Kindergärten Umfrage: Kita-Leitungen sehen verschärften Personalmangel
Kitaleiterinnen und Kitaleiter im Südwesten berichten in einer Umfrage von großem Personalmangel. Der hat auch Auswirkungen auf die sprachliche Bildung.
Eine große Mehrheit der Kita-Leitungen in Baden-Württemberg klagt über einen verschärften Personalmangel. Bei einer Umfrage, die am Freitag in Stuttgart vorgestellt wurde, gaben knapp 85 Prozent der befragten Kitaleiterinnen und Kitaleiter an, der Personalmangel habe sich im letzten Jahr verschärft. Es sei schwieriger geworden, offene Stellen mit passenden Bewerberinnen und Bewerbern zu besetzen.
Für die Erhebung hatte der Verband Bildung und Erziehung (VBE) zwischen Oktober 2023 und Januar 2024 mehr als 3000 Kita-Leitungen in ganz Deutschland befragt. Aus Baden-Württemberg nahmen mehr als 1200 Befragte teil, für den Südwesten ist die Umfrage nach Angaben des VBE repräsentativ. Insgesamt gab es in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr laut Statistischem Landesamt gut 9800 Kindertageseinrichtungen.
Der Personalmangel macht sich laut VBE unter anderem durch höhere Fehlzeiten bemerkbar. Der Umfrage zufolge berichteten fast alle Befragten, dass eine anhaltend hohe Arbeitsbelastung zu höheren Fehlzeiten und Krankschreibungen des Personals in ihrer Kita führe. Mehr als drei Viertel der Befragten berichteten, dass ihr Träger heute wegen des großen Mangels Personal einstelle, das vor Jahren wegen unzureichender Qualifikation nicht eingestellt worden wäre.
Probleme sehen die Kita-Leitungen auch bei der Sprachbildung in den Einrichtungen. Als größte Herausforderungen in dem Bereich führten die Befragten Zeitmangel und Personalmangel an. Beinahe an jeder dritten Kita (29 Prozent) gibt es der Umfrage zufolge keine speziell für die sprachliche Bildung qualifizierten Fachkräfte. "Wenn die politisch Verantwortlichen es als Aufgabe der Kitas ansehen, dass möglichst alle Kinder zu Schulbeginn über die deutsche Sprache verfügen, dann besteht die Verpflichtung, die Kitas dementsprechend auszustatten", sagte VBE-Landeschef Gerhard Brand einer Mitteilung zufolge.
- Nachrichtenagentur dpa