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Die besten Heilkräuter für den Magen und den Darm


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Minze, Kamille, Salbei und Co.
Die besten Heilkräuter für Magen und Darm


Aktualisiert am 17.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Heilkräuter wie Kamille, Pfefferminze und Salbei und Fenchel können Magenkrämpfe lösen und die Verdauung ankurbeln.Vergrößern des Bildes
Heilkräuter wie Kamille, Pfefferminze und Salbei und Fenchel können Magenkrämpfe lösen und die Verdauung ankurbeln. (Quelle: AlexRaths/getty-images-bilder)

Magenschmerzen, Völlegefühl, und Blähungen sind unangenehm. Sanfte Pflanzenmedizin kann Linderung schaffen.

Kräutertees sind nicht nur bekannte Hausmittel bei Erkältungen, auch bei Magen- und Darmleiden wird ihnen aufgrund der enthaltenden ätherischen Öle eine lindernde Wirkung nachgesagt.

Besonders beliebt sind Pfefferminze, Kamille, Fenchel & Co..Bei gestresstem Magen oder gereiztem Darm sind sie einen Versuch wert.

Magen und Darm im Stress

Ein Reizmagen führt meist zu Schmerzen und Krämpfen im Oberbauch, Übelkeit, Aufstoßen und Völlegefühl. Besonders nach dem Essen sind die Beschwerden ausgeprägt. Organische Ursachen lassen sich beim Reizmagen nicht finden. Die genauen Ursachen sind ungeklärt.

Experten vermuten eine geringere Beweglichkeit des Magens, eine chronische Bakterieninfektion oder vorausgegangene Entzündungen im Verdauungstrakt als mögliche Auslöser. Was Betroffene ebenfalls spüren: Stress verstärkt die Beschwerden meist. Depressionen und Ängste können einen Reizmagen begünstigen. Schätzungen zufolge leiden bis zu 15 Prozent der Erwachsenen in Deutschland unter einem Reizmagen.

Ein Reizdarm, auch Reizdarm-Syndrom (RDS) genannt, zeigt sich durch Bauchschmerzen, Krämpfe, Verstopfung und Durchfall. Während Frauen häufiger unter Verstopfung leiden, macht Männern öfter Durchfall zu schaffen. Auch Völlegefühl und Blähungen gehören zu den Beschwerden, die belasten.

Die Ursachen sind bislang nicht abschließend geklärt. Experten vermuten unter anderem überempfindliche Darmnerven, Störungen der Darmmuskulatur und Entzündungen der Darmwand als Ursachen.

Auch eine erbliche Veranlagung, Lebensmittelunverträglichkeiten und Stress werden als Auslöser diskutiert. Schätzungen zufolge haben bis zu 20 Prozent der Deutschen ein Reizdarmsyndrom. Frauen sind öfter betroffen als Männer.

Diese Kräuter lindern Beschwerden

Pfefferminzöl kann einigen Betroffenen helfen oder zumindest kurzzeitig die Beschwerden lindern. Das haben Studien gezeigt. Die Autoren der S3-Leitlinie "Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie" schreiben hierzu: "Pfefferminzöl hat sich als wirksam zur Behandlung vor allem der RDS-Symptome Schmerz und Blähungen erwiesen und soll erwogen werden." Empfohlen sind magensaftresistente Pfefferminzölkapseln.

Pfefferminztee kann möglicherweise ebenfalls lindernd wirken. Er sollte allerdings nicht zu lange ziehen und in nicht zu großen Mengen getrunken werden, da die enthaltenen FODMAPs (vergärbare Mehrfachzucker) Betroffenen möglicherweise Probleme bereiten können. "Wer möchte, kann nach dem Essen auch ein bis zwei Tropfen Pfefferminzöl in warmes Wasser geben und trinken", sagt Diplom-Ökotrophologin Brigitte Neumann aus Uttenreuth.

"In Pfefferminze sind es die ätherischen Öle, vor allem Menthol, welche entspannend auf die glatte Muskulatur der Verdauungsorgane wirken. Zugleich fördern die Öle die Gallenproduktion, was ebenfalls die Verdauung unterstützen kann. Weitere Heilkräuter, die Betroffene mit empfindlichem Magen und/oder Darm ausprobieren können, sind Kamille, Fenchel, Kümmel und Salbei."

