DFB-Pokalfinale "Das hat der FC Bayern noch nie geschafft"
Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Almuth Schult stand selbst jahrelang für den VfL Wolfsburg auf dem Platz. Nun trifft ihr Ex-Klub im Pokalfinale auf den FC Bayern. Die endgültige Wachablösung?
Geht die unfassbare Siegesserie für den VfL Wolfsburg weiter oder schafft es der FC Bayern, dem Titelverteidiger den DFB-Pokal zu entreißen? Am Donnerstag ab 16 Uhr wird diese Frage geklärt. Auch Almuth Schult wird dann vor dem Fernseher sitzen und sich die Partie zwischen dem aktuellen Deutschen Meister und ihrem Ex-Verein aus Niedersachsen (2013 bis 2022) ansehen.
Ganz unparteiisch ist sie dann nicht, wie sie im Gespräch mit t-online verrät: "Ich kann nicht anders, als dass ich Grün-Weiß ein bisschen die Daumen drücke mit meiner Geschichte. Es ist schon Wahnsinn, was der VfL Wolfsburg für eine Serie aufgestellt hat. Wenn es der Pokalsieg werden würde, dann wäre es der zehnte am Stück."
"Das ist schon herausragend"
Und der elfte Pokalsieg der Vereinsgeschichte. Seit dem Jahr 2013, in dem Wolfsburg das Triple geholt hat, sind die Spielerinnen im Pokal seit 49 Spielen ungeschlagen. Schult ist sich sicher: "Das ist eine Quote, die ist vermutlich unerreicht in Deutschland. Ich wüsste nicht, dass das irgendwo in Deutschland auf Bundesebene schon mal passiert ist. Selbst bei neun Pokalsiegen am Stück ist das schon herausragend."
Der DFB-Pokal wäre aber der einzige Titel dieses Jahr. Die Meisterschaft haben sich die Frauen des FC Bayern bereits gesichert. Im März siegten die Münchnerinnen in Wolfsburg 4:0. Bereits vor der Partie sorgte eine Aussage von Bayern-Präsident Herbert Hainer für Unruhe. Dieser sagte dem "Kicker": "Wir haben großen Respekt vor dem VfL Wolfsburg, der enorme Verdienste um den deutschen Frauenfußball hat, aber wir sind auf einem guten Weg, dass es hier zu einer Wachablösung kommt."
"Das hat der FC Bayern noch nie geschafft"
Das kommentiert Schult nun so: "Es wird immer von einer Wachablösung gesprochen, aber dafür muss der FC Bayern erstmal noch ein bisschen was machen. Der erste Schritt wäre wahrscheinlich, dieses Jahr das Double zu gewinnen. Das hat der FC Bayern noch nie geschafft, der VfL Wolfsburg dagegen mehrmals." Schult selbst war 2017, 2018, 2019, 2020 und 2022 Teil der Mannschaft, die das schaffte.
Das Duell am Donnerstag erwartet sie mit Spannung: "Ich hoffe, dass es ein Fußballfest wird. Das heißt ein hochattraktives, spannendes, schnelles Spiel für die Fans. Beim Ausgang stehen die Chancen wirklich 50:50. Es kann in beide Richtungen gehen. Da treffen die beiden besten Mannschaften Deutschlands aufeinander. Wohin es kippt, ist dann tagesformabhängig und vielleicht auch mal mit ein bisschen Glück verbunden."
- Eigenes Interview mit Almuth Schult
- kicker.de: "Hainers klare Ansage vor Topspiel: Bayern streben Wachablösung an"