"Intensivpflegefall" Kinder spielen Fußball mit Igeldame – Erwachsene schauen zu
Ein Vorfall, der nicht nur Tierschützer erschüttert: Kinder missbrauchen eine Igeldame als Spielball. Das Tier erleidet schwere Verletzungen.
Vor einer Grundschule in Bielefeld in Nordrhein-Westfalen kam es Anfang März zu einem Vorfall, der nicht nur Tierschützer aufschreien lässt: Mehrere Kinder nutzten eine Igeldame als Fußball. Erwachsene schauten offenbar tatenlos zu. Eine Anwohnerin griff schließlich ein, um dem Igel zu helfen. Von dem Vorfall berichtete die Igelhilfe Herford auf Facebook.
Die Igeldame musste demnach als "Intensivpflegefall" aufgenommen werden. Das Tier, das "Joy" getauft wurde, erlitt schwere Verletzungen, einschließlich eines gebrochenen oder verschobenen Schlüsselbeins und Prellungen.
"Neben dem schlimmen Trauma war Joy sehr abgemagert, krank und hatte einen hartnäckigen Hautpilz. Seit knapp sechs Wochen ist sie bereits ein Intensivpflegefall und wird zeitaufwendig und liebevoll in Einzelpflege betreut", heißt es in einem ersten Beitrag von vor knapp zwei Wochen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Facebook-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Facebook-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
In einem weiteren Update auf Facebook vom vergangenen Montag hieß es, Joy habe mittlerweile eine OP überstanden. "Und nun guckt euch an, wie sehr sich ihr Gangbild schon kurz nach der OP verbessert hat. Natürlich wird es noch eine ganze Weile und viel Training benötigen, bevor wir sicher gehen können, ob Joy wieder fit für die Freiheit ist", hieß es zu einem Video, das die Igeldame in ihrer Box in Bewegung zeigt.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Facebook-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Facebook-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Auch die Reaktion der Schulleitung stieß auf Unverständnis. "Am Tag nach dem Fund sprachen wir mit der Schulleitung und baten darum, den Fall bei den Schülern anzusprechen. Leider war die Reaktion der Schulleitung entgegen unseren Erwartungen sehr abweisend", hieß es in dem ersten Beitrag der Igelschützer.
Die Geschichte verbreitete sich in den sozialen Medien und sorgte bei zahlreichen Menschen für Empörung. Viele Nutzer kommentierten den Vorfall und forderten mehr Empathie sowie eine stärkere Integration von Tier- und Umweltschutzthemen in Bildungseinrichtungen. "Sie haben den Tod des Igels in Kauf genommen!", kommentierte etwa ein Nutzer.
