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Biotonne: Milch, Teebeutel und Co. – was darf eigentlich rein?


Milch nein, Teebeutel ja
Was in den Biomüll darf und was nicht

Von dpa, jb

Aktualisiert am 17.08.2022Lesedauer: 3 Min.
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Ratgeber zur Mülltrennung: Wie entsorge ich richtig und was muss ich bei der Mülltrennung beachten? (Quelle: t-online)

Aus Bioabfällen kann Erdgas gewonnen werden. Verbraucher sollten aber wissen, was in die Biotonne darf – und was nicht.

Was darf in die Biotonne?

Nicht nur Reste von Obst und Gemüse, sondern auch Teebeutel und Kaffeesatz im Filter kommen in die Biotonne. Auch andere Küchenabfälle wie Eierschalen und Essensreste sowie alte Lebensmittel dürfen so entsorgt werden.

In den Biomüll dürfen Sie werfen:

  • Milchprodukte wie die Reste von Joghurt und Quark dürfen in die Biotonne.
    Milch dürfen Sie nicht in die Biotonne werfen.
    Käse einschließlich der Naturrinde ist kein Problem – die Plastikrinde muss entfernt werden.
  • Fischgräten und Tierknochen wandern in haushaltsüblichen Mengen in die Biotonne. Wickeln Sie Fischgräten aber immer erst in Zeitungspapier ein, welches nicht bunt bedruckt ist.
  • Schalen von Zitrusfrüchten, auch die von Äpfeln, Birnen und Kartoffeln gelten als Grünabfälle.
    Eierschalen dürfen Sie in die Biotonne werfen.
  • Speisereste dürfen nur in haushaltsübliche Mengen weggeworfen werden. Das gilt für rohe, gekochte oder verdorbene Nahrungsmittel. Wickeln Sie diese möglichst in Zeitungspapier ein, welches nicht bunt bedruckt ist. Das gilt auch für Fleisch- und Wurstwaren. Reste von Brot und sonstigen Backwaren sind ebenfalls erlaubt.
  • Teebeutel, Teereste sowie Kaffeesatz und Kaffeefilter gelten als Bioabfall.
  • Küchenpapier, Papierhandtücher und Taschentücher sowie Servietten sind erlaubt sowie Sammeltüten für Bioabfall aus Papier und aus gekennzeichneten biologisch abbaubaren Kunststoffen. Entsorgen Sie nicht zu viel Papier und möglichst keine Pappe in dieser Tonne.
  • Haare und Federn sind abbaubare Produkte und dürfen in die Biotonne. Das gilt auch für Holzwolle und Sägespäne von unbehandeltem Holz sowie Kleintierstreu, wenn es aus biologisch abbaubarem Material ist.
    Häufchen müssen Tierhalter extra entsorgen.
  • Alle Grünabfälle von Beeten, Bäumen und Büschen sowie Blumenerde, Heu und Stroh, Laub, Reisig und Rasenschnitt werden in der Biotonne entsorgt. Entfernen Sie aber vorab Bindedrähte. Blumentöpfe dürfen wegen der Glasur nicht in der Biotonne entsorgt werden.

Achtung
Wird die Biotonne nicht korrekt befüllt, kann es passieren, dass die Stadtreinigung diese nicht leert und dem Eigentümer ein Bußgeld auferlegt wird.

Was darf nicht in den Biomüll?

In die Biotonne dürfen Sie nicht werfen: alles, was nicht kompostierbar ist. also:

  • Abfälle, die Ruß enthalten
  • Aluminium
  • Asche
  • behandeltes Holz (zum Beispiel beschichtet, lackiert, geölt, gestrichen, imprägniert)
  • Gummi
  • Hygieneartikel
  • Katzenstreu
  • Kehricht
  • Keramik
  • Kerzenreste
  • Kies
  • Knochen, Gräten
  • Kohlepapier
  • Kunststoffe
  • Lederreste
  • Medikamente
  • Metall
  • Pflanzentöpfe (auch nicht aus Ton)
  • Putzlappen / Putztücher
  • Staubsaugerbeutel
  • Steine
  • Textilien
  • tierische Exkremente
  • Verbandsmaterial
  • Watte
  • Windeln

Abfälle wie Verpackungen aus Plastik, Alu oder Weißblech sind in der Gelben Tonne beziehungsweise im Gelben Sack richtig aufgehoben. Der andere Müll darf meist im Restmüll entsorgt werden.

