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Chip in Ihrer Mülltonne: So werden Ihre Haushalte überwacht


Gebühren, Abfallmenge und Co.
Dieser versteckte Chip kontrolliert Ihre Mülltonne

Ist Ihnen schon einmal dieser kleine 2-Euro-Stück große Knopf aufgefallen, der sich im Rand Ihrer Mülltonne befindet? Er dient dazu, Sie zu überwachen.

Aktualisiert am 09.10.2024|Lesedauer: 3 Min.

Der eigene Müll sagt viel über eine Person aus – was man isst, womit man sich in der Freizeit beschäftigt oder gar, was die Laster und Gelüste sind. Abfall ist also relativ intim. Daher möchten viele nicht, dass er kontrolliert wird. Die Realität sieht jedoch anders aus.

Chip: Der Transponder dient nicht nur zur Identifikation.Vergrößern des Bildes
Chip: Der Transponder dient nicht nur der Identifikation. (Quelle: imago stock&people)

Wird mein Müll kontrolliert?

Ja. Sowohl die Müllwerker als auch der Vermieter dürfen Ihren Müll kontrollieren. Müllwerker überprüfen beispielsweise oberflächlich, ob Sie den Müll getrennt haben – also kein Plastik im Biomüll oder Essensreste in der Papiertonne liegen. Bei einer Fehlbefüllung wird die Tonne nicht geleert und mit einem Vermerk zurückgelassen, dass der Müll korrekt getrennt werden muss. (Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel.) Darüber hinaus überprüfen die Müllwerker, ob der Müll nicht gepresst wurde. Der Grund: Die Müllgebühren für eine Tonne mit wenig Fassungsvermögen sind geringer als die der größeren. Wenn jemand Geld sparen möchte, könnte er den Müll pressen und somit mehr Abfall in einer kleinen Tonne unterbringen. Und das ist verboten.

Der Vermieter kann den Müll kontrollieren, weil er dazu verpflichtet ist, seinen Mietern genügend Abfallbehälter zur Verfügung zu stellen. Fällt ihm auf, dass die Mülltonnen immer überfüllt sind oder ständig Bioabfall im Restmüll landet, muss er die Anzahl der Tonnen anpassen. Darüber hinaus kontrolliert er vorab, ob der Müll getrennt wurde, damit die Müllabfuhr die Tonnen auch entleert – denn in einem Mietshaus wäre eine ausfallende Tonnenleerung schlimmer als in einem kleinen Privathaushalt. (Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel.)

Warum gibt es Strichcodes auf meiner Mülltonne?

Die Strichcodes auf den Mülltonnen erfüllen mehrere Funktionen: Sie werden zum einen für die Registrierung bei der Leerung gebraucht. Zum anderen soll so sichergestellt werden, dass nur Behälter, bei denen die Müllgebühr bezahlt wird, entleert werden. Darüber hinaus wird durch den Strichcode verhindert, dass Mülltonnen, die am Straßenrand stehen, aber eigentlich nicht für die Entleerung vorgesehen sind, geleert werden. Der Strichcode hilft also vor allem bei der Gebührenabrechnung.

Mancherorts kann der Strichcode aber auch dabei helfen, eine Mülltonne wieder ihrem richtigen Besitzer zuzuordnen. Schließlich sind hierauf auch die Adressdaten des zugehörigen Haushalts hinterlegt.

Bei einigen Herstellern gibt der Strichcode auch Auskunft über das Volumen des Abfallbehälters, die Abfallart und den Leerungsrhythmus.

Warum gibt es einen Tracking-Chip an meiner Mülltonne?

Viele Mülltonnen sind mit einem Transponder ausgestattet. Der etwa 2-Euro-Münzen große Chip klebt meist unter dem oberen Rand der Mülltonne – der sogenannten Schüttkante. Dieser Transponder enthält einen eindeutigen Code, um die Mülltonnen identifizieren zu können. Mithilfe des Codes kann die Tonne einem bestimmten Grundstück zugeordnet werden. Das ist wichtig, um die Leerungsintervalle aufschlüsseln und so die Müllgebühr berechnen zu können. Denn wenn eine Mülltonne häufiger geleert werden muss, erhöhen sich die Kosten für den jeweiligen Haushalt entsprechend. Personen, die weniger Müll produzieren, deren Tonne also seltener geleert werden muss, profitieren von dem Chip. Denn hierdurch können ihre Müllgebühren sinken.

Der Chip, der ein RFID-Signal sendet, enthält anonymisierte Daten über das Volumen der Tonne, die Abfallart und die Leerungsintervalle. Die Daten werden dann in der Datenbank des Entsorgungsbetriebs mit denen der Kunden zusammengefügt und für die Abrechnung verwendet. Der Chip enthält demnach ähnliche Daten wie der Strichcode.

Verwendete Quellen
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