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Berlin: Freie Universität prüft rechtliche Schritte gegen "Bild"-Zeitung


Debatte um Pro-Palästina-Protest
"Diffamierung": FU prüft rechtliche Schritte gegen "Bild"

Von t-online, yer

13.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Räumung des Protestcamps an der FU Berlin: Universitäten sind mit Besetzungen nicht einverstanden.Vergrößern des BildesRäumung des Protestcamps an der FU Berlin: Universitäten sind mit Besetzungen nicht einverstanden. (Quelle: Annegret Hilse/reuters)
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Der Streit um den Pro-Palästina-Protest an der FU Berlin geht weiter. Die Uni will juristisch gegen die "Bild"-Zeitung vorgehen, ein Professor spricht von "Hetze"

Die Freie Universität Berlin wehrt sich gegen die Berichterstattung der "Bild"-Zeitung über einen Offenen Brief von Dozenten. "Wir verurteilen entschieden die Diffamierung von einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unserer Universität durch die Bild-Zeitung", heißt es in einem Statement, das die Universität am Sonntag veröffentlichte. Man prüfe medienrechtliche Schritte.

Vergangene Woche hatten mehr als 150 Dozenten von Berliner Hochschulen einen Offenen Brief unterzeichnet, der ein pro-palästinensisches Protestcamp an der FU verteidigte und die Universitätsleitung kritisierte. Studierende hätten ein Recht auf friedlichen Protest, das auch die Besetzung von Uni-Gelände einschließe, heißt es in dem Brief. Kritisiert wurde vor allem, dass die Universität das Protestcamp von der Polizei räumen ließ, ohne vorher mit den Protestierenden in den Dialog zu treten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die "Bild"-Zeitung veröffentlichte am vergangenen Freitag daraufhin einen Artikel unter der Unterschrift "Die Universitäter" einen Artikel über den Offenen Brief. "Lehrkräfte unterstützen den Studenten-Mob", heißt es darin unter anderem. In der Print-Ausgabe veröffentlichte die Zeitung außerdem Portätfotos von 13 Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern des Briefs, mitsamt ihres Namens und ihrer Arbeitsstelle. "Diese Lehrkräfte unterschrieben offenen Brief für Juden-Hass-Demos" steht darüber.

"Böswillige Verleumdung, die mich als Antisemit darstellen will"

Einer der Abgebildeten ist Michael Wildt, ehemaliger Geschichtsprofessor an der Humboldt-Universität und Holocaust-Experte. Er hat nach eigenen Angaben Beschwerde beim Presserat gegen die Berichterstattung eingelegt, die er als "verleumderische Hetze" bezeichnet.

Der Artikel sei eine bewusste Verdrehung von Tatsachen, heißt es in einem Statement auf seiner Website. Der Offene Brief kritisiere den Polizeiensatz an der FU und äußere die Sorge, dass das Grundrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit verletzt werde. Das Statement nehme aber explizit keine inhaltliche Stellung zu den Forderungen der Demonstranten. "Mir zu unterstellen, ich würde 'Juden-Hass-Demos' unterstützen, ist böswillige Verleumdung, die mich als Antisemit darstellen will", schreibt Wildt.

Der Deutsche Presserat ist ein Organ der freiwilligen Selbstkontrolle der deutschen Medien. Wenn Medien gegen den Pressekodex verstoßen, kann er Rügen oder Missbilligungen aussprechen. Eine Sprecherin des Presserats bestätigte den Eingang der Beschwerde von Professor Wildt. Außerdem seien bis Montagmittag zwei weitere Beschwerden gegen den "Bild"-Artikel eingegangen. Der Presserat prüfe jetzt, ob ein Verfahren eingeleitet wird. Nach Ansicht der Beschwerdeführer habe die "Bild"-Zeitung mit der Beichterstattung gegen die Sorgfaltspflicht, den Persönlichkeitsschutz und den sogenannten Schutz der Ehre verstoßen (Ziffern 2, 8 und 9 im Pressekodex).

Verwendete Quellen
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