Was passiert mit dem Bioabfall?

Bioabfälle können für die Gasproduktion verwendet werden. So wandeln zum Beispiel in einer Biogasanlagen der Berliner Stadtreinigung BSR Mikroorganismen organische Abfälle in Bioerdgas um, das ins Gasnetz eingespeist wird. Diese Anlage wurde von der Initiative "Deutschland – Land der Ideen" ausgezeichnet.

Wie Sie am besten Ihren Müll korrekt entsorgen, erfahren Sie auf unserer speziellen Übersichtsseite. Teilweise werden die Reste auch aufgearbeitet und zu Kompost weiterverarbeitet.

Der Nabu hat kritisiert, dass es auch Jahre nach der verpflichtenden Einführung der Biotonne noch Kommunen gibt, wo Essensreste und Grünschnitt nicht getrennt gesammelt werden. Die Gründe der Verweigerer sind vielfältig: Einmal heiße es, man müsse sicherstellen, dass die örtliche Verbrennungsanlage genug Brennstoff habe. Andernorts werde die Getrenntsammlung als zu großer Aufwand in dünn besiedelten Regionen dargestellt oder es werde behauptet, die Bürger seien schuld, weil sie den Abfall nicht richtig trennten.

Wie Sie den Gestank Ihres Mülleimers unterbinden oder verringern können, erklären wir Ihnen in diesem Ratgeber.

Dürfen Bioabfälle in Müllbeuteln in die Biotonne gegeben werden?

Nein. Weder Plastikbeutel noch "kompostierbare Kunststofftüten" aus Maisstärke dürfen in der Biotonne entsorgt werden. Verwenden Sie stattdessen Papiertüten.

Alle Gegenstände, die fälschlicherweise im Biomüll entsorgt werden, müssen aufwendig heraussortiert werden und beeinträchtigen die Qualität des Komposts nachhaltig – es bleiben stets kleinste Partikel zurück, die nicht gefiltert werden können.

Unser Tipp: Kompostierbare Plastiktüten sowie kompostierbares Katzenstreu verrotten sehr langsam. Zudem können die Mitarbeiter der Müllabfuhr nicht erkennen, ob es sich um kompostierbares Material handelt oder nicht. Unter Umständen wird die Tonne wegen einer falschen Befüllung stehen gelassen.

Was verhindert schlechte Gerüche und Maden in der Biotonne?

Bei steigenden Temperaturen fängt die Biotonne schnell an, unangenehm zu riechen. Zudem breiten sich schnell Maden in den Essensresten aus. Abhilfe schafft beispielsweise ein Biofilter, der am Deckel montiert wird. Mithilfe von Mikroorganismen und Enzymen wandelt er Fäulnisgase in geruchsfreie Substanzen um. Zudem schließt er die Tonne dicht ab. Fliegen und andere Tiere gelangen somit nicht an den Biomüll.

Weiterhin können Sie mit

  • Zeitungspapier,
  • Natron,
  • Kaffee und
  • Essig

gegen den unangenehmen Geruch aus der Biotonne angehen.

Verzichten Sie auf Deos für Mülleimer. Sie sind nicht nur schlecht für die Umwelt, sie können zudem auch Kopfschmerzen und Übelkeit auslösen – besonders Allergiker reagieren sehr empfindlich auf die Ausdünstungen dieser Hilfsmittel.

Unser Tipp
Stellen Sie Ihre Biotonne im Sommer an einen schattigen und geschützten Ort. Das verhindert zusätzlich die schnelle Entstehung von Fäulnisgasen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Verbraucherzentrale NRW
  • Nabu Deutschland e. V.
  • Berliner Stadtreinigung BSR
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