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Was Sport bei Arthrose bewirkt


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Bewegen statt schonen
Was Sport bei Arthrose bewirkt


Aktualisiert am 01.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Moderates Krafttraining ist auch in höherem Alter vorteilhaft für die Gesundheit.Vergrößern des Bildes
Moderates Krafttraining bei Arthrose stärkt die Muskulatur und wirkt dem Knorpelabbau entgegen. (Quelle: Fabio Camandona/getty-images-bilder)

Menschen mit Arthrose sollten nicht auf Schongang schalten, sondern sportlich aktiv sein. Denn nur durch Bewegung wird der Knorpel mit ausreichend Nährstoffen versorgt.

Arthrose ist eine Schädigung des Gelenkknorpels, durch die er sich nicht selbst wieder reparieren kann. Sie ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung und tritt in der Regel im fortgeschrittenen Alter auf, etwa 20 Prozent der Menschen über 60 sind betroffen. Der Gelenkschaden bereitet oft starke Schmerzen und führt zu Versteifungen in Knien, Hüfte, Schultern, Händen oder Fingern.

Bewegung hilft, den Gelenkverschleiß aufzuhalten

Dauerhafte Schonung trägt dazu bei, dass sich eine Arthrose verschlimmert. Körperliche Aktivität und Sport können dagegen die degenerativen Prozesse aufhalten, indem sie die Muskulatur stärken und die Stabilität der Gelenke verbessern. Menschen mit Arthrose sollten daher darauf achten, viel Bewegung in ihren Alltag zu bringen.

"Für jeden gibt es geeignete Möglichkeiten: von Gartenarbeit über Spazierengehen bis hin zu Sport allein oder in der Gruppe", sagt Professor Dr. Dieter C. Wirtz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Bonn.

Gelenkknorpel brauchen ausreichend Nährstoffe

Ein Gelenkknorpel besteht aus stützenden Kollagenfasern und bis zu 70 Prozent Wasser. Ist er im Fall einer Arthrose geschädigt, bietet er nicht mehr ausreichend Puffer für den Knochen. Es kommt zu Reibungen und Schmerzen. Um den Knorpel mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, ist es wichtig, die Gelenke regelmäßig zu belasten.

"Das erfolgt ähnlich wie bei einem Schwamm über einen Pumpmechanismus", sagt Professor Bernd Kladny, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie der m&i-Fachklinik in Herzogenaurach. Belastet man den Körper, wird der Knorpel ausgedrückt und Schlackenstoffe könnten entweichen. Bei Entspannung dagegen könne der Knorpel wieder Nährstoffe aus der Gelenkflüssigkeit aufnehmen. Der Wechsel aus Belastung und Entlastung stärke auch die Muskulatur und entlaste so die Gelenke.

Regelmäßig und moderat trainieren

Egal, für welche körperliche Aktivität man sich entscheidet, eines ist wichtig: Regelmäßigkeit. Nur wer konstant trainiert, erzielt nachhaltige Ergebnisse. "Viele haben sich in der Coronapandemie angewöhnt, Übungen zu Hause oder Spaziergänge zu machen, das sollten sie unbedingt beibehalten", sagt Kladny. Glücklicherweise sei inzwischen aber auch in den Vereinen und Sportstudios wieder Sport in der Gruppe möglich. Dort gibt es häufig auch Angebote, die auf Senioren zugeschnitten sind.

Sportarten mit unkontrollierten Bewegungen und Stoßbelastung sollten Menschen mit Arthrose allerdings besser vermeiden. Sie sollten auch darauf achten, dass es zu keiner Überbelastung kommt und auf ihren Körper hören. Entscheidend sei der individuelle körperliche Zustand, sagt Wirtz. Um ihn richtig einzuschätzen und die geeignete Einstiegssportart zu finden, empfiehlt der Experte einen Besuch bei einem Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie einen medizinischen Fitnesscheck.

Tipps für mehr Bewegung im Alter

Für alle, die sich noch nicht entschieden haben, welche Aktivität die richtige für sie ist, hat die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie eine Liste mit Tipps und Vorschlägen zusammengestellt:

  • Regelmäßig aufstehen, um kleine Tätigkeiten im Haushalt oder Garten zu verrichten.
  • Viel zu Fuß gehen und wann immer möglich das Auto stehen lassen.
  • Regelmäßige Verabredungen mit Freunden zum Spazierengehen oder gemeinsamen Fahrradfahren.
  • Wandergruppe oder Nordic Walking mit Nachbarn an einem festen Tag in der Woche mit unterschiedlichen Ausflugszielen.
  • Training in einer Seniorensportgruppe, zum Beispiel Gymnastik, Tanzen oder Klettern.

Die gesetzlichen Krankenkassen bieten außerdem verschiedene Präventions- und Gesundheitskurse an, die sich auch für Menschen mit Arthrose eignen können – zum Beispiel Kurse zur Kräftigung der Muskeln und Gelenke. Diese Kurse eignen sich vor allem für Menschen mit leichter Arthrose. Manche werden auch als Onlinekurse angeboten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Muskeln stärken und Arthrose vorbeugen. Online-Informationen der DEGOU Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, Stand: 27.9.2021
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