Frauenproblem Die häufigsten Ursachen für Zwischenblutungen
Viele Frauen haben zusätzlich zur ihrer Periode immer wieder mit Zwischenblutungen zu kämpfen. Die lästigen Blutabgänge sind meist harmlos. Doch sie können auch auf eine ernste Erkrankung hinweisen. Das sind die häufigsten Ursachen für Zwischenblutungen.
Zwischenblutungen werden die Blutungen genannt, die außerhalb der Periode mitten im Zyklus auftreten. Bei manchen Frauen sind sie stärker, bei manchen schwächer. Sie können eine hellrote bis bräunliche Färbung aufweisen, dünnflüssig oder zäher sein. Schätzungen zufolge leiden 15 bis 20 Prozent der Frauen immer wieder unter den plötzlichen Blutungen. Verlässliche Zahlen gibt es allerdings nicht. Viele scheuen den Gang zum Arzt und werden daher nicht erfasst.
Zwischenblutungen immer abklären lassen
Sich mit den Zwischenblutungen abfinden oder sie gar als normal betrachten, sollten Frauen allerdings nicht. "Wer unter Blutungen leidet, die nichts mit der normalen Menstruation zu tun haben, muss immer einen Frauenarzt aufsuchen und den Auslöser abklären lassen", rät Professor Ludwig Kiesel, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Münster und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG).
Mittelzyklische Blutungen meist unbedenklich
Zwar seien die Blutungen in den meisten Fällen harmlos. Doch auch ernste Erkrankungen könnten hinter dem Symptom stecken, darunter etwa bösartige Tumoren der Gebärmutterschleimhaut oder des Gebärmutterhalses. Häufiger aber sind die Zwischenblutungen Teil des normalen Zyklus. "Die sogenannten mittelzyklischen Blutungen beispielsweise treten dann auf, wenn sich kurz vor dem Eisprung der Hormonspiegel der Frau verändert", weiß Kiesel. "Man spricht dann auch von Entzugsblutungen. Diese sind schwächer als die normale Menstruation und treten bei manchen Frauen auf."
Die Pille führt häufig zu Zwischenblutungen
Auch durch die Einnahme der Pille kann es zu Zwischenblutungen kommen. Laut dem Gynäkologen kann dies auch bei der Einnahme des Gelbkörperhormons Gestagen auftreten. Die genaue Ursache der hormonbedingten Blutungsstörungen ist allerdings nicht bekannt. "Auch nach Einsetzen einer Hormonspirale sind Zwischenblutungen daher möglich, ebenso während oder nach den Wechseljahren – auch im Zuge einer Hormontherapie", erklärt der Experte. Medizinisch bedenklich seien diese Blutungen zwar nicht, für die meisten betroffenen Frauen aber lästig. Sehr starker Stress kann ebenfalls Einfluss auf den Hormonhaushalt nehmen und Zwischenblutungen auslösen.
Zwischenblutungen nach dem Geschlechtsverkehr
Gutartige Wucherungen in der Gebärmutter, etwa Myome oder eine Endometriose, gehen ebenfalls häufig mit Zwischenblutungen einher. "Kommt es nach dem Geschlechtsverkehr immer wieder zu Blutungen, sollte das abgeklärt werden", betont Kiesel. Meist ist der Auslöser harmlos. Bei einer verlangsamten Blutgerinnung etwa schließen sich winzige Gefäßverletzungen, wie sie beim Geschlechtsverkehr, Tragen der Spirale oder intensiven Sport auftreten können, nicht schnell genug und sind als Zwischenblutungen sichtbar. "Doch auch ein Tumor kann, wenn er gereizt wird, zu Blutungen führen", warnt der Experte.
Zwischenblutungen in der Schwangerschaft ernst nehmen
Empfindlich werden Gebärmutter und Gebärmutterhals auch in der Schwangerschaft. Dann sind Kontaktblutungen durch den Geschlechtsverkehr möglich. Und nicht nur das: "In der frühen Schwangerschaft kann es zudem zu Einnistungsblutungen kommen. Und auch der Wechsel der Hormonversorgung geht oftmals mit Blutungen einher. Dann bildet nicht mehr der Eierstock die Hormone, sondern die Gebärmutter selbst", erklärt der Experte. Da Zwischenblutungen in der Schwangerschaft auch ein Warnzeichen für eine Fehlgeburt sein können, sollten Schwangere sie immer untersuchen lassen.
Mönchspfeffer bei Hormonstörungen eine mögliche Hilfe
"Ist der Auslöser der Zwischenblutungen bekannt, kann man diese meist gut behandeln. Dennoch lässt sich auf den Körper nur bedingt Einfluss nehmen. Jede Frau ist anders. Besteht generell eine Veranlagung zu zyklusbedingten Zwischenblutungen und/ oder einer verstärkten Periode, lässt sich das nur bis zu einem gewissen Maß beeinflussen", sagt Kiesel.
Die Einnahme, aber auch das Absetzen der Pille ist als regulierende Maßnahme ebenso denkbar wie eine Ausschabung, etwa wenn zu viel Gebärmutterschleimhaut gebildet wird.
Mönchspfeffer kann helfen
Auch pflanzliche Mittel, beispielsweise Mönchspfeffer, können das Auftreten von Zwischenblutungen positiv beeinflussen. "Die Studienlage zu Mönchspfeffer ist dünn, da Untersuchungen sehr teuer sind. In meiner Praxis gibt es aber immer wieder Frauen, die von einer positiven Wirkung berichten", so der Gynäkologe. "Allerdings sollte man auch pflanzliche Präparate immer nur nach Absprache mit einem Arzt einnehmen."
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.