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Unkraut entfernen: Mit diesen Tricks klappt es ohne Unkrautvernichter


Hausmittel gegen den Wildwuchs
Unkraut mit diesen Tricks ganz leicht entfernen

Von t-online, jb

Aktualisiert am 16.06.2024Lesedauer: 6 Min.
Unkraut kann man auch ohne lästiges Jäten loswerden.Vergrößern des BildesGartenarbeit: Unkraut kann man auch ohne lästiges Jäten loswerden. (Quelle: McPHOTO/Pilsak)

Brennnessel, Giersch und Löwenzahn rauben anderen Pflanzen Wasser, Nährstoffe und Licht, und bremsen so deren Wachstum. Auf Gehwegplatten und Pflastersteinen sieht der Wildwuchs zudem unschön aus.

Brennnessel, Giersch und Löwenzahn können zwar als Heilkräuter auch sehr nützlich sein, dennoch will sie kaum jemand in seinen Beeten sehen. Die lästigen Wildkräuter rauben den dort eingepflanzten Blumen Wasser, Nährstoffe und Licht, und bremsen so deren Wachstum. Im schlimmsten Fall breiten sich die wuchsstarken Pflanzen so weit aus, dass sie andere Arten völlig verdrängen.

Unkraut vorbeugen
• Legen Sie ein Unkrautvlies aus, bevor Sie beispielsweise eine Terrasse, Wege oder Beet errichten.
• Setzen Sie Bodendeckerpflanzen. Sie nehmen Unkräutern das Licht.
• Lockern Sie das Erdreich regelmäßig mit einer Hacke. Es verhindert, dass die Unkräuter keimen können.

Unkraut entfernen

Unkraut entfernen
• Übergießen Sie wildwuchernde Pflanzen mit kochendem Wasser.
• Entfernen Sie die Blütenstände.
• An leicht feuchten Tagen beim Jäten die Wurzeln entfernen.

Die beste Anti-Unkraut-Technik ist zugleich auch die umweltfreundlichste: das Jäten. Besonders einfach geht das nach dem Regen, wenn der Boden aufgeweicht ist. Dann können Sie viele Pflanzen sogar ohne Werkzeug herausziehen. Bei trockenem Boden sollten Sie mit einer Gartenkralle arbeiten. Damit lässt sich die Erde gut auflockern und das Unkraut anschließend einfach entfernen.

Achtung
Entsorgen Sie Unkraut nicht auf dem Kompost. Ansonsten verteilen Sie beim Austragen des natürlichen Düngers das Unkraut wieder im Garten.

Unkrautvernichter sind umstritten

Wenn das Jäten zu anstrengend ist oder bestimmte Pflanzen trotz mehrmaligem Entfernen immer wieder kommen, liegt der Griff zur chemischen Keule nahe. Doch der Einsatz solcher Herbizide für den Privatgebrauch ist verboten, da Unkrautvernichter auch für Menschen, Tiere und andere Pflanzen gefährlich sind. Daher sollten Sie lieber auf harmlose biologische Mittel zurückgreifen. Das schont Umwelt und Gesundheit. Ein weiterer Nachteil von Unkrautvernichtern ist, dass sie nur kurzzeitig wirken. Einjährige Wildpflanzen werden zwar sofort getötet. Mehrjährige treiben jedoch im Folgejahr wieder aus. Die Chemikalien müssen daher regelmäßig angewendet werden.

Wenn Sie trotz aller Bemühungen nicht um den Einsatz eines chemischen Mittels herumkommen, tragen Sie das Mittel am besten direkt auf die Pflanze auf. So wirkt das Herbizid gezielt gegen das ungewünschte Gewächs. Zudem ist es wichtig, dass Sie sowohl auf das Wetter als auch auf die Uhrzeit achten: Die Temperatur sollte nicht unter zehn Grad und über 25 Grad Celsius liegen. Es sollte windstill und trocken sein – beide Faktoren würden dafür sorgen, dass der Unkrautvernichter im Garten verteilt wird und somit nicht punktuell wirkt. Auch eine starke Sonneneinstrahlung kann die Wirkung der Chemikalien stark negativ beeinflussen.

Achtung
Tragen Sie beim Austragen des Unkrautvernichters stets Schutzkleidung wie Handschuhe, eine Atemmaske und einen Augenschutz.

