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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Alternative Heilmethoden Ayurveda-Diät: So funktioniert sie
Die Ayurveda-Diät hat sich aus einer 3500 Jahre alten indischen Gesundheitskunde entwickelt und liegt derzeit voll im Trend. Durch diese Ernährungsumstellung erhoffen sich viele, ihr Gewicht dauerhaft zu reduzieren. Ganz so einfach geht das aber nicht. Denn bei der Ayurveda-Diät geht es nicht um das Zählen von Kalorien.
Traditionelle Ernährungslehre aus Indien
Nach dem ayurvedischen Verständnis ist der Mensch eine Einheit von Körper, Geist, Verhalten und Umwelt und daher individuell verschieden. Dieser Gedanke spiegelt sich in der Annahme wider, dass sich die Ernährung und Zubereitung von Speisen individuell anpassen muss.
Das wichtigste Ziel bei Ayurveda besteht darin, dass Menschen ihr körperliches und emotionales Gleichgewicht finden. "Damit verbindet die tägliche Ernährung eine gesundheitsbewusste Selbsterfahrung und -verantwortung mit praktischen Alltagstipps und kreativen Kochrezepten", erklärt Kerstin Rosenberg, Leiterin der Europäischen Akademie für Ayurveda in Birstein, in der "Apotheken Umschau".
Die Doshas: Drei Typen von Lebensenergie
Nach ayurvedischem Verständnis wirken drei Lebensenergien (Doshas): Vata, Pitta und Kapha. Vata-Menschen sind hektisch und nervös, weswegen sie durch die Ernährung einen beruhigenden Gegenpol schaffen sollten. Dementsprechend empfehlen sich leicht verdauliche und warme Speisen, die salzig, sauer oder süß sein sollten. Was die Wahl der Gewürze anbelangt, stehen Zimt, Nelke, Ingwer und Safran hoch im Kurs.
Speisen für Pitta und Kapha
Pitta-Menschen haben eine bessere Verdauung und einen guten Stoffwechsel, weswegen sie sowohl warme als auch kalte Speisen zu sich nehmen können. Vermeiden sollten Sie aber Alkohol, Kaffee, Zucker, viel Säure und Schärfe. Die Speisen sollten mit Kurkuma, Koriander und Kardamom gewürzt werden und eher bitter, süß oder herb sein. Zuletzt gibt es noch die Kapha-Menschen, die träge sind und viel Obst und Gemüse zu sich nehmen sollten.
Zudem sollten warme und gegarte Speisen im Mittelpunkt stehen – fette und schwere Sachen sind gerade am Abend tabu. Dieser Dosha-Typ kann sich gut mit Chili und Ingwer anfreunden, da er gut scharfen, bitteren und herben Geschmack verträgt.
Auf das Lebensgefühl achten – nicht auf das Gewicht
Was die Wahl der Lebensmittel angeht, gibt es bei der Ayurveda-Diät kein festes Dogma, wie das Nachrichtenmagazin "Focus" schreibt. Wichtig scheint vielmehr, sich entsprechend den Jahreszeiten und dem Klima zu ernähren. Vor allem regelmäßiges Essen und die Auswahl der Nahrungsmittel nach dem individuellen Dosha-Typ sind entscheidend.
Häufig stehen Salat, Gemüse, Milchprodukte, geklärte Butter und Öl im Mittelpunkt, doch auch Fleisch, Fisch und Eier sind in einem gewissen Maße erlaubt. Alkohol sollten Sie möglichst vermeiden. Greifen Sie stattdessen lieber auf Wasser oder Kräutertee zurück.
Innere Einstellung ist entscheidend
Ganz wichtig bei der Ayurveda-Diät ist die Geisteshaltung - die innere Einstellung zur Welt. Folglich sollten Sie jede Mahlzeit genießen und sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass Sie beim Essen das Gleichgewicht von Körper, Seele und Geist herstellen möchten. Das gewissenhafte Zählen von Kalorien sollte daher nicht im Mittelpunkt der Ayurveda-Diät stehen. (Die goldenen Regeln der Ayurveda-Ernährung)
Bringt die Ayurveda-Diät tatsächlich etwas?
Auch wenn es keinen wissenschaftlichen Beleg für den Erfolg einer Ayurveda-Diät gibt, so lassen sich dennoch einige Vorteile gegenüber anderen Abspeckmaßnahmen erkennen. Da wäre zum einen die Vielzahl an exotischen Gewürzen, die die indische Küche aufregend und abwechslungsreich machen. Zum anderen kommt hinzu, dass der Bedarf an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien gedeckt wird, da der Anteil an Rohkost sehr hoch ist.
Bewegung trotz geistigem Willen erforderlich
Durch die erforderliche Geisteshaltung, die mit Ayurveda einhergehen soll, ist die Ayurveda-Diät jedoch weniger etwas für eine kurzfristige Diät. Ausreichend Bewegung wäre in diesem Zusammenhang sicherlich eine sinnvolle Ergänzung zum Konzept der inneren Ausgeglichenheit. Wer sich allerdings neben einer Nahrungsumstellung für eine differenzierte Sicht der Dinge interessiert, für den ist die ayurvedische Lebensphilosophie mit seiner bewussten Lebensweise ein interessanter Ansatz. (Tanken Sie Energie mit einer Ayurveda-Massage)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.