: über 30 cm, Drehmomente: 35 bis 70 Nm). Während sich die kleinen Schlüssel für die meisten Reparaturarbeiten am Rad eignen, sind die größeren vor allem für Arbeiten am Ritzelpaket (auch: Zahnkranzpaket oder Kassette) und Tretlager ratsam.

Wie stellt man das Drehmoment ein?

Beim mechanischen Drehmomentschlüssel können Sie das angepeilte Drehmoment vorher einstellen. Ist es erreicht, folgt ein Knacken oder Klicken. Dann wissen Sie, wann Sie genug gedreht haben. Zudem gibt es elektronische Drehmomentschlüssel, die entweder ein akustisches oder optisches Signal abgeben.

Wichtig: Wer nach dem ersten Knacken oder Klicken weiterdreht, verfälscht das Drehmoment.

Welche Zoll-Bitsätze gibt es?

Jeder Drehmomentschlüssel verfügt zudem über eine Aufnahme für Bitsätze in verschiedenen Größeren. Kleinere Drehmomentschlüssel für die Fahrradreparatur haben zumeist eine Aufnahme für 1/4-Zoll-Bitsätze, während größere Drehmomentschlüssel über 1/2-Zoll- oder 3/8-Zoll Antriebe verfügen.

Welcher Schlüssel ist wann ratsam?

Die Wahl des passenden Drehmomentschlüssels hängt von der jeweiligen Situation ab. Möchten Sie das Schraubwerkzeug beispielsweise im Pannenfall einsetzen, um am Straßenrand einen Reifen zu wechseln, ist ein Modell mit einem akustischen beziehungsweise optischen Signal besser geeignet.

Besonders hochwertige Drehmomentschlüssel zeigen an, bei welchem Drehmoment die Schraubverbindung aktuell steht. So erleben Sie beim Schrauben keine bösen Überraschungen. Vorteilhaft sind solche Modelle, bei denen das Schraubwerkzeug beim Erreichen des Drehmoments einfach blockiert oder durchrutscht. Letzteres ist beim sogenannten Slipper der Fall.

Wofür sollte man den Drehmomentschlüssel nicht verwenden?

Mit dem Messwerkzeug sollten auf keinen Fall Schrauben gelockert werden. Der Grund: Die innere Mechanik des Schlüssels kann bei zu großer Krafteinwirkung beschädigt werden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Fahrradreparatur.net
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