So entspannen Kamille und Fenchel den Magen

Als ebenfalls wohltuend empfinden viele Betroffene Tee mit Kamille und Fenchel. Die in den Blüten der Kamille enthaltenen ätherischen Öle wirken lindernd bei krampfartigen und entzündlichen Magen- und Darmbeschwerden. Die in Fenchel enthaltenen ätherischen Öle wirken verdauungsunterstützend, krampflösend und können Blähungen lindern.

"Fenchel wird zum Beispiel gerne auch bei Säuglingen und Kleinkindern gegen Bauchweh verwendet, sowohl als Tee als auch in Form von Bauchmassage-Ölen – meist in Kombination mit Kümmel", sagt Neumann. "Kümmel wird eine krampflösende, verdauungsfördernde und blähungsvorbeugende Wirkung zugeschrieben – was ihn als Zutat in Gerichten mit Hülsenfrüchten beliebt macht."

Salbei für Magen und Darm

Auch Salbeitee kann bei Magen- und Darmbeschwerden einen Versuch wert sein. Salbei enthält ebenfalls ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe, welche die Verdauung unterstützen und entzündungshemmend wirken können. Salbei kann sowohl als Tee genossen, aber auch als Gewürz eingesetzt werden.

(Quelle: Privat)


Brigitte Neumann ist Diplom-Ökotrophologin aus Uttenreuth. Die freiberufliche Ernährungswissenschaftlerin ist in der Erwachsenenbildung tätig. Sie hält unter anderem Vorträge in Schulen und Firmen und arbeitet mit Verbänden, Institutionen, Krankenkassen und Ärzten zusammen.

Kräutertee richtig zubereiten

Wer Kräutertees mit dem Ziel der Linderung von Magen- oder Darmbeschwerden nutzen möchte, sollte Arzneitees verwenden. Nur Arzneitees besitzen eine streng definierte Zusammensetzung und garantieren, dass der Gehalt an wirksamen Bestandteilen den Anforderungen des Arzneibuches entspricht.

"Arzneitees sollten gemäß den Herstellerempfehlungen zubereitet und getrunken werden", rät Neumann. "Menschen mit chronischen Vorerkrankungen, insbesondere Erkrankungen der Leber, der Niere, der Bauchspeicheldrüse – aber auch Menschen mit Diabetes und diversen Erkrankungen des Immunsystems, sollten Heilkräuter immer nur in Absprache mit einem Arzt einnehmen und sich auf keinen Fall selbst behandeln."

Bei anhaltenden Beschwerden zum Arzt

Die Wirkung von Heilkräutern auf Magen und Darm ist wissenschaftlich nicht abschließend erforscht. Wichtig ist, auf den Bauch beziehungsweise Darm zu hören. Betroffene spüren meist schnell, was ihnen bekommt und was nicht. Wer das Gefühl hat, dass ihm bestimmte Kräuter nicht guttun, sollte verzichten und andere symptomlindernde Maßnahmen versuchen.

"Die EINE Empfehlung gegen Reizdarm oder Reizmagen gibt es nicht. Beide Beschwerdebilder sind sehr individuell. Hier gilt es, auszuprobieren. Unterstützung können ein Ernährungstagebuch sowie die Begleitung durch einen Ernährungsberater oder eine Ernährungsberaterin bieten. Wichtig ist, dass bei anhaltenden Beschwerden immer ein Arzt aufgesucht wird, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Reizmagen (funktionelle Dyspepsie). Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 1. Juni 2022)
  • Reizdarmsyndrom. Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 25. September 2019)
  • Was hilft bei Reizdarm – und was nicht? Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 25. September 2019)
  • Reizmagensyndrom (funktionelle Dyspepsie). Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: 12. April 2021)
  • Salbei. Online-Information des Österreichischen Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. (Stand: Aufgerufen am 20. Juni 2022)
  • Update S3-Leitlinie "Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie". Gemeinsame Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM), AWMF-Registriernummer: 021/016. (Stand: Juni 2021)
  • Europäische Leitlinie "Reizmagen (funktionelle Dyspepsie)" der United European Gastroenterology (UEG) and European Society for Neurogastroenterology and Motility (ESNM). (Stand: 1. November 2020)
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