Hausmittel gegen wildes Unkraut

Salz und Essig

Viele Menschen schwören auf Salz und Essig als Unkrautvernichtungsmittel. Davon sollten Sie aber die Finger lassen, denn der Einsatz dieser Hausmittel für diesen Zweck ist gesetzlich verboten. Essig und Salz fallen offiziell unter die nicht erlaubten Pflanzenschutzmittel. Hintergrund ist, dass die Konzentration der Substanzen im Boden sehr hoch wird und nicht in einem akzeptablen Zeitraum abgebaut werden kann. Boden, Pflanzen und Insekten würden auf Dauer durch die aggressiven Essenzen belastet.

Darüber hinaus beeinflussen die beiden Hausmittel den pH-Wert Ihres Bodens negativ. In der Folge können Ihre Pflanzen eingehen, da die Erde beispielsweise zu übersäuert ist.

Kartoffelwasser

Ein weiteres Hausmittel ist ungesalzenes Kartoffelwasser. Nudel- und Reiswasser haben dieselbe Wirkung. Das Kochwasser enthält viel Stärke, die die Poren der Pflanzen verstopft. Zusätzlich schadet die Hitze den Gewächsen. Die Pflanzen sterben ab.

Gießen Sie das heiße Kochwasser über die unerwünschten Pflanzen. Am besten wenden Sie diesen Trick mehrfach oder zumindest regelmäßig an.

Backpulver

Wie auch das Kochwasser von Nudeln, Reis oder Kartoffeln verklebt Backpulver die Poren der Pflanze. Für das Hausmittel gegen Unkraut vermengen Sie drei Päckchen des Backtriebmittels mit etwa fünf Liter Wasser. Geben Sie die Mischung über die betroffene Fläche. Damit das Mittel wirkt, sollten Sie diesen Vorgang regelmäßig wiederholen.

Brennnesseljauche

Brennnesseljauche ist nicht nur ein guter Dünger und Schädlingsbekämpfer. Sie eignet sich auch sehr gut zur Unkrautvernichtung.

Geben Sie ein Kilogramm frische oder 200 Gramm getrocknete Brennnessel mit zehn Liter Wasser in einen großen Eimer. Nun muss die Mischung mehrere Tage gären. Wichtig ist, dass der Behälter abgedeckt ist und Sie anfangs alles zweimal täglich umrühren. Sind beim Umrühren kein Schaum oder Blasen mehr sichtbar, können Sie die Jauche verwenden. Zur Unkrautvernichtung wird die Mischung im Verhältnis von etwa 1:10 verdünnt und nur auf die unerwünschten Pflanzen gegossen. Da dieses Mittel sehr aggressiv ist, könnte es anderen Gewächsen schaden. Daher ist Vorsicht geboten. Wiederholen Sie den Vorgang mindestens einmal täglich.

Unkraut mit kochendem Wasser vernichten

Es geht auch ohne Zusätze: Kochendes Wasser ist ein probates Mittel gegen Unkraut. Einfach über die Pflanzen gießen, anschließend trocknen lassen und die Pflanzenreste entfernen. Durch das Abbrühen wird der empfindliche Organismus der Pflanze zerstört.

Unkraut mechanisch entfernen

Damit sich das Unkraut nicht weiter verbreitet, ist es wichtig, frühzeitig die Blüten zu entfernen. Wer gerade keine Zeit zum Jäten hat, sollte zumindest die Blütenköpfe von Löwenzahn und Co. abschneiden, damit sich die Samen gar nicht erst entwickeln können.

Fugenkratzer und Abflammgerät

Mit einem Fugenkratzer oder Messer lassen sich die Ritzen zwischen Wegplatten gut vom Unkraut befreien. Auch das Abflammen des verplatteten Bodens ist durchaus wirkungsvoll. Ein Abflammgerät sollten Sie jedoch nur einsetzen, wenn die Bodenplatten die hohen Temperaturen aushalten. Einige Natursteinplatten sind beispielsweise zu empfindlich. In diesem Fall sollten Sie auf das Entfernen des Unkrauts mithilfe von Feuer absehen.

Straßenfeger

Wer regelmäßig mit einem Straßenfeger (harte Borsten) Weg und Terrasse kehrt, bekommt so auch frische Sprösslinge leicht entfernt. Der beste Zeitpunkt dafür ist, wenn es einige Zeit trocken und die Wildpflanzen bereits leicht vertrocknet sind. Dann brauchen Sie weniger Kraft.

