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Blutarmut: Symptome, Ursachen und Behandlung der Anämie


Anämie
Blutarmut: Symptome und Behandlung der Mangelerscheinung

t-online, rk

Aktualisiert am 11.05.2018Lesedauer: 4 Min.
Blasse Haut, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen: Diese Symptome können auf eine Blutarmut aufgrund von Nährstoffmangel hindeuten.Vergrößern des Bildes
Blasse Haut, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen: Diese Symptome können auf eine Blutarmut aufgrund von Nährstoffmangel hindeuten. (Quelle: cyano66/getty-images-bilder)

Blutarmut macht sich durch unterschiedliche gesundheitliche Beschwerden bemerkbar. Viele sind eher unspezifisch und auch ihre Ursachen können variieren. Da eine mit Blutarmut verbundene Minderdurchblutung der Organe bis zum Infarkt führen kann, sollten sich Betroffene dringend ärztlich behandeln lassen.

Ursachen für Blutarmut: Gestörte Erythrozytenbildung

Blutarmut, auch Blutmangel oder medizinisch Anämie genannt, liegt meist ein Mangel an rotem Blutfarbstoff und roten Blutkörperchen (Erythrozyten) zugrunde. Diese bilden sich im Knochenmark des menschlichen Körpers ständig neu.Laut Angaben des Gesundheitsportals "Onmeda" lebt ein rotes Blutkörperchen rund 120 Tage. Damit das Knochenmark seiner Funktion nachgehen kann und immer wieder neue Blutkörperchen produziert, sind verschiedene Faktoren notwendig, beispielsweise die Zufuhr bestimmter Nährstoffe. Sind diese nicht gegeben, kann eine Anämie die Folge sein.

Ein weiterer Grund für eine akute Blutarmut ist hoher Verlust an Blut, beispielsweise aufgrund eines Unfalls.

Mangelanämie: Bestimmte Nährstoffe fehlen

Bei einer sogenannten Mangelanämie handelt es sich um eine Form der Blutarmut, bei der dem Körper bestimmte Stoffe fehlen, ohne die er die roten Blutkörperchen nicht bilden kann. Sie sind entweder fehlgeformt oder in zu geringer Anzahl vorhanden. Die häufigste Form ist die Eisenmangelanämie. Auch ein Mangel an Vitamin C, Vitamin B6, Proteinen, Folsäure oder Vitamin B12 können diese Form der Blutarmut zur Folge haben.

Nierenerkrankungen und andere Krankheiten als Ursache

Unterschiedliche Erkrankungen können Ursache einer Anämie sein. Ein Beispiel ist eine chronische Nierenerkrankung: In diesem Fall wird eine zu geringe Menge des Botenstoffs Erythropoetin entwickelt. Da das Knochenmark diesen für die Blutbildung benötigt, werden zu wenige rote Blutkörperchen produziert.

Infektionen, die das Knochenmark betreffen, können ebenfalls eine Blutarmut verursachen. Weitere mögliche Gründe sind Medikamente und Strahlen, die im Rahmen einer Krebsbehandlung verwendet werden.

Blutarmut-Symptome erkennen

Die typischen Symptome der Blutarmut sind sehr vielfältig und nicht charakteristisch. Entsprechend schwierig ist es, von den Beschwerden auf die Ursache zu schließen, da es sich nicht zwingend um eine Anämie handeln muss.

Viele Anämie-Betroffene leiden beispielsweise unter verminderter Leistungsfähigkeit, die sowohl körperlicher als auch geistiger Natur sein kann. Hinzu kommen möglicherweise folgende Symptome:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindelgefühle
  • Blässe
  • Atemnot
  • Ohrensausen
  • Herzklopfen

Typische Beschwerden durch Nährstoffmangel

Ist der Grund für die Anämie ein Nährstoffmangel, so können weitere Beschwerden hinzukommen. Liegt etwa ein Mangel an Vitamin B12 vor, sind als Folge Appetitlosigkeit, ein Brennen auf der Zunge, Durchfall oder Verstopfung denkbar, ebenso Gewichtsverlust, Leistungsmangel sowie Gedächtnisstörungen.

Anämie durch Eisenmangel: Spezielle Beschwerden

Eine Blutarmut, die aufgrund von Eisenmangel entsteht, führt laut der "Apotheken Umschau" zu einigen weiteren typischen Symptomen. So leiden Betroffene häufig unter brüchigen Fingernägeln, die zusätzlich eventuell Rillen aufweisen. Auch Risse in den Mundwinkeln sind möglich. Außerdem fallen die Haare leicht aus. Die Haut kann dabei sehr trocken sein und jucken.

