Milben bekämpfen Matratze reinigen: Tipps für die beste Pflege
Im Durchschnitt verbringen wir mehr als ein Drittel des Tages auf unserer Matratze. Mit der Zeit sammeln sich hier immer mehr Schweiß, Hautschuppen und Staub – der ideale Nährboden für Milben, Keime und Bakterien. Mit ein paar einfachen Tipps zur Pflege und Reinigung bleibt die Matratze länger frisch.
Damit man möglichst lange gut auf seiner Matratze ruht, sollte man ein paar einfache Pflege- und Reinigungstipps beherzigen. Dabei helfen manchmal ganz einfache Hausmittel.
Wichtig ist, dass Sie Ihr Bett morgens nicht gleich machen. Stattdessen sollten Sie die Bettdecke und das Kissen gut ausschütteln und zum Lüften über einen Stuhl oder ähnliches legen. So bekommt auch die Matratze ausreichend Luftzirkulation und kann trocknen und durchlüften.
Matratze reinigen: Praktische Tipps
Urinflecken lassen sich mit Zitronensaft und Essig entfernen.
Blutflecken lassen sich am besten beseitigen, wenn sie frisch sind. Backpulver oder Sodalauge helfen dabei.
Rotweinflecken auf der Matratze lassen sich mit Mineralwasser reinigen.
Schweißflecken lassen sich mit einer Lauge aus Wasser und Waschsoda oder Backpulver mit Natron und Wasser entfernen.
Bis zu 1,5 Millionen Milben in jedem Bett
Mindestens einmal im Jahr sollte man seine Matratze gründlich lüften und es damit den Milben möglichst ungemütlich machen. Die kleinen Spinnentiere mögen es warm und kuschelig. Bis zu 1,5 Millionen Milben können sich in einem Bett aufhalten. Die Tiere selbst sind zwar nicht gefährlich, ihr Kot löst allerdings bei vielen Menschen Allergien aus. Um die Tiere fernzuhalten, sollte man generell darauf achten, dass die Frischluftzufuhr an allen Seiten der Matratze gewährleistet ist – auch von unten.
Betten nicht machen: Lüften vertreibt Milben
Zum Auslüften heben Sie die Matratze soweit aus dem Rahmen, dass sie weitgehend frei steht. Bei geöffnetem Fenster sollte die Schlafunterlage für mehrere Stunden lüften. Das rät Claudia Wieland vom Fachverband Matratzen-Industrie. Dann kann man gleich die Gelegenheit nutzen und den Lattenrost säubern. Die frische Luft bringt möglicherweise auch etwas Feuchtigkeit mit. Deshalb sollte die Matratze anschließend bei Zimmertemperatur aufwärmen, bevor ein Betttuch übergezogen wird.
Damit die Matratze auf Dauer keine Stockflecken oder sogar Schimmel ausbildet, ist es wichtig, das Schlafzimmer regelmäßig zu lüften. Eine Temperatur von 16 bis 20 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von rund 50 Prozent ist für die Matratzen am besten.
Wer zusätzlich darauf achtet, die Schlafunterlage beim Beziehen des Bettes jedesmal zu wenden, schläft länger ohne Kuhlen und Dellen. Der Tüv Rheinland rät dazu, Matratzen viermal pro Jahr zu wenden. Neue Matratzen sollten sogar im Vier-Wochen-Rhythmus gewendet werden. Allerdings gilt das nicht für Schaumstoffmatratzen: Die dürfen nur längsseitig gewendet, aber nicht umgedreht werden. Zusätzlich empfiehlt es sich, die Bettdecke täglich eine Weile von der Matratze zu nehmen, damit die richtige Luftzirkulation gewährleistet ist. Laut Tüv sollte eine Matratze alle sieben bis zehn Jahre ausgewechselt werden.
Urin oder Kaffee entfernen
Für die regelmäßige Matratzenpflege genügt es schon, die Matratze hin und wieder abzubürsten. Noch besser ist es allerdings, wenn die Matratze mit einem Schonbezug geschützt ist, den man gelegentlich in der Waschmaschine reinigen kann. Spezielle Anti-Milben-Bezüge halten die fiesen Krabbler wirksam fern. Die hygienischen Schutzhüllen sind meist bei 95 Grad waschbar. Der Bezug schützt die Matratze zusätzlich gegen leichte Flecken.
Wenn dennoch beim Frühstück im Bett mal der Kaffee umkippt oder im Babybett die Windel nicht ganz dicht war, ist es immer ratsam, die Flecken so schnell wie möglich zu entfernen. Als Universalreiniger gegen Verschmutzungen auf der Matratze kann man Teppichschaum verwenden.
Mit Essig und Zitronensaft gegen Urinflecken
Urinflecken lassen sich mit Zitronensaft und Essig beseitigen. Dazu beträufelt man den Fleck mit den Flüssigkeiten und lässt sie trocknen. Anschließend kann man den Fleck abschaben oder ausbürsten. Allerdings bleibt meist noch ein Rand zurück. Allerdings hat Essig einen sehr intensiven Eigengeruch. Es ist daher ratsam, den Fleck gleich morgens zu behandeln und die Matratze danach gut auslüften zu lassen.
