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Camping im Winter: Diese sechs Fehler sollten Camper vermeiden


Tücken des Reisetrends
Diese sechs Fehler sollten Wintercamper vermeiden

dpa-tmn, Catharina Puppel

26.01.2021Lesedauer: 4 Min.
Camping im Winter: Wer mit Sommerreifen erwischt wird, muss mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen.Vergrößern des Bildes
Camping im Winter: Wer mit Sommerreifen erwischt wird, muss mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen. (Quelle: Ziga Plahutar/getty-images-bilder)

Wegen der Corona-Pandemie lag Campingurlaub zuletzt hoch im Kurs. Auch wenn eine Reise momentan nicht möglich ist, kann der zukünftige Urlaub schon geplant werden. Was sollten Einsteiger beachten?

Autarker Urlaub abseits der Massen steht angesichts der Pandemie hoch im Kurs. Wenig eignet sich dafür besser als ein Wohnwagen oder Wohnmobil, gerne auch geliehen. Solche Reisen im rollenden Zuhause werden nicht mehr nur im Sommer unternommen. Wintercamping heißt das Zauberwort. Ungemütlich? Romantisch!

Ein Campingurlaub in der kalten Jahreszeit will aber gut geplant sein, damit er gelingt. Und derzeit gilt ohnehin deutschlandweit ein Beherbergungsverbot für Touristen, Camping- und Wohnmobilstellplätze dürfen nicht angefahren werden. Aber die eine oder der andere macht vielleicht schon Pläne für die nächste Saison.

Camping-Profi Thomas Reimann vom ADAC nennt sechs Fehler, die Einsteiger bei der Planung vermeiden sollten.

1. Einfach ins Blaue fahren

Wer mit dem Wohnmobil verreist, ist frei und kann spontan auf jedem beliebigen Campingplatz übernachten? Ein Trugschluss, dem Anfänger häufig unterliegen – erst recht im Winter. Die meisten Campingplätze sind von Oktober bis April geschlossen oder nur eingeschränkt geöffnet.

Hübsch gelegene und gut ausgestattete Winter-Campingplätze in den Alpen oder an der Küste sind dagegen oft weit im Voraus ausgebucht. Frühzeitige Recherche ist also wichtig – sowohl was die Öffnungszeiten, als auch was den Leistungsumfang angeht.

Informationen dazu bieten zum Beispiel das Campingportal des ADAC und das Portal des Caravaning Industrie Verbands.

2. Blind auf das Fahrzeug vertrauen

Wohnmobil auswählen, mieten und los? Das kann gut gehen, muss aber nicht. Eine gute Beleuchtung am Fahrzeug etwa kann im Winter bei schlechten Sichtverhältnissen lebensnotwendig sein – doch manche Reisemobile oder Wohnwagengespanne lassen hier nach Erfahrungen des ADAC zu wünschen übrig. Und auch das eigene Gefährt sollte einem gründlichen Check unterzogen werden, bevor es losgeht.

Wie bei jedem Auto muss auch die Bereifung am Zugfahrzeug, Wohnmobil und Caravan wintertauglich sein. Wer mit Sommerreifen erwischt wird, muss mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen – vor allem im Ausland. Also immer an Winterreifen denken, die eine Profiltiefe von mindestens vier bis fünf Millimetern haben.

Zudem rät der ADAC, Frostschutzmittel in die Scheibenwaschanlage zu füllen und Schneeketten mitzunehmen. Ratschlag: Im Zweifel schon vor Abfahrt einmal das Anlegen der Ketten üben.

3. Stellplatz mit Campingplatz verwechseln

Wintersportler träumen davon, morgens aus dem Bett zu fallen und gleich auf der Piste zu landen. Tatsächlich bieten einige Liftgesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz solche Stellplätze für Reisemobile an. Auch bei vielen Thermen besteht die Möglichkeit, das Reisemobil in Saunanähe abzustellen.

Doch wer hier parken möchte, muss wissen: Die Flächen sind nur für Reisemobile erlaubt. Wohnwagengespanne sind nicht zugelassen. Zudem ist es nicht gestattet, es sich außerhalb des Wagens mit Vorzelt und Klappstühlen gemütlich zu machen. Die Parkdauer ist begrenzt. Nach ein bis zwei Tagen empfiehlt sich die Weiterfahrt.

Klassische Campingplätze dagegen können für einen längeren Zeitraum gebucht werden. Einige sind luxuriös ausgestattet und gleichen einer Wellness-Oase, die etwa auch winterliche Saunagänge ermöglicht.

Und wenn man sich bei der Fahrzeit mal verschätzt hat? Dann dürfen Fahrerinnen und Fahrer zur Wiedererlangung der Fahrtüchtigkeit laut ADAC auch öffentliche Parkplätze nutzen – und zum Beispiel bis zu zehn Stunden in einer Parkbucht am Straßenrand übernachten. Apps können bei der Suche nach solchen Plätzen helfen.

4. Wärmeverluste unterschätzen

Im Sommer kommt viel Wärme über die Fenster ins Reisemobil hinein. Im Winter ist es umgekehrt. Wer Wärmeverluste vermeiden möchte, sollte vor allem die Fenster und Türen des Führerhauses in der Nacht von innen mit einer Thermoabdeckung versehen. Diese kann verhindern, dass die eisige Luft schnell ins Fahrzeug dringt und sich Kältebrücken bilden. Und Iso- und Heizmatten oder kuschelige Felle können dazu beitragen, dass sich der Boden nicht so eisig anfühlt, wenn es keinen Teppich oder keine Fußbodenheizung gibt.

5. Heizlüfter vergessen

Strom, Gas oder Diesel – für die Beheizung eines Reisemobils oder Wohnwagens gibt es diverse Energiekonzepte. Wichtig ist, dass man über genug Brennstoff, Batteriekapazität oder einen Stromanschluss am Stellplatz verfügt, um die Heizung und die Kochstelle am Laufen zu halten. Damit die Wasserleitungen nicht einfrieren, muss stets gut geheizt werden, was somit absolut essenziell ist.

Für den Fall, dass die Heizung doch ausfällt, ist es sinnvoll, einen kleinen Heizlüfter mitzunehmen. Der kann auch helfen, wenn der Wagen nach Ankunft am Stellplatz auf eine gewisse Grundtemperatur gebracht werden muss. Tipp für den Ernstfall: Bereits eingefrorene Leitungen können mit einem Fön wieder aufgetaut werden.

6. Schneemassen auf dem Dach liegen lassen

Wenn es mehr als einen halben Meter schneit, liegen rasch schwere Lasten auf dem Dach des Reisemobils oder Wohnwagens. Vor allem nasser Schnee fällt stark ins Gewicht und sollte schnell entfernt werden, damit das Fahrzeug nicht beschädigt wird.

Vor der Abfahrt am besten die Dachfläche von Eis und Schnee befreien. Andernfalls können unterwegs Eisplatten auf die Fahrbahn stürzen. Daher neben Besen und Handfeger auch Leiter und Schneeschaufel mitnehmen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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