Aphthen, also schmerzhafte Entzündungen im Bereich der Mundschleimhaut, zählen ebenfalls regelmäßig zu den Beschwerden und Anzeichen eines Eisenmangels. Darüber hinaus ist häufig die Schleimhaut von Speiseröhre, Zunge und Mund beeinträchtigt, die Folge können Schmerzen beim Schlucken sowie ein brennender Schmerz auf der Zunge sein.

Blutarmut im Alter darf nicht unterschätzt werden

Blutarmut im Alter tritt häufig auf. Rund 10 Prozent der über 65-Jährigen leiden darunter, bei den über 80-Jährigen sind es sogar mehr als 20 Prozent. Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen. Lange Zeit wurde diese Tatsache von Medizinern unterschätzt. Mittlerweile gehen Experten jedoch davon aus, dass Anämie im Alter durchaus erhebliche Folgen haben kann: So wird sie beispielsweise mit einer erhöhten Sterblichkeit und Krankheitsanfälligkeit in Verbindung gebracht.

Ältere Menschen, welche die genannten Symptome an feststellen, sollten deshalb dringend zum Arzt gehen und dort ihren Gesundheitszustand überprüfen lassen. Empfehlenswert ist in jedem Fall eine jährliche Überprüfung des Blutbildes. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Anämie eventuell nur ein Anzeichen für eine beginnende chronische Erkrankung ist, die ebenfalls ärztlich überprüft werden sollte.

Blutarmut: Behandlung je nach Ursache

Die Behandlung von Blutarmut ist immer abhängig von der Ursache, auf die sie zurückzuführen ist. Entsprechend unterschiedlich sind die Therapiemöglichkeiten. In jedem Fall sollten Betroffene jedoch die Behandlung mit einem Arzt gemeinsam planen, von einer Therapie in Eigenregie ist dringend abzuraten.

Liegt die Ursache der Anämie in hohem Blutverlust, etwa aufgrund eines Unfalls, werden die behandelnden Ärzte die Blutungsquelle möglichst schnell stillen. Unter Umständen und je nach Menge des verlorenen Blutes kann hier auch eine Transfusion notwendig werden.

Ist als Grund dagegen eine Nierenerkrankung erkannt worden, kann der Patient das Hormon Erythropoetin einnehmen, das im Körper die Blutbildung anregt. Auch mögliche Knochenmarkserkrankungen lassen sich häufig mit einer medikamentösen Therapie gut behandeln.

Mit Ernährung Blutarmut behandeln und vorbeugen

Oft sind fehlende Nährstoffe die Ursache einer Anämie. Ist dies der Fall, sollten Betroffene gemeinsam mit dem Arzt klären, inwiefern sie ihre Ernährung umstellen sollten – im Idealfall kann dies nicht nur eine akute Anämie lindern, sondern ihr auch vorbeugen.

Anämie durch Eisenmangel: Was kann man dagegen tun?

Besonders häufig entsteht Blutarmut aufgrund von Eisenmangel im Körper. Bei der Ernährungsplanung sollte entsprechend immer darauf geachtet werden, regelmäßig Lebensmittel zu sich zu nehmen, die den Nährstoff enthalten. Fleischesser haben es hier leichter, denn Eisen findet sich beispielsweise in Fleisch oder Fisch, in geringeren Mengen in Milch und Eiern. Doch auch Vegetarier und Veganer können den Nährstoff in ausreichender Konzentration über die Nahrung aufnehmen – beispielsweise über Nüsse, Hülsenfrüchte oder Getreide.

In einigen Fällen ist es möglich, dass die ausreichende Eisenversorgung über die Ernährung nicht gewährleistet ist. Alternativ lassen sich Eisenpräparate einnehmen, die meist als Dragees verfügbar sind. Der behandelnde Arzt sollte hier entscheiden, wie lang eine solche Kur andauern sollte. Üblicherweise sind die Eisenspeicher des Körpers nach einigen Monaten wieder ausreichend gefüllt.

Folsäure und Vitamin B12 durch Lebensmittel aufnehmen

Auch ein Mangel an Folsäure oder Vitamin B12 kann zu Blutarmut führen. Hier bieten sich ebenfalls unterschiedliche Lebensmittel an, um dem Mangel vorzubeugen. Folsäure findet sich beispielsweise in Vollkornprodukten und grünem Blattgemüse, Nüssen oder Leber. Vitamin B12 kann über Innereien, Milch, Eier oder Fisch aufgenommen werden. Veganer, auf deren Speiseplan keines dieser Lebensmittel steht, sollten diesen Umstand unbedingt mit einem Arzt besprechen. Eventuell ist die Einnahme entsprechender Nahrungsergänzungsmittel notwendig.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Onmeda.de
  • Apotheken Umschau
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