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Ukraine soll britische Präzisionsbomben erhalten


London schickt mehr Waffen
Experte: Damit kann die Ukraine zurückschlagen

Von t-online
Aktualisiert am 26.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine mit Paveway IV ausgestattete Bombe hängt an einem Flügel eines Kampfjets (Archivbild): angeblich soll die Ukraine auch diese Modelle erhalten.Vergrößern des Bildes
Eine mit Paveway IV ausgestattete Bombe hängt an einem Flügel eines Kampfjets (Archivbild): Offenbar soll die Ukraine auch diese Modelle erhalten. (Quelle: RTX)

Neben weiteren Storm-Shadow-Raketen könnte die Ukraine auch britische Präzisionsbomben erhalten. Doch das wirft Fragen auf.

Großbritannien hat ein neues Waffenpaket für die Ukraine angekündigt. Teil der Munitionslieferungen sollen dabei Präzisionsbomben sein, die von der British Army und der Royal Air Force bereits in Irak, Afghanistan und Syrien eingesetzt wurden. Die Paveway IV sollen Teil der 1.600 Stück Munition sein, die London nach Kiew schicken wird. Insgesamt hat das Paket einen Wert von 622 Millionen Dollar (etwa 580 Millionen Euro).

Nach Informationen des US-Magazins "Newsweek" sollen Kiew neben den bereits in der Ukraine eingesetzten weitreichenden Storm-Shadow-Raketen auch die Paveway-IV-Bomben zur Verfügung gestellt werden. Unklar sei, wie groß die Anzahl ist und wann sie in der Ukraine eintreffen. Auch der britische Journalist Jonathan Beale, der für die BBC als Militärkorrespondent arbeitet, berichtete über eine mögliche Lieferung.

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Das Erweiterungs-Kit Paveway IV kann sogenannte "dumme Bomben", die einfach abgeworfen werden, in Präzisionswaffen verwandeln. Dafür werden sie mit einem Laser und einem GPS ausgestattet, die bei der Zielsuche unterstützen. Sie wird von Kampfjets abgeworfen. Die britische Luftwaffe setzte sie dem "Newsweek"-Bericht zufolge auch gegen die Huthi-Rebellen im Jemen ein. Russland verfügt über eigene, gesteuerte Bomben, die sich selbst den Weg ins Ziel suchen. Sie sind wie auch die britischen Modelle ein Umbau bestehender Waffen.

Kampfjets müssen Bomben nahe am Ziel abwerfen

"Der Paveway IV wird die Ukraine in die Lage versetzen, die russischen Streitkräfte zurückzuschlagen", so der Militärexperte David Hambling gegenüber "Newsweek". Unklar ist aber, welche Flugzeuge die Bomben tragen sollen und wie sie sich gegen die Luftabwehr behaupten. Denn im Gegensatz zu den amerikanischen JDAM-Bomben, die bereits an ukrainischen MiG-29 hängen und eine Reichweite von 72 Kilometern haben, ist das Einsatzgebiet der Paveway sehr begrenzt.

Theoretisch, so die ukrainische Militärwebseite "Defense Express", könnte dieser Mangel aber mit einem aufgesetzten Raketentriebwerk und Gleitflügeln behoben werden. Dennoch können die umgebauten Bomben auch bei einem Abwurf großen Schaden anrichten. Sie sind mit einem Air-Burst-Modus ausgestattet, der die Sprengladung bereits in der Luft explodieren lässt und somit den Radius erweitert, in dem Schaden angerichtet wird.

Gegen den Einsatz der Bomben spricht derzeit auch, dass die russische Luftabwehr die anfliegenden Kampfjets rasch erkennen und zum Beispiel mit S-400-Raketen abschießen kann. Bislang versucht die ukrainische Luftwaffe, weitgehend außerhalb der Reichweite russischer Raketen zu operieren. Von britischer Seite gab es bislang keine Stellungnahme. In einer Verlautbarung zu dem geplanten Waffenpaket war lediglich vom Storm-Shadow-Raketen, Booten, Fahrzeugen und Munition die Rede.

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