Besonders bei streng riechendem Katzenurin sollte man die Stelle anschließend mehrfach mit einer Waschmittellösung auswaschen. Auch bei Urinflecken ist die Behandlung mit einem Desinfektionsmittel ratsam.
Blutflecken in der Matratze beseitigen
Blutflecken sind schwer zu entfernen. Meist bleiben trotz aller Bemühungen Ränder zurück. Auch Blutflecken bekommt man am besten heraus, wenn sie frisch sind. Dann kann man den Fleck mit Wasser und etwas Feinwaschmittel behandeln. Kaltes Wasser ist zum Lösen getrockneter Flecken immer hilfreich.
Als Hausmittel gegen Blutflecken haben sich zudem Backpulver oder Sodalauge bewährt. Man reibt den Fleck zunächst mit kaltem Wasser ein und bestreut ihn dann mit reichlich Pulver. Dann lässt man das Gemisch etwa eine halbe Stunde einwirken und wäscht es anschließend mit kaltem Wasser ab. Es empfiehlt sich, zusätzlich ein Desinfizierungsmittel zu verwenden. Danach muss der Fleck trocknen, bevor die Matratze neu bezogen wird.
Flecken: Rotwein mit Mineralwasser entfernen
Gegen Rotweinflecken hilft Mineralwasser – zumindest, wenn die Flecken frisch sind. Ansonsten streut man den Fleck am besten dick mit Salz ein. Danach heißt es: warten. Der getrocknete Rotweinfleck lässt sich anschließend abschaben oder ausbürsten.
Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt seine Matratze hin und wieder vom Fachmann reinigen. Mit einem speziellen Reinigungsgerät werden Bettmilben und Keime abgetötet. Dabei muss keine Chemie zum Einsatz kommen: Geräte, die mit Sauger und UVC-Bestrahlung arbeiten, reduzieren die Konzentration an Milben erheblich.
Schweißflecken entfernen
Unansehnliche Schweißflecken lassen sich mit einer Lauge aus Wasser und Waschsoda oder Backpulver mit Natron und Wasser entfernen, in die der Matratzenbezug über Nacht eingeweicht wird.
Haben Sie nicht die Möglichkeit, Ihren Matratzenbezug abzuziehen, können Sie die Schweißflecken mit einer Mischung aus Essig und Zitronensäure besprühen. Anschließend wird die Flüssigkeit mit einer Spülbürste eingearbeitet. Alternativ können Sie hierfür auch eine ausgediente Zahnbürste verwenden. Nach etwa zehn Minuten Einwirkzeit, können Sie die Stelle mit etwas Wasser reinigen. Achten Sie aber darauf, dass die Matratze nicht nass wird. Besonders Matratzen mit Memoryschaum vertragen keine starke Feuchtigkeit.
Dampfreiniger zur Matratzenreinigung
Viele verwenden für das Reinigen einer Matratze Dampfreiniger. Schmutzpartikel, Hautschuppen und Milben sollen hierdurch effektiv bekämpft werden. Mehrere Tests zeigen jedoch, dass der heiße Dampf oftmals nicht tief genug in die Matratze eindringt, um Milben vollständig abzutöten. Zudem kann der hohe Druck des Dampfes dazu führen, dass Schmutzpartikel noch tiefer in die Matratze gedrückt werden.
Matratzenbezug nur maximal zweimal im Jahr waschen
Der Schonbezug der Matratze ist nicht für die regelmäßige Wäsche gemacht. Darauf weist der Fachverband Matratzen-Industrie in Essen hin. Häufiges Reinigen ist allerdings auch nicht nötig, da Hautpartikel und Schweiß vor allem ins Bettlaken gehen. Wer viel schwitzt, kann den Bezug zweimal im Jahr bedenkenlos waschen, am besten bei 60 Grad.
"Eine Reinigung wenigstens alle zwei Jahre empfiehlt sich auch bei geringer Beanspruchung, denn auch dann sammeln sich Hausstaub, winzige Hautschuppen und ähnliches im Bezug", erklärt der Verband.
Wichtig ist, dass die Trommel der Waschmaschine ausreichend groß ist. Wenn der Stoff nämlich zu viel Reibung ausgesetzt ist, kann er Schaden nehmen. Die Experten raten zum Gang in den Waschsalon, wo meist Industriewaschmaschinen mit großen Trommeln stehen.
"Zudem sollte man darauf achten, den Bezug nach dem Waschen gründlich zu trocknen, bevor er wieder auf die Matratze aufgezogen wird, damit keine Feuchtigkeit in den Kern zieht." Am besten wartet man warme und trockene Witterung ab – dann kann der Matratzenbezug an der frischen Luft, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung trocknen.
- eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa-tmn