Urin stinkt nach faulen Eiern: Daran kann es liegen

Urin riecht nicht immer gleich – einen Geruch nach faulen Eiern sollte er aber nicht dauerhaft aufweisen. Das kann auf bestimmte Erkrankungen hinweisen.

Urin besteht zum Großteil aus Wasser, Mineralstoffen und Abbauprodukten des Stoffwechsels. Etwa 3.100 dieser Stoffwechselprodukte, die im Urin auftreten können, sind derzeit bekannt. Viele dieser Bestandteile erzeugen typische Gerüche. Je nachdem, wie Sie sich ernähren, ob Sie Medikamente einnehmen oder wie viel Sie den Tag über getrunken haben, kann Urin unterschiedlich riechen.

Ein fauliger Geruch nach Eiern ist aber nicht natürlich. Er deutet in einigen Fallen auf bestimmte Erkrankungen hin.

So riecht gesunder Urin

Wenn Sie ausreichend viel getrunken haben (mindestens 1,5 bis zwei Liter am Tag), ist der Urin hellgelb bis farblos und hat nur einen sehr dezenten Eigengeruch.

Kurzzeitige Veränderungen des Geruchs gehen meist auf den Verzehr bestimmter Lebensmittel zurück. Dazu gehören etwa Spargel oder Kohlgemüse. Auch wenn Sie zu wenig getrunken haben und der Urin stark konzentriert ist, kann er einen intensiveren Geruch haben als sonst. Dann kann er etwa leicht nach Ammoniak riechen (mehr zum Thema Urin riecht nach Ammoniak, erfahren Sie hier). Auch in diesem Fall besteht kein Grund zur Sorge. Trinken Sie wieder mehr Wasser, sollte der Geruch verschwinden.

Urin riecht nach faulen Eiern: Ernährung als Auslöser

Wenn Ihr Urin nach Eiern riecht, kann das auf den Verzehr bestimmter Lebensmittel zurückzuführen sein. So können Spargel, Knoblauch, Zwiebeln, Nüsse und Käse den Uringeruch auf diese Weise verändern. Der Grund: Sie enthalten eine bestimmte Schwefelverbindung (Methylmercaptan), die einen Ei-ähnlichen Geruch verströmt.

Auch andere Lebensmittel kommen infrage: Eigelb, Erdnüssen oder Fleischprodukte enthalten Cholin, welches einen fauligen Uringeruch erzeugen kann. Diverse Kohlarten und Senf beeinflussen ebenfalls den Geruch der Harnflüssigkeit.

Harnwegsinfektionen können Uringeruch verändern

Wenn der Urin nach faulen Eiern riecht, Sie aber keine der genannten Lebensmittel gegessen haben, kann auch eine Erkrankung dahinter stecken. Häufig handelt es sich dabei um eine Harnwegsinfektion.

Der Geruch nach faulen Eiern kommt dann meist von Bakterien wie Escherichia coli in Ihrem Urin. Andere Bakterien, Pilze, Viren oder Parasiten können die Harnwege ebenfalls befallen, sind aber weitaus seltener. Zu den Harnwegen gehören die Nieren, die Blase und die Harnröhre. Jedes dieser Organe kann sich infizieren und dazu führen, dass der Urin unangenehm riecht.

Ob ein Harnwegsinfekt vorliegt, können Ihnen weitere Anzeichen verraten. Treten Symptome wie Juckreiz, ungewöhnlicher Ausfluss, Brennen beim Wasserlassen und das Gefühl, ständig auf die Toilette zu müssen, auf, sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen. Eine solche Infektion wird dann in der Regel mit Antibiotika behandelt.

Schwere Erkrankungen verursachen fauligen Uringeruch

Die Leber ist ebenfalls ein wichtiges Organ in der Verarbeitung von Abfallstoffen. Zusammen mit der Niere ist sie verantwortlich dafür, dass diese aus Ihrem Körper ausgeschieden werden. Wenn Ihre Leberfunktion beeinträchtigt ist, kann das den Geruch Ihres Urins verändern. Ihr Urin kann dann nach Schwefel riechen, was ebenfalls an faule Eier erinnert.

Im schlimmsten Fall kommt der faulige Geruch von einem nekrotisierenden Tumor im Harntrakt. Dieser führt dazu, dass umliegendes Gewebe abstirbt und so den fauligen Geruch erzeugt. In einem solchen Fall kommt es allerdings meistens zu weiteren Symptomen, wie Blut im Urin oder dem Gefühl einer vollen Blase, ohne dass das Wasserlassen möglich ist.

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Fazit

Wenn der Urin nach faulen Eiern riecht, liegt das meist an der Ernährung. Lebensmittel wie Kohl, Zwiebeln oder Nüsse enthalten Stoffe, die über den Urin ausgeschieden werden und auf diese Weise den Uringeruch verändern. Kommt es neben dem fauligen Geruch zu Juckreiz oder Brennen beim Wasserlassen, kann das auch auf einen Harnwegsinfekt hinweisen. Leberprobleme oder ein Tumor sind als Auslöser ebenfalls möglich, allerdings sehr selten. In jeden Fall sollten Sie sich ärztlich beraten lassen, wenn die Geruchsveränderung anhält oder es zu weiteren unangenehmen Symptomen kommt.