Pfahlwurzelstecher

Eine weitere hilfreiche Waffe im Kampf gegen mehrjährige Unkräuter ist der Pfahlwurzelstecher. Mit diesem Werkzeug sticht man dicht neben der Pflanze ein – beispielsweise beim Löwenzahn – rüttelt die Erde etwas auf und kann dann Pflanze und Wurzel problemlos entfernen. Andernfalls reißt man sie nur ab, sodass ein erneutes Treiben des Wildkrauts vorprogrammiert ist.

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Unkraut vorbeugen

Damit erst gar kein Unkraut wächst, gibt es verschiedene vorbeugende Möglichkeiten. Wer ein Beet neu anlegt, kann beispielsweise ein Unkrautvlies auflegen und abschließend frische Erde aufbringen. Das hemmt das Wachstum der Wildkräuter und hält die Feuchtigkeit besser im Boden. Eine Schicht Mulch oder Stroh als oberste Deckschicht wirkt ebenfalls hemmend auf das Unkrautwachstum. Das Beet sieht zudem gepflegter aus. Da Mulch allerdings für die Zersetzung dem Boden Nährstoffe entzieht, muss nach dem Einbringen öfter nachgedüngt werden.

Wenn gar nichts mehr hilft

Hat das Unkraut so sehr überhand im Garten genommen, könnte eine komplette Neubepflanzung helfen. Dazu müssen alle Gewächse auf der auserwählten Fläche jedoch vernichtet werden. Dies gelingt ganz leicht: Mähen oder schneiden Sie alles sehr kurz ab. Legen Sie nun mehrere Schichten mit dickem, unbehandeltem Karton auf die Fläche. Licht sollte nicht mehr hindurchdringen können. So wird allen Pflanzen unter der Abdeckung die Lebensgrundlage genommen.

Die Abdeckung sollte mehrere Wochen, teilweise sogar Monate, liegen bleiben und nicht angehoben werden. Sie können auch so lange warten, bis der Karton verrottet ist und zusätzlich regelmäßig Kompost auf die Fläche geben. Beides dient als gute Grundlage für die Neubepflanzung.

Unkraut als Zeigerpflanzen

Wildkräuter können Sie auch zur Bodenanalyse nutzen.

  • Ist der Boden zu sauer, wachsen häufig Hasenklee.
  • Bei einem hohen Stickstoffgehalt wachsen Brennnesseln und Giersch sehr gut.
  • Acker-Schachtelheim, Ampfer und Wiesenschaumkraut können auf Staunässe hindeuten.
  • Wachsen hingegen vermehrt Sommer-Adonisröschen, Milttlerer Wegerich oder Färberkamille, ist der Boden zu trocken, also sehr sandig.
  • Auf einem verdichteten Boden wachsen häufig Breitwegerich, Quecke und Gänsefingerkraut.

Wildkräuter als Blickfang und Heilpflanze

Nicht jedes Wildkraut ist gleich ein Unkraut, viele Pflanzen werden trotz ihrer durchaus positiven Eigenschaften oft verkannt. Dass man beispielsweise Brennnesseln nicht neben Tulpen und Primeln haben möchte, ist verständlich. Aber vielleicht kann man dem Heilkraut einen anderen Platz im Garten zuweisen, denn Brennnessel hilft als Tee aufgebrüht wunderbar bei Magen- und Darmkatarrhen und ist für seine blutreinigende Wirkung weithin bekannt.

Kräuterbeet sauber halten

Wenn Sie um die Wildkrautfläche eine Folie eingraben – etwa 50 Zentimeter tief, dann breiten sich die Pflanzen nicht so leicht im restlichen Garten aus. Auch viele andere "Un"-Kräuter sind für Teeaufgüsse oder Umschläge geeignet und bringen sogar frohe Farbtupfer in Ihr Beet. Sie sind wichtige Komponenten im Ökosystem der Natur. Auf ihnen sammeln sich etwa Schädlinge, die wiederum von Nützlingen als Nahrungsgrundlage unbedingt gebraucht werden und sie bilden für diese einen notwendigen Lebensraum – etwa für Schmetterlinge.

Verwendete Quellen
  • Mein schöner Garten
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