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Paranüsse: Viele Mineralstoffe – gesund, aber auch giftig?


Das ist der Grund
Von diesen Nüssen sollten Sie nur zwei am Tag essen

Von t-online, cch

Aktualisiert am 08.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Paranüsse: Sie sind eine gute Quelle für das Spurenelement Selen.Vergrößern des BildesParanüsse: Sie sind eine gute Quelle für das Spurenelement Selen. (Quelle: ParfonovaIuliia/getty-images-bilder)

Paranüsse sind gesund, denn sie enthalten zahlreiche Mineralstoffe. Sollten Sie sie dennoch besser nicht verzehren, weil sie radioaktiv sein können?

Nur einer der Gründe, warum Paranüsse gesund sind: Sie gelten als reichhaltige Quelle für das Spurenelement Selen. In puncto Haltbarkeit haben sie allerdings einen großen Nachteil.

Darum sind Paranüsse gesund

Wie viele andere Nusssorten ist auch die Paranuss gesund – sie enthält zahlreiche Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Kalzium oder Magnesium. Diese sind unter anderem wichtig für die Gesundheit von Knochen und Zähnen.

Kleiner Nachteil von Paranüssen: Sie sind sehr fettreich. 100 Gramm weisen rund 67 Gramm Fett auf und haben 667 Kilokalorien. Allerdings handelt es sich bei dem Fett überwiegend um einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

Paranüsse Nährwerte pro 100 g
Fett 67 g
Kohlenhydrate 3,6 g
Ballaststoffe 6,7 g
Eiweiß 13 g
Folsäure 31 µg
Vitamin E 19 µg
Natrium 24 mg
Calcium 133 mg
Selen 1.917 µg

Quelle: United States Department of Agriculture, Nachrichtenagentur dpa

Wichtiger Inhaltsstoff in Paranüssen: Selen

Der vielleicht wichtigste Bestandteil, der Paranüsse gesund macht, ist das Spurenelement Selen. Die Paranuss gilt unter Experten sogar als das Naturprodukt mit dem höchsten Anteil an Selen (1.917 Mikrogramm pro 100 Gramm). Das Spurenelement ist wichtig für die Zellerneuerung und das Immunsystem. Es bindet beispielsweise Schwermetalle, soll den Körper entgiften und angeblich sogar vor Krebs schützen.

Ein großer gesundheitlicher Vorteil ist auch: Paranüsse lösen seltener als andere Nussarten Allergien aus und sind daher für viele Allergiker verträglich. Wer aber typische Reaktionen wie Schwellungen oder Brennen im Mund bemerkt, sollte schleunigst Abstand von Paranüssen nehmen.

Sind Paranüsse radioaktiv?

Paranüsse sind von Natur aus radioaktiv. "Sie können rund 1.000-fach höhere Radiumgehalte aufweisen als der Durchschnitt aller in Deutschland mit Radium belasteten Lebensmittel", erklärt die Verbraucherzentrale Bayern. Sie sollten deshalb nur in kleinen Mengen verzehrt werden.

Wer jeden Tag zwei Paranüsse isst, erhöhe demnach die Aufnahme natürlicher Radionuklide etwa um die Hälfte im Vergleich zu durchschnittlichen Ernährungsbedingungen. Diese Menge hat aus Sicht des Bundesamts für Strahlenschutz keine negativen gesundheitlichen Folgen. Zwei Paranüsse täglich sind also unbedenklich.

Können Paranüsse auch giftig sein?

In puncto Haltbarkeit haben Paranüsse, wie einige andere Nusssorten auch, einen nicht zu unterschätzenden Nachteil: Falsch gelagert, können sich auf den sonst so gesunden Früchten des Paranussbaums schnell Schimmelpilze der Gattung Aspergillus und sogenannte Aflatoxine bilden, die giftig sind. Sie können Krebs erzeugen und die Leber schädigen.

Ranzige Paranüsse schmecken anders als frische und können daher beim Essen recht schnell erkannt werden. Die Nüsse sollten in diesem Fall immer sofort ausgespuckt werden.

Vorsicht: Auch durch die Verarbeitung von Paranüssen werden die Toxine nicht getilgt – Kochen, Backen oder Braten verhinderten ihre Ausbreitung nicht. Das Bundesgesundheitsamt rät, aus Vorsorgegründen nicht zu viele Paranüsse zu essen.

Wie steht es um die Nachhaltigkeit?

Bisher konnten Paranussbäume nicht auf Plantagen kultiviert werden. Sie wachsen wild im Regenwald. Oft wird kritisiert, dass die Ernte einen großen Eingriff in die Natur darstellt: Die natürliche Vermehrung der Bäume dort wird stark beschränkt, wenn die Nüsse aufgesammelt und verkauft werden. Zudem müssen für den Transport Wege durch den Regenwald angelegt werden.

Durch die langen Transportwege nach Deutschland wird darüber hinaus viel CO₂ produziert. So gelten Paranüsse als nicht besonders nachhaltig.

Verwendete Quellen
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